(openPR) München, Mai 2011 - Im April lud die 3D Systems Engineering GmbH (3DSE) in München zum nunmehr vierten Mal zum 3DSE Expertenforum ein. Unter dem Titel "Entwicklungsprojekte in Krisensituation - Frühindikatoren und Turnaround" wurden in praxisorientierten Vorträgen von renommierten Experten (u.a. von BMW, Continental, Giesecke und Devrient, BRP Powertrain) zehn Punkte zur Krisenvermeidung fixiert. Ein intensiver, branchenübergreifenden Austausch zwischen den Teilnehmern rundete den Expertentag ab.
Ein exklusiver Teilnehmerkreis aus 25 hochrangigen Fach- und Führungskräften der Branchen Automobil, Transport, Maschinen-/ Anlagenbau, Luft-/Raumfahrt, Elektronik und Telekommunikation (u.a. von MAN, Osram, Siemens, Cassidian, Astrium, MTU, Schaeffler, Eurocopter, INFINEON) folgte der Einladung zum Expertenforum, um im Austausch mit den Referenten die wesentlichen Erfolgsfaktoren für das Erkennen, Vermeiden und Bewältigen von Krisen in Entwicklungsprojekten herauszuarbeiten.
Das wesentliche Fazit des Tages: Um Entwicklungsprojekte vor Krisen zu schützen, müssen Projektleiter insbesondere Fähigkeiten und Sensibilität im Umgang mit "human factors" beherrschen: so etwa das Verhalten der Projektmitarbeiter und Schlüsselpersonen deuten und als Frühindikator nutzen. Zudem werden einer robusten Planung und frühen Bewertungen des Projektstatus große Bedeutung beigemessen. Für den eigentlichen Turnaround sind Konsequenz im Umgang mit Entscheidungen und die Ableitung passender Restrukturierungsmaßnahmen entscheidend (vgl. die nachfolgenden zehn Punkte). Im Rahmen des Expertentages wurde außerdem eine Kurzstudie zu Ursachen, Frühindikatoren und Recoverystrategien durchgeführt, die erhältlich ist bei: 3DSE, Mirjam Sonnenwald, per E-Mail:
Das nächste 3DSE-Expertenforum findet am 21. Oktober 2011 in München statt. Im Fokus dann: Präventive Qualitätsstrategien im PEP als Wettbewerbsfaktor.
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Die zehn Erfolgsfaktoren in der Übersicht
1. Planabweichungen frühzeitig identifizieren
Bereits in der frühen Projektphase geben Planabweichungen Hinweise auf potenzielle Krisen (ansteigende Kosten, erste Qualitätsmängel, Terminprobleme). Hier hilft ein Projektmanagementprozess, der realistische und messbare Ziele (Zeit, Kosten, Qualität) definiert und diese ab Projektbeginn regelmäßig überprüft.
2. Mitarbeiterverhalten bei Problemkonfrontation beobachten
Ein typisches Anzeichen aufkommender Krisen ist das Ignorieren, Verschweigen oder Zerreden von Problemen innerhalb des Projektteams. Hier hilft die Sensibilisierung der Projektleiter auf derartiges Verhalten.
3. Auf Motivation von Schlüsselpersonen achten
Der Ausstieg von Schlüsselpersonen aus einem Projekt ist ein zentraler Frühindikator für Krisen. Hier hilft eine Ursachenuntersuchung, z.B. in Form eines „Exit-Gespräches“.
4. "Krisenvermeider" und "Krisenbewältiger" gleichermaßen wertschätzen
Fehler- und Wertschätzungskultur spielen eine wichtige Rolle in der Krisenvermeidung und -bewältigung. Dabei hilft, gleichgewichtige Wertschätzung für jene zu entwickeln, die Krisen verhindern und solche, die als "Helden" das Feuer löschen.
5. Technologien transparent bewerten
Neue (unreife) Technologien sind mögliche Krisenverursacher. Eine Risikoanalyse der geplanten Technologien hilft, Gefahren und Beherrschbarkeit zu bewerten und damit die Grundlage für eine robuste Technologieentscheidung zu legen.
6. Nachvollziehbare Planung von Zulieferleistung
In komplexen Projekten sollte bei der Lieferantenauswahl neben den reinen Kostengesichtspunkten auch eine transparente Aufwandsschätzung des Zulieferers als wesentlicher Faktor gewichtet werden.
7. Konsequenzen ziehen
"80 Prozent der Unternehmen vergessen, rechtzeitig auszusteigen." Scheitert ein Projekt, verhindert der rechtzeitige Ausstieg weitere Kosten.
8. Klar und ehrlich kommunizieren
Die Krisenbewältigung erfordert Veränderungsbereitschaft, um organisatorische und personelle Barrieren zu beseitigen. Voraussetzung für den Turnaround ist allerdings die Anerkennung des Krisenzustandes durch eine klare und ehrliche Kommunikation.
9. Krisenmanagement standardisieren
"Alles ist besser als Chaos." Durch systematisches Vorgehen in der Krise werden Probleme ganzheitlich und fokussiert gelöst. Ein "formalisierter" Ablauf für Krisen hilft, typisches "Problem Hopping" und "Fire Fighting im Task Force Modus" zu vermeiden.
10. Die Projektorganisation situationsgerecht umstrukturieren
Die Bewältigung von Krisen erfordert häufig eine organisatorische Neuausrichtung. Dabei sind klare Verantwortlichkeiten und schlanke Strukturen in der Projektorganisation Schlüsselfaktoren für verbesserte Projektabläufe. Auch kurze und effiziente Eskalationspfade sind essenziell.










