(openPR) Ensemble mit Standing Ovations verabschiedet
Noch einmal brandete der Schlussapplaus auf. Mit Standing Ovations verabschiedete sich das Publikum am 29. Juli 2012 von den Akteuren, die sichtlich berührt den Applaus entgegennahmen. Die 19. Spielzeit der Clingenburg Festspiele in Klingenberg am Main sind Geschichte! Zu den 48 Aufführungen auf der Naturbühne der Clingenburg und den 5 Aufführungen im Klingenberger Stadtschloss kamen knapp 34.500 Besucher. Auch Zusatzvorstellungen von „Piaf – das Musical“ und dem Gastspiel „Venezianische Nacht“ konnten nicht alle Kartenwünsche erfüllen. „Mit der diesjährigen Spielzeit“, so Vorstandsvorsitzender Klaus Köhlich in einem ersten Resümee, „sind wir im Großen und Ganzen sehr zufrieden, denn das Publikum hat das Programm recht gut angenommen.“
Viele Besucher der 23 Aufführungen zeigten sich sehr beeindruckt von der von Intendant Marcel Krohn inszenierten Liebestragödie „Romeo und Julia“ und lobten die schauspielerische Leistung des Ensembles, allen voran Richard Krutzsch als Romeo und Julia Hell als Giulietta. „Die Rolle der Julia“ so der Kommentar einer Besuche-rin, „war in Perfektion besetzt. Mit einer solchen Hingabe habe ich selten jemanden spielen sehen. Bekomme noch jetzt Gänsehaut, wenn ich daran denke.“
An „Michel aus Lönneberga“ hatten nicht nur die Kinder ihre helle Freude, der 24 Mal beweisen konnte, dass er eigentlich ein ganz lieber Junge ist. Für viele Vorstellungen, insbesondere in den letzten zwei Wochen, gab es nur noch Einzelkarten an der Kasse.
Als ein besonderes Highlight entpuppte sich „Piaf – das Musical“, das im einmaligen Ambiente des Klingenberger Stadtschlosses aufgeführt wurde. Die Lebensgeschichte der Edith Piaf und vor allem die unglaubliche Ausdruckskraft und Ausstrahlung der Piaf-Darstellerin Dorina Pascu ließen keinen Zuschauer kalt.
Geplante Besucherzahlen übertroffen
„Mit knapp 34.500 Besucher wurde die geplante Besucherzahl leicht übertroffen“, wie Schatzmeisterin Eleonore Renz nach Auswertung der Verkaufsstatistiken bekannt gab. 15.800 Besucher kamen zu „Romeo und Julia“, 16.000 zu „Michel aus Lönneberga“, 1.200 zu „Piaf – das Musical“ und 1.200 zum Gastspiel „Venezianische Nacht“. Insgesamt wurde damit eine Auslastung von 88 Prozent erreicht.
Noch gibt es kein abschließendes wirtschaftliches Ergebnis. Doch ist Zuversicht angebracht, dass durch die Eintrittsgelder, die Einnahmen aus Sponsoring, Werbung und Verkauf auf der Clingenburg sowie Spenden der geplante Gesamtetat in Höhe von 900.000 EUR finanziert ist. Wie sich der Einnahmenausfall durch die Absage des Musicals „Dracula“ und einige nicht geplanten Ausgaben in der laufenden Spielzeit auf das Endergebnis auswirken werden, wird sich aber noch zeigen.
Schlechtes Wetter gibt es nicht …
Dieses Jahr hatten wir wieder einen dieser verregneten Monate, die viel besser in den Herbst passen als in den Sommer. Aber Regen, Wind und Kälte konnten den vielen Besuchern ihre Freude an Open-Air-Theater nur minimal trüben. Lediglich eine Aufführung „Romeo und Julia“ konnte beim besten Willen nicht gespielt werden und wurde auf den folgenden Dienstag verlegt. Eine andere Aufführung musste leider kurz vor Ende abgebrochen werden. Bei anderen Aufführungen wurde schon mal der Beginn verschoben oder die Pause verkürzt.
Schwierige Finanzierung
Die Finanzierung von Festspielen in dieser Größenordnung gestaltet sich von Jahr zu Jahr schwieriger. Öffentliche Unterstützung erfolgt, wenn überhaupt, äußerst minimal. Das ganze Unternehmerrisiko liegt beim Veranstalter, dem gemeinnützigen Verein Clingenburg Festspiele e.V. Deshalb kann den Unternehmen nicht genug gedankt werden, die seit langen Jahren als Sponsor und Förderer das ehrenamtliche Engagement der vielen Vereinsmitglieder würdigen und mit ihrem Beitrag entscheidend helfen, dass professionelles Theater auf hohem Niveau in unserer Region gespielt werden kann.
Intendant Krohn zufrieden
„Diese Spielzeit war für mich eine ganz besondere“, zieht ein sicht-lich zufriedener Marcel Krohn Bilanz, der seit vier Jahren als Inten-dant die Clingenburg Festspiele leitet. „Selten gab es so viel kollegiale Harmonie, die sich in sehr intensiver gemeinsamer Probenarbeit und großer Spielfreude widerspiegelte.“ Die meisten der Ensemble-Mitglieder wirkten in allen drei Eigenproduktionen mit.
Zum 20. Jubiläum
Im nächsten Jahr feiern die Clingenburg Festspiele ein kleines Jubiläum. Zum 20. Mal heißt es: Vorhang auf für Theater-Faszination unter freiem Himmel. Die Vorbereitungen laufen schon seit gut einem halben Jahr. Vorstand und Beirat sind einer Empfehlung des Intendanten Marcel Krohn gefolgt. Es wird drei Eigenproduktionen geben: „Zorro – das Musical“ in deutscher Erstaufführung und Goethes „Faust I“ sowie das Dornröschen-Musical „Wachgeküsst“ von Christian Berg und der Musik von Konstantin Wecker. Schon im Oktober soll der Vorverkauf starten.
Klingenberg, 30. Juli 2012 Abdruck honorarfrei.











