openPR Recherche & Suche
Presseinformation

"Freakshow-TV": Reporter stellt Amazonas-Volk als Kindermörder dar

08.03.201209:11 UhrMedien & Telekommunikation
Bild: "Freakshow-TV": Reporter stellt Amazonas-Volk als Kindermörder dar
Suruwaha Kind © J H de Azevedo/ Survival
Suruwaha Kind © J H de Azevedo/ Survival

(openPR) Ein australischer Fernsehbericht wurde das erste Ziel einer neuen Kampagne von Survival International gegen rassistische Darstellungen indigener Völker im Fernsehen. Der Bericht stellt die Angehörigen eines indigenen Volkes aus dem Amazonas-Gebiet als Kindermörder dar, die einen "Selbstmordkult" aus der "Steinzeit" praktizieren würden und die "schlimmsten Menschenrechtsverletzer" der Welt seien.



Ziel der "Freakshow-TV"-Kampagne ist, Darstellungen indigener Völker als "primitive, rückständige Wilden" herauszufordern.

Der Bericht wurde in Australiens Channel 7 Sunday Night Show übertragen und zeigt den 'Abenteurer' Paul Raffaele und Reporter Tim Noonan zu Besuch bei den Suruwaha-Indianern in Brasilien.

Die Suruwaha wurden bereits in der Vergangenheit von fundamentalistischen Missionaren ins Visier genommen, als diese fälschlicherweise behaupteten, die Suruwaha würden regelmäßig Neugeborene töten. Evangelikale Missionare drängen Brasiliens Kongress, ein Gesetz zu erwirken, das erlauben würde, indigene Kinder von ihren Familien zu entfernen.

Die Indianer gaben dem Channel 7-Team Zugang zu ihrem Gebiet, nachdem Herr Raffaele ankündigte, er wolle einen "positiven Bericht" filmen.

Der Bericht hat starke Kontroverse ausgelöst. Survival Internationals Direktor verurteilte ihn als einen der "verzerrtesten, irreführendsten und ekelhaftesten [Berichte], den wir je gesehen haben".

Die Suruwaha werden als ein "wahrer Selbstmordkult" und "Steinzeit-Volk" beschrieben, das "in der Zeit verloren" ist. Das indigene Volk würde "den Mord behinderter Kinder … in der grausamsten Form fördern" und "arme, kleine, unschuldige Babies in den Dschungel bringen, damit sie dort von wilden Tieren gefressen werden". Sie seien für "eine der schlimmsten Menschenrechtsverletzungen der Welt" verantwortlich.

Auf der Internetseite des Berichtes werden öffentlich Spenden für eine evangelikale Organisation gesammelt, die mit der indianerfeindlichen Kampagne in Verbindung steht.

Survival hat an Channel 7 geschrieben, um auf die vielen Irrtümer und Verfälschungen des Berichtes hinzuweisen. Der Sender hat jegliche Vorwürfe zurückgewiesen. Jetzt hat Australiens Rundfunk-Regulierungsbehörde ACMA eine förmliche Untersuchung eingeleitet.

Paul Raffaele ist ehemaliger Autor des Smithsonian Magazine und löste wegen eines ähnlichen Berichtes in 2006 bereits Kontroverse aus. Damals behauptete er in einem Bericht für den australischen Sender Channel 9, dass ein Papua-Junge in Gefahr war, von seinem Volk gegessen zu werden. Raffaele bezeichnete das Volk als "Steinzeit-Kannibalen". Die Sendung wurde weitgehend von Experten kritisiert. Herr Raffaele gab Angaben zufolge später zu, sogar das Volk des Jungen falsch identifiziert zu haben.

Survival hat an Yahoo! in Australien geschrieben, das in einer Partnerschaft mit Channel 7 steht, und gebeten, den Bericht von seiner Internetseite dringend zu entfernen. Die Anfrage blieb unbeantwortet.

Survival Internationals Direktor Stephen Corry sagte heute: "Das ist "Freakshow-TV" in seiner schlimmsten Form. Mit derselben Verachtung des kolonialen 19. Jahrhunderts für den 'primitiven Wilden' werden die Indianer als grausame und unmenschliche Monster dargestellt. Es soll dasselbe auswirken - andeuten, dass sie keine Rechte verdienen. Der Gedanke, dass so ein Unsinn indigenen Kindern helfen soll, ist atemberaubend."

Survival International hat einen Verhaltenskodex für Dreharbeiten verfasst, um Filmemacher dabei zu unterstützen, verantwortungsvoll mit indigenen Völkern zu arbeiten. Survival nutzt ebenfalls seine "Sag Nein zur Steinzeit!"-Kampagne, um rassistische Darstellungen herauszufordern, die, auch unwissentlich, in den Medien erscheinen.


Lesen Sie diese Meldung online: http://www.survivalinternational.de/nachrichten/8155

Hinweis an die Redaktion: Formen der Kindstötung gibt es in allen Gesellschaften, einschließlich in industrialisierten Ländern. Diese Bräuche sind bei Indianern des Amazonas-Gebietes selten und am Verschwinden. Survival duldet niemals Praktiken, seien sie "traditionell", die nicht auf freier Zustimmung basieren und Menschen verletzen oder töten. Das bezieht sich auch auf Kindstötung.

