(openPR) In der Welt-Ranking-Liste der zehn Städte mit der höchsten Luftverschmutzung befinden sich sieben chinesische Metropolen. Gründe sind vor allem beim hohen Anteil der Kohle am Primärenergieeinsatz (70 %), der kaum vorhandenen Rauchgasreinigung in Industrie und Kraftwerken sowie dem sprunghaft wachsenden Kfz-Verkehr zu sehen.
Eine bedeutende Umweltentlastung verspricht sich die chinesische Regierung durch die Forcierung des Erdgaseinsatzes. In den kommenden zehn Jahren soll deshalb der Erdgaseinsatz von derzeit rd. 25 Mrd. m3/a auf 200 Mrd. m3/a angehoben werden. Um das Erdgas z.B. aus Sibirien und Zentralasien zu den Verbrauchsstellen im Osten des Landes zu transportieren, werden derzeit bis zu 30.000 km Hochdrucktransportleitungen gebaut.
Zum Vergleich der Größenordnungen sei erinnert, dass ganz Westeuropa (EU-15) nach 30 Jahren kontinuierlicher Entwicklung 290 Mrd. m3/a verbraucht. Bis zum Jahr 2010 sind Investitionen im chinesischen Energiesektor von über 100 Mrd. US-Dollar veranschlagt worden, womit China weltweit zum bedeutendsten Energiemarkt geworden ist. Der WTO-Beitritt hat einen zusätzlichen Investitionsschub bei energieintensiven Produktionen hervorgerufen (Stahlproduktion, Maschinenbau, Verkehr usw.).
Die chinesische „National Development and Reform Commission“ (NDRC) zusammen mit der „China Gas Association“ (CGA) sind von der chinesischen Regierung beauftragt worden, Grundlagen für die Anpassung bestehender Gesetze, Verordnungen und Regeln zu erarbeiten, um dem schnell expandierenden Markt gerecht zu werden.
Mit Unterstützung der Weltbank sollen dabei auch die Erfahrungen in den Industrienationen Westeuropas Berücksichtigung finden. Kontakte wurden deshalb gesucht zur Gaswirtschaft in Frankreich, Italien und Deutschland.
Die NDRC hat den aus den deutschen einschlägigen Fachverbänden erwachsenen „Bridger“ EITEP, Euro Institute for Information and Technology Transfer in Environmental Protection GmbH gebeten, den Erfahrungsaustausch mit dem deutschen Gasfach zu organisieren. In zwei Round-Table-Gesprächen Anfang Juli 2004 in München und Berlin standen die Gasversorger RWE Energy, Ruhrgas, Bayerngas und GASAG, das Bundeswirtschaftsministerium sowie die Verbände BGW, Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft e.V. und DVGW, Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V. sowie die EITEP selbst für den Erfahrungsaustausch zur Verfügung.
Interessierende Themen waren
- Die Struktur der deutschen Gaswirtschaft
- Die technische Selbstverwaltung des Fachs
- Qualitätsmanagement, Sicherheitsfragen, Umweltschutz
- Preisgestaltung
- Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes / Regulierung des Netzzugangs
- Gasversorger im Wandel
Erste Ergebnisse waren, dass auf der Basis einer Kooperationsabsprache zwischen der chinesischen CGA und der deutschen EITEP der spezifische Erfahrungsaustausch zwischen China und Deutschland intensiviert wird. Eine Unternehmerreise (BMWA) und ein deutscher Gemeinschaftsstand auf der größten chinesischen Gas-Messe GAS CHINA 2004 sind bereits realisiert worden










