(openPR) Zuerst kneifen sie sich nur oder schlagen mit der Faust gegen die Wand. Wenn das aber nicht mehr ausreicht, um innere Spannung abzubauen, greifen Jugendliche und junge Erwachsene zu drastischeren Mitteln. Das so genannte Ritzen, bei dem mittels Messer die Extremitäten verletzt werden, ist nur eine Form von selbstverletzendem Verhalten und beginnt bei 90 % der jungen Erwachsenen vor dem 18. Lebensjahr. Mädchen sind fünfmal häufiger betroffen als Jungen. Die Chefärztin der Olper Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Dr. med. Christine Menges, beobachtet vielfältige Formen von selbstverletzendem Verhalten. „Das Schneiden ist sicherlich die häufigste Form. Aber auch selbst zugeführte Verbrennungen oder regelmäßiges Schlagen sind Hinweise auf behandlungsbedürftige psychische Störungen", erläutert die Chefärztin.
Chefärztin gibt Hinweise zum Umgang mit Betroffenen
„Selbstverletzendes Verhalten ist der sichtbare Ausdruck massiver innerer Not." Die Ursachen von selbstverletzendem Verhalten sind dabei vielfältig und reichen von organischen Erkrankungen über Beziehungsstörungen bis hin zu sexuellem Missbrauch. Die Verletzungen werden durch die Kleidung so kaschiert, dass sie Angehörigen nur schwer auffallen. In der Ansprache der jungen Erwachsenen sind sie oft ohnmächtig und hilflos. In einem Vortrag am Mittwoch, den 21.03.2012 um 17.00 Uhr in der neu gebauten Tagesklinik der Klinik für Psychiatrie (Kardinal-von-Galen-Str. 12) geht Chefärztin Dr. med. Christine Menges ausführlich auf das Thema „Selbstverletzendes Verhalten" ein. „In meinem Vortrag erläutere ich mögliche Ursachen für selbstverletzendes Verhalten und gebe Hinweise zum Umgang mit Betroffenen." Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.












