(openPR) Savills, eines der führenden, weltweit tätigen Immobiliendienstleistungs-Unternehmen, hat einen von dem Wirtschaftsforschungsinstitut Oxford Economics erstellten Bericht über die Konjunkturprognose für London veröffentlicht. Laut der Studie wurde die Londoner Wirtschaft schwer von der zurückliegenden weltweiten Rezession getroffen. Im zunächst besonders betroffenen Finanzsektor und den dazugehörigen Dienstleistungsbereichen ging die Beschäftigung um 8 % zurück, das BIP sank um 4,5 %. Die Studie besagt ferner, dass die Politik eine große Gefahr für die Stadt darstellt, prognostiziert allerdings auch, dass London sich wieder zur wachstumsstärksten europäischen Metropole und einem der wachstumsstärksten internationalen Finanzzentren entwickeln wird, das mittelfristig sogar New York und Tokyo überholt.
Oxford Economics erwartet für London in den Jahren von 2010 bis 2012 einen Anstieg des BIP um 3,4 % p.a. Lediglich Stockholm und Frankfurt werden diesen Wert übertreffen. Für den Zeitraum von 2012 bis 2020 prognostiziert das Institut, dass sich London nach einem beschleunigten Wachstum des BIP von 5 % in 2012 mit einem Anstieg von durchschnittlich 4 % p.a. über den Acht-Jahres-Zeitraum als die wachstumsstärkste Metropole Europas erweisen wird. Dem Bericht zufolge wird der Aufschwung Londons stabil verlaufen und das Wachstumsniveau der Städte sowohl im landesweiten Vergleich als auch auf international vergleichbarer Ebene übertreffen. London alleine erwirtschaftet 19 % des britischen BIP.
John Rigg, Head of International Investment und Central London Capital Markets bei Savills, sagt: “Die Subprime-Krise, die Auslöser der weltweiten Finanzkrise war, erschütterte alle drei großen internationalen Finanzzentren, die Auswirkungen und Folgen waren katastrophal. Doch konnten gezielte Maßnahmen der Zentralbank und der Rückgang des Sterlings in Verbindung mit Londons eigener Zugkraft in einigen Märkten einen schnellen Aufschwung bewirken. Insbesondere der Zustrom neuer ausländischer Investoren auf der Suche nach Immobilien in London und UK zeugen von Vertrauen, das das Inland oft vermissen lässt. London sucht seinesgleichen, und es ist nun an den Regierungsverantwortlichen sicherzustellen, dass jedwede neue Medizin, die der Finanzbranche verabreicht wird, den Patienten nicht tötet.“
Für die Ermittlung von Wachstumsprognosen werden in der Studie Londons konjunkturelle, demographische sowie strukturelle Stärken und Schwächen analysiert und insbesondere der Grad der „positiven Dynamik“ Londons beleuchtet. Die Forschungsdaten deuten darauf hin, dass hohe Prämien die größten Talente aus der ganzen Welt anziehen und somit eine Gruppe leistungsfähiger Unternehmen und eine hochproduktive Regionalwirtschaft entstehen. Dadurch wird wiederum das Angebot an hohen Prämien gestützt und der positive Kreislauf beginnt erneut. Zu den unmittelbaren Risiken für die Zukunft Londons sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene gehören neben der Abwanderung von Wirtschaftskraft in den Asien-Pazifik-Raum vor allem potentielle „gravierende politische Fehler“. Besteuerung, Verkehrsinfrastruktur und das regulatorische Umfeld sind Bereiche, in denen politische Intervention den Konjunkturaussichten Londons schaden könnte.
Mat Oakley, Head of Savills Research, fügt hinzu: “Um zu gewährleisten, dass ausreichendes Angebot an bedarfsgerechten Geschäfts- sowie Wohnflächen vorhanden ist, müssen wir die Investitionstätigkeit in bestehende Büro- und Wohnobjekte in London mit Sanierungs- bzw. Modernisierungspotential ankurbeln. Zu große Vorsicht seitens Entwicklern, Banken sowie der Behörden könnte unserer Position im weltweiten Kontext genauso schaden wie zu geringe Investitionen in Bildung oder Verkehr."
Der Bericht kommt zum Schluss, dass selbst dann, wenn das Wachstum im Finanzdienstleistungssektor geringer ausfallen sollte als es in der Vergangenheit der Fall war, ’die in London bestehende Kombination von vorhandener Kompetenz, Kapital, Marktzugang und Flexibilität gewährleistet, dass die Aktivitäten außerhalb des Finanzsektors die Wachstumslücke schließen können.’
Anmerkung der Redaktion:
Oxford Economics ist einer der weltweit führenden Anbieter qualitativ hochwertiger quantitativer Analysen und praxisnaher, evidenzbasierter Beratungsmodelle für Unternehmen und Politik.
Der Bericht analysiert die Faktoren, die die Entwicklung und Stärke der Londoner Wirtschaft über die letzten 40 Jahre gelenkt haben und untermauert die Erkenntnisse durch Interviews mit führenden Vertretern der Londoner Geschäftswelt. Neben der Darstellung der Perspektiven für London in der Phase des Aufschwungs nach der weltweiten Rezession blicken die Prognosen auch auf die nächsten 20 Jahre sowie die von den sich rasant entwickelnden Weltstädten rund um den Globus ausgehenden Gefahren.