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Jeder zweite Justizangehörige ist Opfer von Drohungen oder Gewalt

05.07.201218:08 UhrWissenschaft, Forschung, Bildung

(openPR) Rechtspfleger, Richter und Staatsanwälte fühlen sich nicht ausreichend geschützt.

Erstmals ist in Deutschland eine Studie zu Erfahrungen von Justizangehörigen mit Bedrohungen und Gewalt erschienen. Bei der vom Institut Psychologie & Bedrohungsmanagement in Darmstadt durchgeführten Untersuchung nahmen insgesamt 286 Richter, Staatsanwälte und Rechtspfleger teil. Nahezu jeder zweite der Befragten (49%) war schon einmal Opfer von Drohungen und Gewalt geworden. Dies reichte von Amokdrohungen, über Äußerungen der Familie etwas anzutun bis hin zu körperlichen Angriffen.

Am häufigsten waren mit 59% Rechtspfleger betroffen. Die Berufsgruppe der Rechtspfleger ist unter anderem auch zuständig für Zwangsvollstreckungen und Zwangsversteigerungen. In Karlsruhe wurden gestern in Folge einer Zwangsversteigerung vier Menschen erschossen, wobei sich der Täter danach das Leben nahm.

"Die Auswirkungen, insbesondere bei Gewaltdrohungen, sind oft sehr belastend.”, bilanziert Institutsleiter Dr. Jens Hoffmann. "Wir führen seit Jahren für die Justiz in Deutschland und Österreich Seminare zum Umgang mit Aggressionen und zur Drohungseinschätzung durch. Über das Ausmaß der psychischen Folgen waren wir aber doch sehr überrascht."

So berichteten 61% der Justizangehörigen, die Ziel von Drohungen und Gewalt wurden, dass sie sich danach psychisch belastet fühlten. 34% der Betroffenen hatten in Folge dessen einen krankheitsbedingten Arbeitsausfall und ein knappes Drittel hiervon länger als drei Monate.

Die Mehrzahl der betroffenen Angehörigen der Justiz fühlten sich dabei von ihrem Dienstherren alleingelassen: 84% gaben an, nicht adäquat auf Situationen bedrohlichen oder gewalttätigen Charakters vorbereitet worden zu sein. 70% berichteten in ihrer Behörde keinen Ansprechpartner für den Umgang mit Drohungen und Gewalt zu haben.

"Es zeigt sich, dass die Einführung eines sogenannten Bedrohungsmanagements, also ein systematischer präventiver Umgang mit Bedrohungen und Gewalt, auch für die psychische Gesundheit von Mitarbeitern sehr wichtig ist. Hierzu gibt es bereits gute Erfahrungen aus anderen Institutionen." berichtet Dr. Jens Hoffmann. "Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit Risikoanzeichen für tödliche Gewalt früh zu erkennen und deeskalierend zu intervenieren. Wir werten zur Zeit Fälle von schweren Gewalttaten in der Justiz aus und es zeigt sich, dass in der Mehrzahl der Fälle im Vorfeld Warnsignale auftraten."

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