(openPR) „Die Vorstellung einer gemeinsamen Verantwortung für Studierende und Gesellschaft verbindet Deutschlandstipendium und ,Stiftung Karl Oppermann‘“, eröffnete Rektor Prof. Dr. Armin Willingmann am Dienstag, dem 15. Mai 2012, den zweiten Stifterabend der Hochschule Harz. Mit über 80 interessierten Gästen, unter ihnen zahlreiche Stipendiaten und deren Förderer, Unternehmer, Politiker sowie Kunst- und Kulturliebhaber, war die Hochschul-Bibliothek im Gebäude „Papierfabrik“ einmal mehr bis auf den letzten Sitzplatz besetzt. Ein Porträt des Gelehrten „Wilhelm von Humboldt“ ergänzt seit dem Festabend die hier eingerichtete Kunststiftung und vereint nun die Humboldt-Brüder in den beiden Arbeiten Oppermanns an diesem Ort. Ermöglicht wurde die jüngste Erweiterung der „Stiftung Karl Oppermann“ durch die Harzsparkasse, die das Werk als Dauerleihgabe in die Stiftung an der Hochschule Harz einbrachte.
In seinem Amt als Vorstandsvorsitzender der Stadtwerkestiftung Wernigerode erklärte sich Peter Gaffert, Oberbürgermeister der Stadt Wernigerode, spontan bereit, den Beitrag aus Sicht der Förderer des Deutschlandstipendiums für den kurzfristig verhinderten Geschäftsführer der AK Regeltechnik GmbH Helmstedt, Axel Knopff, zu übernehmen. Die Stadtwerkestiftung finanziert ab Wintersemester 2012/13 zwei Deutschlandstipendien für vier Semester an der Hochschule. „Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, welche sich die Welt nie angeschaut haben“, zitierte Gaffert den Universalgelehrten und Weltenbummler Alexander von Humboldt, darauf hinweisend, dass das neue Begabtenförderprogramm den Studierenden auch ermöglicht, die Welt zu entdecken. Im Anschluss würde er sich allerdings sehr freuen, wenn die jungen talentierten Fachkräfte in die Harz-Region zurückkehrten. Auch Wilfried Schlüter, Vorstandsmitglied der Harzsparkasse Wernigerode, vereinte gleich zwei Funktionen in sich - als Vertreter eines Geldinstituts, das fünf Deutschlandstipendien übernommen hat, und als Überbringer des Oppermann-Gemäldes 'Wilhelm von Humboldt'. In seiner kurzen Ansprache wies er insbesondere auf die humanitäre Komponente von Spenden hin: „Wenn es um Geld geht, geht es immer auch um Menschen“.
Hochschul-Rektor Willingmann widmete sich in seiner Laudatio der Frage „Fundraising - eine Hochschulaufgabe?!“ und stellte anhand aktueller Beispiele die zunehmende Bedeutung des Einwerbens zusätzlicher Finanzierungsmittel für Hochschulen heraus. Die Situation der öffentlichen Haushalte erfordere eine enge Kooperation mit Partnern aus der Wirtschaft, die die Hochschulen in die Lage versetzen, Projekte auch jenseits des fixierten staatlichen Budgets zu realisieren oder ihre Studierenden - etwa durch das Deutschlandstipendium - während des Studiums finanziell zu unterstützen. „Darin spiegelt sich die gemeinsame Verantwortung für die Ausbildung junger Menschen und die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft wider.“ Dadurch entstehe langsam, aber merklich eine Kultur der Förderung, die im allseitigen Interesse liege, ohne dass sich der Staat aus der gesicherten Grundfinanzierung des Wissenschaftsbereichs zurückziehen dürfe. „So ungewohnt es für manche Hochschulvertreter sein mag, so wichtig ist es doch, dass wir gemeinsam auch für die finanzielle Unterstützung unserer Studierenden werben und besonders Leistungsfähige durch ein Deutschlandstipendium gleichsam auszeichnen, Kontakte zwischen Förderern und Stipendiaten herstellen und das Gespräch von Wissenschaft und Wirtschaft suchen“, so der Rektor, der zugleich versicherte, dass „Stifterabende“ an der Hochschule Harz zur Tradition werden, um bestehende Kontakte in angemessener Weise zu würdigen und den zahlreichen Förderern wie Partnern zu danken.
Peter Braem, Fachapotheker für klinische Pharmazie sowie Pharmazeutische Analytik und Inhaber der Post-Apotheke in Braunlage, erklärte sich noch am Stifterabend kurzerhand bereit, ab kommendem Wintersemester ein fachungebundenes Deutschlandstipendium für sieben Semester zu übernehmen. Damit konnte an diesem Abend bereits 21. Deutschlandstipendium für die 2. Vergaberunde ab September 2012 eingeworben werden. Maximal kann die Hochschule Harz im laufenden Jahr 33 Stipendien vergeben, dies entspricht einem Prozent der Gesamtstudierendenzahl .
Dr. Uwe Lagatz vom Institut für Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg bewies während seiner Festrede, dass mit der Dauerleihgabe des Werkes „Wilhelm von Humboldt“ an der Seite des bereits vorhandenen Ölbilds „Alexander von Humboldt“ in der Hochschul-Bibliothek zusammengeführt wird, was zusammengehört: nämlich Humboldt, Harz und Oppermann. In einer ebenso tiefgründigen wie launigen Betrachtung stellte Lagatz unter dem Titel „Humboldt, Harz und Oppermann“ Verbindungslinien her. Immerhin studierten die Gebrüder Humboldt in der Nähe des Harzes, in Göttingen, und zumindest Alexander von Humboldt bestieg dessen höchsten Gipfel, den Brocken, mehrmals. Wo sonst also könnten die beiden Humboldt-Porträts des Künstlers Prof. Karl Oppermann besser ausgestellt werden? Im Anschluss an die kurzweilige Laudatio unterschrieben Rektor Willingmann, Künstler Oppermann und Harzsparkassen-Vorstandsmitglied Schlüter den Vertrag über die Erweiterung dieser an einer Fachhochschule des Landes Sachsen-Anhalt einmaligen Kunststiftung.
Die musikalische Umrahmung des Abends oblag einmal mehr Barbara und Thomas Toppel vom Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode, die zum Anlass passende Stücke stimmungsvoll darboten. Im Anschluss lud die Hochschule zu einem offenen Empfang, bei welchem sich die Anwesenden bei einem Glas Wein in lockerer und geselliger Atmosphäre austauschten.