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Sport und Medien: Fußball & die „Restsportarten“

22.07.201014:53 UhrSport
Bild: Sport und Medien: Fußball & die „Restsportarten“
Jörg Ahmann schlug beim sport talk in Weinstadt eine Bresche für den Volleyballsport in den öffentlichen Medien. (Fotohinweis: M. Bechert)
Jörg Ahmann schlug beim sport talk in Weinstadt eine Bresche für den Volleyballsport in den öffentlichen Medien. (Fotohinweis: M. Bechert)

(openPR) Die SportRegion Stuttgart hatte zum 5. sport talk geladen: Sport und Medien – Wie sieht die Sportberichterstattung der Zukunft aus? Der Ausblick: König Fußball wird weiterhin dominieren, Internet und Web 2.0 sind die Alternativen für die anderen Sportarten, und um aus dem Schattendasein ins Interesse der Medienmacher zu rücken braucht es Helden.



Bereits zum 5. Mal war die SportRegion Stuttgart Ausrichter des sport talk. Valeska Homburg moderierte den Abend, bei dem fünf Sportaffine-Vertreter über das Thema „Sport und Medien – Wie sieht die Sportberichterstattung der Zukunft aus?“ vor rund 180 geladenen Gästen diskutierten: Michael Antwerpes (SWR-Sportchef), Jens Zimmermann (Geschäftsführer Stuttgarter Kickers), Jörg Klopfer (Unternehmenssprecher in.Stuttgart VeranstaltungsGmbH), Klaus-Eckhard Jost (Leiter Pressestelle des Schwäbischen Turnerbundes), Jörg Ahmann (Beachvolleyball-Bundestrainer und Olympia Dritter, Sydney 2000).

„Sport im Dritten“ = Fußball im Dritten ?

Bevor der Blick sich jedoch in die Zukunft richtete, wurde zunächst der gegenwärtige Stand der Dinge diskutiert. Und der ist eindeutig: Fußball dominiert die Medienwelt. Sei es Fernsehen, Radio oder Zeitung. Lediglich das Internet scheint hier ein Weg zu sein, auch den anderen Sportarten ein Portal für die Berichterstattung zu geben.
Als Sportchef des SWR musste sich Antwerpes dann auch die Frage gefallen lassen, warum es bei „Sport im Dritten“ eigentlich nur um Fußball ginge, und zum Beispiel die jüngst ausgetragenen Weltliga-Spiele der Deutschen Volleyballer in Stuttgart (bei denen die DVV-Männer gegen den amtierenden Europameister gewannen) nicht einmal erwähnt wurden. Die Antwort war kurz und ließ keinen Verhandlungsspielraum: „Sport im Dritten ist eine Fußballsendung“, so Antwerpes.
Es gibt sehr viel Fußball im Fernsehen und wenig Sendezeit für die Restsportarten, drückte Jost vom STB aus, was viele dachten. In der Summe würde auch ausführlich über andere Sportarten berichtet, ist Antwerpes da anderer Meinung. Und letztendlich zählt die Einschaltquote – was Antwerpes positiver als Akzeptanzindex bezeichnete. Und die ist nun mal bei Fußballberichten höher, als bei anderen Sportarten.

Internet & Web 2.0

Was aber bleibt für die anderen Sportarten, um sich zu präsentieren? Einen Schritt, den die Stuttgarter Kickers gegangen sind, ist das Internet-TV. Nach ihrem Abstieg sank auch ihre TV-Präsenz und so zeigen sie nun wöchentlich in Eigenregie unter kickers.tv Spiele und Infos des Vereins. Eine zeitaufwendige Geschichte, die auch geleistet und bezahlt werden muss und die sich längst nicht jeder Verein oder Verband aus dem Ärmel schütteln kann. Das Internet-Portal „Die Ligen“ versucht hier eine Lücke zu schließen, in dem sie mittels Laien-Filmern die Sportarten bedienen, die es nicht ins öffentlich-rechtliche schaffen.
Auch das Social-Network mit Twitter, Facebook, Youtube etc. wird mittlerweile von vielen Vereinen genutzt. Ein Problem sieht der ehemalige Mitarbeiter der Zeitung „Sonntag Aktuell“ Klaus-Eckhard Jost im Laienjournalismus. Der Beruf des Journalisten ist nicht geschützt, dennoch gibt es einen Pressekodex, der von den Profis eingehalten wird. Ein Fan, der von seinem Lieblingsverein berichtet, ist da vielleicht mal weniger kritisch und, was schwerer wiegt, übersieht auch mal die Grenze zwischen fachlicher Berichterstattung und privatem Geplauder.

