(openPR) Otto Bock Stiftung:
Ausbildungsprojekt in Haiti gestartet
Nach langer Wartezeit ist das durch eine Spendenaktion der Otto Bock Stiftung unterstützte Ausbildungsprojekt in Haiti endlich gestartet: 32 Studierende haben ihr Onlinestudium „Prosthetics and Orthotics“ an der Universität Don Bosco in San Salvador aufgenommen, die für Mittel- und Südamerika medizintechnische Wissensvermittlung per Internet anbietet. Die Otto Bock Stiftung finanziert die Ausbildung von sechs Studenten, die bereits seit mehr als zwei Jahren in einer Versorgungseinrichtung der Johanniter Auslandshilfe in Léogâne arbeiten und dort das Handwerk der Orthopädietechnik erlernen.
„Ziel unserer Aktion „Kinder in Not – Hilfe für Haiti“ war nicht nur die Soforthilfe für die Opfer des Erdbebens, sondern auch die Ausbildung von Orthopädie-Technikern, die dauerhaft im Land arbeiten“, sagt Karl Heinz Burghardt, Vorstand der firmenunabhängigen Otto Bock Stiftung. Diese nachhaltige Initiative sei enorm wichtig, da die Prothesen der versorgten Kinder wachstumsbedingt regelmäßig angepasst oder erneuert werden müssten. „Wir freuen uns, dass dies durch das Ausbildungsprojekt möglich wird und die Spendengelder somit sinnvoll im Land eingesetzt werden“, so Burghardt.
Bestandteil des Fernstudienganges ist es, dass die Studierenden weiter in ihrer Entsendeorganisation arbeiten und dort von ihrem Tutor, einem international erfahrenen Orthopädie-Techniker, unterstützt und angewiesen werden. So absolvieren sie einen Teil der Praxisinhalte in der jeweiligen Entsendeorganisation. Für den theoretischen Teil der Ausbildung, die als „blended learning“ bezeichnete Methode des Fernstudiums, wurde eine interaktive Internetseite eingerichtet. Dort können sich die Studierenden in Foren austauschen, Fragen stellen und miteinander diskutieren. Zudem gibt es Lehrmaterial in Form von CDs und Videos sowie Texte und Bilder zum Ausdrucken.
Während der gesamten Ausbildung steht den Studierenden ein Experte der Universität Don Bosco als Ansprechpartner zur Verfügung. Zudem findet im Rahmen von Seminaren in Port-au-Prince regelmäßig praktischer und theoretischer Unterricht statt. Auf dem Lehrplan stehen Module rund um die Themen Prothetik und Orthetik sowie Einheiten zur menschlichen Anatomie und Biomechanik. Am Ende jedes Moduls absolvieren die Studenten eine praktische sowie eine online durchgeführte theoretische Prüfung. Dabei müssen sie die Fragen innerhalb einer bestimmten Zeit beantworten, ohne andere Internetseiten zu konsultieren. Bei der praktischen Prüfung stellen sie beispielsweise eine Unterschenkelprothese her, die anschließend von den Fachleuten vor Ort bewertet wird.
Die sechs von der Otto Bock Stiftung geförderten Studenten haben lange auf die Möglichkeit gewartet, die Ausbildung zu beginnen. Obwohl sie durch ihre praktische Arbeit bei der Johanniter Auslandshilfe vieles schon kannten, müssen sie noch einiges lernen, um den anspruchsvollen Studiengang mit dem international anerkannten Abschluss ISPO CAT 2 erfolgreich zu absolvieren. Den jungen Menschen ist bewusst, dass sie hier eine einmalige Chance erhalten, ihre eigene und die Zukunft ihres Heimatlandes positiv mitzugestalten.
Die Otto Bock Stiftung hat ihr Engagement in Haiti als Langzeitprojekt definiert, das weiter im Fokus der Aktivitäten steht. Projekte wie die Ausbildung von Orthopädie-Technikern, die Versorgung von sieben Kindern mit Armprothesen in 2011 sowie diverse Sachspenden, etc. sollen auch künftig unterstützt werden.
Bildunterschrift:
Die sechs Studenten Fabiola, Wilguens, James, Guirna, Jean Holdson und Jean Gerard haben in der Entsendeorganisation der Johanniter Auslandshilfe in Léogâne ihre von der Otto Bock Stiftung finanzierte Ausbildung begonnen.