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 614338
 516

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „"Freakshow-TV": Reporter stellt Amazonas-Volk als Kindermörder dar“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von Survival International Deutschland e.V.

Bild: Indigene im Amazonas-Regenwald vereinigt gegen kanadischen ÖlkonzernBild: Indigene im Amazonas-Regenwald vereinigt gegen kanadischen Ölkonzern
Indigene im Amazonas-Regenwald vereinigt gegen kanadischen Ölkonzern
Indigene aus dem Amazonas-Regenwald in Peru und Brasilien haben sich zusammengetan, um ein kanadisches Öl-Unternehmen davon abzuhalten, ihr Land zu zerstören und das Leben unkontaktierter Völker zu bedrohen. Hunderte Matsés-Indianer haben sich letzten Samstag an der Grenze zwischen Peru und Brasilien versammelt und ihre Regierungen aufgefordert, Erkundungen zu stoppen, da die Bauarbeiten ihre Heimat im Wald zerstören würden. Der Ölkonzern Pacific Rubiales, mit Hauptsitz in Kanada, hat bereits begonnen, in Perus “Block 135” nach Öl zu suchen…
Bild: Gericht verpasst Chance, ‘Menschensafaris’ endgültig zu stoppenBild: Gericht verpasst Chance, ‘Menschensafaris’ endgültig zu stoppen
Gericht verpasst Chance, ‘Menschensafaris’ endgültig zu stoppen
Das Oberste Gericht Indiens soll gegen die Aufrechterhaltung eines “provisorischen Beschlusses” vom Januar entschieden haben, mit dem es “Menschensafaris” auf den Andamanen-Inseln untersagt hatte. Dies ist ein tragischer Rückschlag für die Kampagne gegen die kontroversen Touristentouren durch das Gebiet der indigenen Jarawa. Der Beschluss vom Januar hatte die Anzahl von Fahrzeugen, die durch das Schutzgebiet der Jarawa fahren, um zwei Drittel reduziert. Zuvor waren täglich Hunderte Touristen entlang der illegalen Andaman Trunk Road unterwegs…

Das könnte Sie auch interessieren:

