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„Patientenbeteiligung: Unser gutes Recht!“

14.11.201114:56 UhrGesundheit & Medizin
Bild: „Patientenbeteiligung: Unser gutes Recht!“
Wolfgang Zöller, Patientenbeauftragter der Bundesregierung
Wolfgang Zöller, Patientenbeauftragter der Bundesregierung

(openPR) ‘Tag der Krebs-Selbsthilfe‘ fordert stabile Finanzierung für Patientenvertreter

Berlin (ct) – „Patientenbeteiligung ist kein Gnadenakt des Staates oder von Einrichtungen des Gesundheitssystems. Es ist dringend notwendig, sie weiterzuentwickeln und auf eine stabile Finanzgrundlage zu stellen.“ Das ist das Fazit des diesjährigen Tags der Krebs-Selbsthilfe. Die Deutsche Krebshilfe hat die Veranstaltung gemeinsam mit allen von ihr geförderten Krebs-Selbsthilfe¬organisationen zum siebten Mal ausgerichtet. 150 Vertreter der Selbsthilfe, der Kostenträger sowie Experten der Gesundheitspolitik, darunter auch der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Wolfgang Zöller, diskutierten am 10. November 2011 in Berlin unter dem Motto „Patientenbeteiligung: Unser gutes Recht!“ über Sinn und Möglichkeiten, Patienten an Entscheidungsprozessen über das Gesundheitswesen zu beteiligen.



„Patientenvertreter bringen ihre eigene, persönliche Betroffenheit und das Erfahrungswissen, das sie in ihren Organisationen gesammelten haben, in Entscheidungen über das Gesundheitswesen ein. Jetzt kommt es auf drei Dinge besonders an: die Finanzgrundlage für die Arbeit der Selbsthilfe zu verbessern, die Legitimation der Patientenvertreter institutionell zu stärken, und die Beteiligungsrechte weiterzuentwickeln.“ Damit brachte Professor Dr. Gerhard Englert die Diskussion auf den Punkt. Englert ist Vorsitzender der Deutschen ILCO, einer Organisation für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs, sowie Vorsitzender des Patientenbeirates der Deutschen Krebshilfe.

„Aus meiner Zeit im Gemeinsamen Bundesausschuss weiß ich, wie wertvoll unsere Arbeit dort ist und welche großen Fortschritte wir schon gemacht haben“, sagte Englert. Patientenvertreter wirken beratend an den Entscheidungen des Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) darüber mit, welche medizinischen Leistungen von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Jedoch haben sie im GBA kein volles Stimmrecht. Englert kritisiert, dass Patientenvertreter damit noch nicht ausreichend legitimiert seien, die Interessen der Betroffenen zu vertreten. Doch nur, wenn man diese Legitimation erhöhe, könne man die Mitwirkungsrechte vernünftig weiterentwickeln. „Gleichzeitig muss man endlich die leidige finanzielle Situation lösen, in der die Selbsthilfe seit Jahren steckt. Die Krankenkassen, die über das Sozialgesetzbuch gesetzlich zur grundlegenden finanziellen Ausstattung der Selbsthilfe verpflichtet sind, müssen für mehr finanzielle Planungssicherheit und Transparenz sorgen“, forderte Englert in Berlin.

Wolfgang Zöller, dankte den Selbsthilfe-Vertretern auf der Veranstaltung für ihr ehrenamtliches Engagement. Zöller sagte, da es Aufgabe der Krankenkassen sei, Patientinnen und Patienten zu vertreten, müssten sie die Selbsthilfe auch adäquat, also künftig stärker fördern.

Beim ‘Tag der Krebs-Selbsthilfe‘ machten Selbsthilfe-Vertreter deutlich, wo sie Einfluss auf das Gesundheitswesen nehmen: So wirken Patientenvertreter an der Nutzenbewertung von Arzneimitteln und damit an der Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen mit. Ralf Rambach, Vorsitzender der Deutschen Leukämie- und Lymphomhilfe und Patientenvertreter, sagte in Berlin: „Indem wir uns beteiligen, wollen wir für krebsbetroffene Menschen eine qualitativ hochwertige Versorgung mit Arzneimitteln sicherstellen.“ Vertreter des Bundesverbandes Prostatakrebs Selbsthilfe haben an einer ärztlichen Behandlungsleitlinie mitgewirkt und damit die Qualität der Patientenversorgung verbessert. Auch die Versorgung von Stomaträgern mit Hilfsmitteln hat sich durch die Beteiligung von Patienten an Entscheidungsprozessen verbessert. „Für Menschen mit einem künstlichen Darm- oder Blasenausgang ist ein hautverträglicher, zuverlässig abdichtender Stomaverschluss notwendig, um am gesellschaftlichen Leben ungehindert teilhaben zu können“, so Maria Haß, Deutsche ILCO. Haß forderte, die Beratung und den Verkauf von Hilfsmitteln zu entkoppeln und eine unabhängige Beratung eigenständig zu vergüten.

„Mit dem Tag der Krebs-Selbsthilfe haben wir ein politisches Forum geschaffen und erreicht, dass Ärzteschaft und Gesundheitspolitik Patientenvertreter immer mehr als Partner wahrnehmen“, so Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe. Gemeinsam mit allen von ihr geförderten Krebs-Selbsthilfeorganisationen setzt sich die Deutsche Krebshilfe dafür ein, dass Patientenvertreter in Fachgesellschaften vertreten sind, bei der Erstellung von Leitlinien mitarbeiten, im Nationalen Krebsplan der Bundesregierung mitwirken und generell in gesundheitspolitischen Fragen gehört werden.


Bonn, 14. November 2011

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