(openPR) Die Zinsen für Baugeld sind in den letzten Tagen deutlich gefallen. Dieser Trend könnte sich allerdings sehr schnell wieder ändern. Warum ist das so?
In den vergangenen Wochen sind die Zinssätze von Anleihen des Bundes oder deutschen Pfandbriefen stark gesunken. Auch Baugeld, dessen Preis sich an den Zinsen langfristiger Anleihen orientiert, ist damit günstiger geworden. Ursache hierfür sind die zunehmenden Zweifel an der Zahlungsfähigkeit einzelner Euro-Länder sowie der USA. Investoren verkaufen in großem Stil Staatsanleihen bonitätsschwacher Staaten, wie z.B. Griechenland, Portugal, Spanien und US-Staatsanleihen. Gleichzeitig werden aufgrund der immer noch als sehr gut eingeschätzten Bonität Deutschlands Bundesanleihen gekauft. Die kontinuierlich hohe Nachfrage nach deutschen Staatsanleihen lässt deren Kurs steigen und führt zu niedrigeren Zinsen. Davon können auch die Baufinanzierer in Deutschland profitieren.
Es ist zu befürchten, dass die aktuelle Phase sinkender Zinsen in Deutschland nur sehr kurzfristig ist. Seit August 2010 sind die Zinsen für langfristige Anleihen kräftig gestiegen, und damit auch die Zinsen für Baugeld. Es gibt gute Gründe, dass sich dieser Trend weiterhin fortsetzen dürfte. Der Zinsanstieg spiegelt die Erwartung einer höheren Inflation im Euroraum wieder. Das hohe Wachstum der globalen Wirtschaft führt zu drastisch steigenden Preisen für Rohstoffe, Energie und Lebensmittel. Weltweit verdichten sich die Zeichen für eine Inflation: so steigen z.B. in China die Preise für Lebensmittel im zweistelligen Bereich. Im Euro-Raum stieg die Teuerungsrate im April auf 2,8%, dem höchsten Wert seit zwei Jahren.