(openPR) (Freiburg i. Br.) Wie jeden Winter ziehen die Snowboarder wieder in die Berge. In rasanten Abfahrten und abenteuerlichen Sprüngen scheinen die meist männlichen Snowboarder der Schwerkraft zu trotzen.
Doch hat der Spaß beim Snowboarden seinen Preis: Die Verletzungsrate unter den Snowboardern ist fast 2,5 mal so hoch wie unter alpinen Skifahrern, wie vergleichende Studien zu Ski und Snowboardunfällen zeigen. Die Rate an Verletzungen oder Brüchen des Sprunggelenks liegt bei Snowboardern sogar fast 4-fach höher als bei den alpinen Skifahrern.
Snowboard-Anfänger haben eher Verletzungen an den Armen, Schultern und Handgelenken: Diese Verletzungen treten typischerweise bei Stürzen auf. Bei geübten Snowboardern sieht der Orthopäde vor allem Verletzungen an den Sprunggelenken.
Diese Verschiebung des Verletzungsmusters steht in Verbindung mit der zunehmenden Verbreitung von sogenannten \"Softboots\" unter den Snowboardern. Sprunggelenkschützende \"Hardboots\" sind - ähnlich wie Skischuhe - starre, feste Schuhe, die eine gute Kraftübertragung auf das Snowboard erlauben. Sie schützen den empfindlichen Knöchel durch ihre starre Form. Die weichen, elastischen Softboots haben zwar einen höheren Trage- und Gehkomfort: Sie setzen sich daher immer mehr durch. Die Mehrheit der verkauften Snowboardschuhe sind derzeit Softboots. Dieser Komfort wird aber durch ein erhöhtes Verletzungsrisiko am Knöchel erkauft.
Besonders hohe Kräfte entstehen für das Snowboarder-Sprunggelenk bei Sprüngen und Landungen: dabei wird der Fuß oft mit gewaltigen Kräften gegen das Schienbein gedrückt. Der Orthopäde sieht bei Snowboardern daher oft Verletzungen des oberen Sprunggelenks.
Diese Verletzungsmuster werden oft nur von spezialisierten Ärzten erkannt. Die Therapie ist abhängig von der eingetretenen Verletzung. Eine der häufigsten Verletzungen ist der Abriss eines Knochenvorsprunges am äußeren Sprungbein. Diese Verletzung kann je nach Größe des Abrisses bis in das untere Sprunggelenk reichen.
Erst nach eingehender Untersuchung mit Kernspintomographie und Computertomographie kann der Orthopäde die geeignete Behandlung festlegen. Oft ist eine Ruhigstellung bereits ausreichend zur Heilung. Bei bestimmten Verletzungen muß aber eine Operation erfolgen. Teilweise ist die Schädigung so stark, daß auch durch eine Operation eine vollständige Wiederherstellung des Sprunggelenks nicht möglich ist.
Werden solche Sprunggelenks-Verletzungen aber übersehen und bleiben unbehandelt, kann das Sprunggelenk eine Arthrose entwickeln. Der spezialisierte Orthopäde findet hier häufig Gelenkflächenbrüche als Arthrose-Ursache. Bleibt nach einer nicht fachgerecht betreuten Ausheilung eine Unebenheit in der Gelenkfläche zurück, kann das Gelenk des Sportlers vorzeitig verschleißen. Diese Verletzungen treten sowohl bei Freizeitsportlern als auch bei Spitzensportlern auf.
Hardboots schützen den Knöchel zwar besser als Softboots. Durch die Fixierung des Sprunggelenks verletzen sich Hardboot-Snowboarder dafür öfter am Knie. Sprünge auf dem Snowboard sollten daher nur unter Beachtung der eigenen Grenzen ausgeführt werden. Wer das Springen nicht lassen kann, sollte zumindest Landungen auf ebenen Boden vermeiden: Bei Landungen auf einem Abhang ensteht weit weniger Druck auf das obere Sprunggelenk, weil der Fuß stärker gestreckt ist.
Weitere Informationen zu orthopädischen Behandlung durch Dr. med. Thomas Schneider können Sie im Internet unter www.gelenk-doktor.de erhalten.
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