openPR Recherche & Suche
Presseinformation

Sozialdienste zunehmend im Interessenkonflikt

17.12.200914:29 UhrGesundheit & Medizin

(openPR) Umfrage zeigt: Vorgaben von Kostenträgern und Patientenwünsche müssen in Einklang gebracht werden

Offenburg und Mainz, 15. Dezember 2009. Sozialdienst-Mitarbeiter in Krankenhäusern richten sich bei der Auswahl einer für einen Patienten geeigneten Rehabilitationsklinik in erster Linie nach den Vorgaben der Kostenträger und den Wünschen der Patienten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage unter 360 Sozialdienstmitarbeitern, die der Klinikverbund MediClin zusammen mit der Deutschen Vereinigung für Sozialarbeit im Gesundheitswesen (DVSG) durchgeführt hat. Insgesamt 24 Fragen beleuchteten dabei unterschiedliche Aspekte des Zuweisungsverhaltens der Sozialdienstmitarbeiter.



94 Prozent der Sozialdienstmitarbeiter schätzen den Patientenwunsch als wichtig oder sehr wichtig für die Wahl der Reha-Klinik ein; das seit Juli 2001 gesetzlich verankerte Wunsch- und Wahlrecht der Patienten gewinnt demnach an Bedeutung. Ebenso deutlich wird der Einfluss der Kostenträger auf die Entscheidung des Sozialdienstes: 90 Prozent halten die Vorgaben der Kostenträger für wichtig bis sehr wichtig. Im Hinblick auf die ärztlichen Entscheidungen bei der Einleitung medizinischer Reha-Maßnahmen sehen 51 Prozent der Sozialdienstmitarbeiter die Rolle des leitenden oder behandelnden Arztes als „weniger wichtig“ an. Gleichzeitig bewerten 70 Prozent der Sozialarbeiter ihren Einfluss als groß bis sehr groß. 83 % der Befragten gaben weiterhin an, dass in ihrem Krankenhaus der Sozialdienst die Anschlussversorgung verantwortlich organisiert. „Die Ergebnisse der Umfrage zeigen uns deutlich, dass sich die Sozialdienstmitarbeiter zunehmend in einem Spannungsfeld bewegen zwischen der bestmöglichen medizinischen Versorgung auf der einen und konkreten Patienten- und Kostenträgerwünschen auf der anderen Seite“, sagt Alexander Spachholz, Leiter des MediClin-Vertragsmanagements. „Die Ergebnisse der Umfrage zeigen außerdem auf, dass die Zeitspanne, in der eine Reha-Klinik einen Krankenhaus-Patienten aufnehmen kann, eine zentrale Rolle spielt bei der Entscheidung des Sozialdienstes für oder gegen eine Klinik. Der Zuweisungsdruck für Krankenhäuser ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen.“

Die vom Klinikverbund MediClin und der Deutschen Vereinigung für Sozialarbeit im Gesundheitswesen (DVSG) gemeinsam durchgeführte Befragung von Sozialdiensten in Krankenhäusern erfasste unterschiedliche Aspekte des Einweisungsverhaltens. 360 Sozialdienstmitarbeiter füllten zwischen dem 1. Oktober und dem 30. November einen Online-Fragebogen aus. „Die Ergebnisse sollen dazu dienen, die Zusammenarbeit zwischen dem kurativen und rehabilitativen Sektor weiterzuentwickeln und dabei insbesondere die Potenziale von Sozialdiensten besser zu nutzen. Der Übergang von der Akutversorgung in die medizinische Rehabilitation setzt ein effektives Versorgungsmanagement voraus. Daher kommt der reibungslosen Kooperation zwischen Krankenhaus und Rehabilitationsklinik eine große Bedeutung zu. Sozialdienste in Krankenhäusern sind hier besonders gefordert und auf eine entsprechend funktionierende Zusammenarbeit mit den Rehabilitationskliniken angewiesen“, erläuterte der 1. Vorsitzende der DVSG, Ulrich Kurlemann. Die DVSG werde auf der Basis der Umfrageergebnisse prüfen, welche Schritte der Fachverband für eine Weiterentwicklung des Versorgungsmanagements einleiten muss, damit die Potenziale der Sozialen Arbeit künftig stärker für Synergieeffekte im Gesundheitssystem genutzt werden.

