(openPR) Alkoholbedingten Gesundheitsproblemen vorbeugen – das Konzept einer offenen Suchtsprechstunde, das vom Johanniter-Krankenhaus Gronau gemeinsam mit der Suchthilfe des Caritasverbandes für Stadt und Landkreis Hildesheim e.V. und dem Diakonischen Werk Hildesheim-Sarstedt seit einem Jahr umgesetzt wird, hat sich bewährt. 80 Ratsuchende und elf Angehörige suchten im vergangenen Jahr die Einrichtung auf und nutzten Informationsangebote zu Suchtprävention, Suchtmitteln und -gefahren sowie zu therapeutischen Angeboten.
Sucht ist ein weit verbreitetes Problem, das viele unterschiedliche Gesichter hat. Trinksucht, Drogenkonsum, Spiel- und Onlinesucht sowie Medikamentenabhängigkeit sind ernstzunehmende Krankheiten, mit denen nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch die Angehörigen zu kämpfen haben. Im Landkreis Hildesheim gibt es fast 9.000 alkoholkranke Menschen, 1.500 konsumieren illegale Drogen und etwa 6.000 sind medikamentenabhängig – das ergab der letzte Jahresbericht der Suchthilfe des Caritasverbandes für Stadt und Landkreis Hildesheim e.V. Seit einem Jahr gibt es die Suchtberatung mit spezialisierten Hilfs- und Therapieangeboten am Johanniter-Krankenhaus Gronau. Dazu gehören Beratung sowie Suchtprävention und Gesundheitsförderung.
„Wie in allen Bereichen der sozialen Arbeit führt auch in der Suchthilfe nur ein gemeinsames, interdisziplinäres Handeln zum Ziel, „sagt Andreas Iloff Diplom-Sozialpädagoge und Suchttherapeut des Caritasverbandes. „Deshalb ist eine enge Zusammenarbeit mit den Ärzten und dem Pflegepersonal sehr wichtig. Gemeinsam geben wir den suchtkranken Menschen eine individuelle und effektive Hilfestellung zur Entgiftung, Entwöhnung oder zur Selbsthilfe.“ In die insgesamt 48 Sprechstunden der psychosozialen Beratung kamen über 90 Ratsuchende; zwei Drittel davon waren stationäre Patienten, die die Ärzte an die Beratungsstelle weiterverwiesen. Überwiegend Männer nahmen das Angebot in Anspruch; in 75 Fällen wurde eine Alkoholabhängigkeit diagnostiziert.
„Die psychosoziale Begleitung der Patienten ist ein wesentlicher Bestandteil der Therapie“, sagt Dr. Holger Duwald, Chefarzt am Johanniter-Krankenhaus Gronau. „Durch Motivationsgespräche zum Ausstieg und zur begleitenden Behandlung werden Selbsthilfepotentiale aktiviert und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gestärkt.“ Auch die Angehörigen werden nicht mit ihren Ängsten alleine gelassen. Insgesamt elf Angehörige haben sich – teils mit dem Partner, teils alleine – über den Umgang mit Suchtproblemen informiert. Die Berater haben stets ein offenes Ohr für die Probleme von Betroffenen, Angehörigen und Freunden. Sie geben Auskunft über Suchtmittel, deren Wirkung und Suchtgefahren und vermitteln bei Bedarf geeignete therapeutische Angebote. Die Beratung der Experten ist kostenlos und selbstverständlich absolut vertraulich.
„Als interdisziplinäres Therapieangebot ist die Suchtberatung und -behandlung ein elementarer Bestandteil der medizinischen Versorgung in unserer Region“, sagt Arist Hartjes, Geschäftsführer des Johanniter-Krankenhauses und lobt die gute Zusammenarbeit des Krankenhauspersonals mit den Suchttherapeuten des Caritasverbandes.
Suchtberatung für Betroffene und Angehörige
Jeden Donnerstag von 13.00 bis 14.00 Uhr im Johanniter-Krankenhaus Gronau, Johanniter Straße 1-3, 31028 Gronau, Station 2 B, Raum 442
Bitte melden Sie sich am Empfang oder unter 05182 / 58 3 - 0