(openPR) BMU-gefördertes Projekt nimmt den Regelbetrieb auf
(BOTTROP, DORTMUND, 25.10.10) --- Die Stadt Bottrop startet mit dem Dortmunder Unternehmen LaTherm die Wärmeversorgung der Ebel-Grundschule. LaTherm ist darauf spezialisiert, bisher ungenutzte Abwärme in Containersystemen zu speichern und diese per LKW zu größeren Wärmeverbrauchern zu transportieren. Die technische Entwicklung ist vom Bundesumweltministerium gefördert worden; das erste Bottroper Projekt stellt die Grundlage für ein umfassendes Konzept zur Abwärmenutzung in Bottrop dar.
LaTherm speichert ungenutzte Abwärme, etwa von Chemiewerken, Stahl- und Aluminiumhütten, Müllverbrennungsanlagen, Biogas- oder Deponiegasanlagen, in einem mit Natriumacetat gefüllten Container. Dieses umweltfreundliche, ungiftige Material ist auch als Pökelsalz bekannt und kann somit problemlos auch in Innenstädten und Wohngebieten eingesetzt werden. Die im Container gespeicherte Wärme wird per LKW zu den Nutzungsstellen transportiert und dort in das Heizungssystem eingespeist. Damit können jetzt auch Wärmekunden beliefert werden, die nicht an Nah- oder Fernwärmenetze angeschlossen sind.
Bei der Entwicklung des Latentwärmespeichers wurde LaTherm mit Mitteln aus dem Innovationsprogramm gefördert. Seit November 2009 versorgt LaTherm ein Dortmunder Hallenbad; weitere Projekte im Ruhrgebiet sind zur Zeit in Vorbereitung.
„Der Marktwert der ungenutzten Abwärme in Deutschland liegt bei ca. 25 Milliarden Euro pro Jahr. Im Zuge der Bemühungen um mehr Energieeffizienz sowie CO2- und Kostenreduktion findet unser System mehr und mehr Beachtung“, so LaTherm-Geschäftsführer Dr. Heinz-Werner Etzkorn.
Für die Stadt Bottrop ist die Beheizung der Grundschule der Auftakt für weitere Projekte dieser Art. Aufgrund der hohen Bedeutung der Abwärmenutzung im Zusammenhang mit Klima- und Kostenzielen betrachte man dieses Projekt als wichtigen Beitrag im Rahmen der Initiative InnovationCity, so der Oberbürgermeister Bernd Tischler. „Wir haben das Ziel, innerhalb der Stadt Bottrop bisher ungenutzte Abwärme in der Größe von 2 Megawatt nutzbar zu machen. In der Ausbaustufe kann die Stadt Bottrop damit eine CO2-Reduktion von ca. 4.000 bis 5.000 Tonnen jährlich erreichen“, betont Bernd Tischler. Mit dem ambitionierten Programm zur Nutzbarmachung von Abwärme betrachtet sich die Stadt Bottrop als Vorreiter im Ruhrgebiet.
LaTherm wurde für ihr zukunftsweisendes „Wärme auf Rädern“-Konzept inzwischen mehrfach ausgezeichnet, unter anderen zählte das Unternehmen zu den Gewinnern beim Gründerwettbewerb der Financial Times Deutschland. Gemeinsam mit den inzwischen gewonnenen Vertriebspartnern startet LaTherm nun eine bundesweite Marktoffensive.