Experten verurteilen Kannibalismus-Berichte über Amazonas-Indianer als „falsch“ und „verleumderisch“
Experten verurteilen Kannibalismus-Berichte über Amazonas-Indianer als „falsch“ und „verleumderisch“
Internationale Experten zum Volk aus dem Amazonas, das beschuldigt wird einen weißen Siedler getötet und verspeist zu haben, bezweifelten heute die Glaubwürdigkeit dieser Beschuldigungen. Weltweit haben Medien über den angeblichen Kannibalismus dieses Volkes berichtet. Dr. Donald Pollock, Leiter des Fachbereichs für Anthropologie an der State University of New York in Buffalo, sagte: „Die Kulina haben keinerlei Geschichte oder Tradition von Kannibalismus und haben häufig ihre Abscheu davor ausgedrückt. Ich bin zuversichtlich, dass die derze…
Bild: Belo Monte: Proteste und Richterspruch gegen StaudammBild: Belo Monte: Proteste und Richterspruch gegen Staudamm
Belo Monte: Proteste und Richterspruch gegen Staudamm
Vertreter indigener Völker aus der Amazonas-Region haben heute in London gegen den Bau dreier kontrovers diskutierter Staudämme protestiert, die das Land und Leben tausender Indigener bedrohen. In der Zwischenzeit hat ein brasilianischer Richter den Fortgang von einem der drei Projekte – dem Belo Monte Staudamm – aufgrund umweltrechtlicher Bedenken gestoppt. Es wird jedoch erwartet, dass die Regierung gegen die Entscheidung Einspruch einlegt. „Diese Projekte werden mein Volk von seinem Land vertreiben und unsere Art zu leben beenden“, sagte…
Beruf: Hofberichterstatter. Norbert Loh, der Mann für jede Krone
Beruf: Hofberichterstatter. Norbert Loh, der Mann für jede Krone
… Leben zwischen Glamour und Intrigen. „Immer wieder geht mir das Herz auf, wenn ich miterleben darf, wie die junge Generation der Windsors den Traditionen treu bleibt", sagt der Reporter, der in den besten Häusern verkehrt. Der Hofintimus und Autor des Standardwerks „Felipe von Spanien und seine Letizia“ verfaßte auch den Bestseller „Silvia von Schweden - …
Bild: Im Kampf um Land und Leben - Brasiliens indigene VölkerBild: Im Kampf um Land und Leben - Brasiliens indigene Völker
Im Kampf um Land und Leben - Brasiliens indigene Völker
Braunschweig. Es geht um kulturelle Identität und elementare Menschenrechte: die indigenen Völker Brasiliens stehen „Im Kampf um Land und Leben“. Hierüber berichten auf Einladung der ev.-luth. Kreuzkirche Alt-Lehndorf und des Ev.-luth. Missionswerks in Niedersachsen (ELM) Indigene aus eigener Sicht und Mitarbeitende des Indigenenmissionsrates COMIN in Brasilien am 26. März um 19:00 Uhr in der esg Braunschweig (Pockelsstraße 21). Seit der Ankunft der Europäer vor über 500 Jahren kämpfen die indigenen Völker Brasiliens um ihre Existenz. Sie er…
Bild: Buchvorstellung Zu Tode gequältBild: Buchvorstellung Zu Tode gequält
Buchvorstellung Zu Tode gequält
… Mädchenleiche gefunden. Der Kommissar Herr Baumann, der noch immer an dem Verlust seiner Kollegin Frau Mey leidet, wird mit der Lösung des Falles beauftragt. Ein geistesgestörter Kindermörder hält die Stadt in Atem, der Kinder langsam zu Tode quält. Als ein weiteres Kind vermisst wird, beginnt für Herrn Baumann ein Wettlauf gegen die Zeit.https://www.amazon.de/dp/B01LXDDS7G
Bild: „Dalai Lama des Regenwaldes“ bittet um UnterstützungBild: „Dalai Lama des Regenwaldes“ bittet um Unterstützung
„Dalai Lama des Regenwaldes“ bittet um Unterstützung
Der Yanomami Sprecher und Schamane, Davi Kopenawa, hat einen Fonds für die Yanomami gestartet. Die Aktion findet in Kooperation mit Survival International und dem Goethe-Institut statt und folgt dem Besuch einiger Mitglieder der Yanomami Indigenen Anfang Mai in Deutschland. Das Leben der Yanomami, das größte, relativ isoliert lebende indigene Volk im Amazonas Regenwald, wird derzeit durch die wachsende Invasion illegaler Goldschürfer bedroht. ?Der Fonds wird von der Yanomami Organisation Hutukara verwaltet. Davi Kopenawa, der Präsident von…
Als „Down Under Reporter“ nach Australien
Als „Down Under Reporter“ nach Australien
Tourism Queensland und Tourism Western Australia starten große Kampagne mit VOXTOURS Einmal in die Fußstapfen von Judith Adlhoch treten und als Reporter für VOXTOURS von den schönsten Flecken Australiens berichten. Für die Gewinner der „Down Under Reporter“-Aktion, die das TV-Reisemagazin VOXTOURS zusammen mit den Fremdenverkehrsämtern von Queensland …
Bild: Unkontaktierte: Brasilien erhöht Sicherheit wegen "Krisensituation"Bild: Unkontaktierte: Brasilien erhöht Sicherheit wegen "Krisensituation"
Unkontaktierte: Brasilien erhöht Sicherheit wegen "Krisensituation"
Die brasilianische Regierung will nationale Sicherheitskräfte bereitstellen, um nach einem Überfall auf einen staatlichen Wachposten die Sicherheit unkontaktierter Indianer zu gewährleisten. Das Schicksal der Indigenen in dem Gebiet ist noch ungeklärt. Letzte Woche berichtet Survival International, dass schwer bewaffnete Drogenschmuggler aus Peru den Wachposten in Brasiliens westlichem Amazonasgebiet umzingelt und überfallen hatten. Die Sorge um das Wohlbefinden der unkontaktierten Indianer wuchs, nachdem Mitarbeiter der brasilianischen Behö…
Bild: 84. Tier: Schni, schna, Schnappi – das kleine KrokodilBild: 84. Tier: Schni, schna, Schnappi – das kleine Krokodil
84. Tier: Schni, schna, Schnappi – das kleine Krokodil
90 Tieren in ganz Südamerika hautnah begegnen – das ist die Mission, die Martina Hirschmeier, Moderatorin und Regisseurin bei Schlaumeier TV, erfüllen möchte. Für ihre Lehrfilme wagt sie sich von den Metropolen über exotische Pfade durch Wüsten und Tropen, bis zu den Galapagos Inseln und dem Karneval von Rio. Ihre Begegnungen mit den Tieren vor Ort sind mal aufregend, mal geheimnisvoll und manchmal einfach nur wunderschöne Momente, in denen sie der Vielfalt der Natur zum Greifen nahe kommt. Die Crew um Martina Hirschmeier ist an der letzten S…
Bild: Zusammen sind wir buntBild: Zusammen sind wir bunt
Zusammen sind wir bunt
The Metafiction Cabaret macht Visionen zu Realitäten und sucht nach Unterstützern fur die Kunst des Miteinander Die Ereignisse der jüngsten Zeit haben unsere Gesellschaft enorm verunsichert. Freiheit weicht Sicherheit, Ordnung statt Vielfalt. Die Arbeit von Künstlern wird diese Entwicklungen nicht aufhalten. Aber sie kann einen Anstoß bieten, die ganz persönliche Freiheit und Vielfalt neu zu entdecken und diese mit anderen zu zelebrieren. Sie kann anregen die inneren Freiräume wieder zu öffnen. be part of the cirque (startnext.com/metaficti…
Sie lesen gerade: "Freakshow-TV": Reporter stellt Amazonas-Volk als Kindermörder dar