Boulevardisierung

Ein Trend, der anscheinend auf dem zunehmenden Ast ist, ist die Boulevardisierung von Sportereignissen und ihren Sportlern. Nicht allein die Leistung zählt, sondern auch die Storys um die Athleten herum.
Dieser Voyeurismus klappt jedoch nicht immer.
Vor einigen Jahren war RTL in die Beachvolleyball-Berichterstattung eingestiegen, berichtet Ahmann. Man hatte als Format aber eher auf knappe Höschen und Beziehungsgeplänkel am Rande gesetzt – Ein Konzept, das nicht aufging. Da die Einschaltquoten unter den Erwartungen blieben, stellte man die Berichterstattung wieder ein. Als zur Vertragserfüllung die letzten Spiele als reine Sportübertragungen liefen, schnellte die Quote in die Höhe. Geholfen hat es leider nichts.

Heroes

Man sieht es immer wieder – Sportler werden zu Helden: In den achtziger Jahren waren es Boris Becker und Steffi Graf im Tennis, in den Neunzigern Henry Maske im Boxen, oder später Michael Schumacher in der Formel 1. Kommen Leistung und Charisma zusammen, gibt es Erfolge und ist womöglich gerade fußballfreie Zeit besteht tatsächlich Hoffnung, es bis ins öffentlich-rechtliche zu schaffen. Allerdings zeigt sich auch, dass die Berichterstattung mit diesen Personen steht und fällt.
„Die Sportart schlummert nur“, ist sich Antwerpes sicher. Sobald es zum Beispiel im Tennis wieder einen Boris gibt, werden die Zuschauer wieder vor dem Fernsehapparat mitfiebern.

Im Umkehrschluss könnte man mutmaßen, dass wir Helden schaffen müssen. Im Beachvolleyball gibt es seit letztem Jahr zwei davon: Das Duo Brink/Reckermann, das sensationell die Weltmeisterschaft gewann. Es gab sogar nach Monaten eine Einladung ins Sportstudio – aber gab es auch mehr Berichterstattung über Beachvolleyball oder Volleyball im Allgemeinen? Mitnichten.
Was genau das Rezept ist, um ein Held in seiner Sportart und in Folge dessen auch von öffentlichem Interesse zu werden, konnte keiner beantworten.

Blick in die Zukunft

Es gibt nichts zu deuteln: König Fußball wird die Sportwelt weiter dominieren. Jedoch werden Fernsehen und Zeitungen langfristig durch Internet und Web 2.0 starke Konkurrenz bekommen. Portale, die auch anderen Sportarten eine Chance bieten, sich professionell zu präsentieren. Hier sei jedoch gewarnt, dass auch für die Pflege der Informationen auf diesen Kanälen Fachleute gebraucht werden, und ein verstärkter Einsatz von Laien-Journalisten zwar für die Macher billiger ist, aber auch Qualitätseinbußen geben kann bis hin zur Boulevardisierung.
Und was wir uns wünschen ist fachliche und sachliche Berichterstattung aus der breiten Palette des Sports.

Konsequenz für den Volleyballsport

Die Volleyballer werden weiter dafür kämpfen, die Präsenz in den Medien – sei es privates oder öffentlich-rechtliches Fernsehen oder überregionale Zeitungen – zu steigern.
Aber auch die Nutzung der Internetportale wird weiter forciert werden müssen. Bereits jetzt laufen viele Spielübertragungen von Bundesligaspielen und internationalen Begegnungen online über Sender wie laola1.tv oder spobox.tv. Falls es der Volleyballsport dann doch in die Sportsendungen schafft, können die Social Networks von Facebook und Twitter genutzt werden, um diese Informationen schnell zu verbreiten – damit im Falle eines Falles dann auch die Einschaltquoten stimmen.

Sybille Baecker

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