Interessierte können die Ergebnisse der gesamten Online-Befragung zum Versorgungsmanagement Anfang 2010 auf www.dvsg.org herunterladen.

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 381984
 234

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „Sozialdienste zunehmend im Interessenkonflikt“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von Deutsche Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen (DVSG)

Bild: Über 130 Organisationen fordern: Solidarische Gesundheitsversorgung statt AusgrenzungBild: Über 130 Organisationen fordern: Solidarische Gesundheitsversorgung statt Ausgrenzung
Über 130 Organisationen fordern: Solidarische Gesundheitsversorgung statt Ausgrenzung
Für einen verbesserten Zugang zu Gesundheitsversorgung für alle Menschen in Deutschland und ein klares Bekenntnis zur Solidarität und für Zusammenhalt – dazu ruft Ärzte der Welt gemeinsam mit 136 Verbänden, Gewerkschaften und Organisationen auf. „Mit der Unterzeichnung des gemeinsamen Appells Gesundheit unteilbar treten wir gegen Ausgrenzung und für einen gerechten und diskriminierungsfreien Zugang zum Gesundheitssystem ein. Damit wollen wir gemeinsam mit vielen weiteren Akteur*innen kurz vor der Bundestagswahl ein starkes Zeichen für Zusamme…
Transformation: Teilhabe muss für alle Bürger*innen sichergestellt werden
Transformation: Teilhabe muss für alle Bürger*innen sichergestellt werden
Erfurt (dvsg). Die Gesellschaft und jede*r Einzelne sind permanent Wandlungsprozessen ausgesetzt, die vielfältige soziale Herausforderungen mit sich bringen. Gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Transformationen enthalten zahlreiche Möglichkeiten aber auch Herausforderungen, die auf individueller wie auf Systemebene stetige Anpassungsleistungen erfordern. Ein wesentlicher Teil der Bevölkerung hat durch fehlende Partizipation bei Transformationen ein erhöhtes Exklusionsrisiko. Die Politik und Gesellschaft hat hierfür eine entsprec…

Das könnte Sie auch interessieren:

Bild: Berliner GIG erhält Facility Management Auftrag für 21.000 WohnungenBild: Berliner GIG erhält Facility Management Auftrag für 21.000 Wohnungen
Berliner GIG erhält Facility Management Auftrag für 21.000 Wohnungen
… den Leistungen gehören alle betriebskostenrelevante Dienste für Wohnimmobilien sowie technische Leistungen und Ingenieurleistungen für die Eigentümer. Dabei können nunmehr auch Sozialdienste, Spielplatzinspektion, Concierge-Dienste angeboten werden. Die GIG will auch in den neuen Portfolien Oster- und Nikolausaktionen sowie Wohn- und Stadtgebietsfeste …
Bild: Huonker GmbH: Überzeugender Start – Probus-Präparatespender Bild: Huonker GmbH: Überzeugender Start – Probus-Präparatespender
Huonker GmbH: Überzeugender Start – Probus-Präparatespender
Huonker GmbH: Überzeugender Start - Probus Präparatespender seit über einem Jahr erfolgreich im Einsatz bei den Paritätischen Sozialdiensten KonstanzIm Frühjahr 2024 erhielt das „Haus am Briel“ der Paritätischen Sozialdienste Konstanz als erster kaufender Kunde eine Lieferung von 25 Desinfektionsmittelspendern des Typs Probus 1. Dabei handelt es sich …
Bild: CJD Tagespflege Frechen erhält Spende über 1500 Euro vom "Roten Lädchen e.V." in FrechenBild: CJD Tagespflege Frechen erhält Spende über 1500 Euro vom "Roten Lädchen e.V." in Frechen
CJD Tagespflege Frechen erhält Spende über 1500 Euro vom "Roten Lädchen e.V." in Frechen
… Vorsitzende Birgitt Sevenich vom Roten Lädchen mit 15 weiteren ehrenamtlichen Damen 9000 Euro an Spenden an insgesamt 7 Einrichtungen wie Frauenhäuser, Hospize, Sozialdienste, Seniorenheime etc. vergeben. Die Spendenempfänger hatten sich zuvor über ein Antragsformular beworben, worüber alle aktiven Mitglieder abgestimmt haben. Der Verein „Rotes Lädchen“ …
ASB in Hannover ist jetzt Ausbildungsbetrieb
ASB in Hannover ist jetzt Ausbildungsbetrieb
Jetzt ist es amtlich: Die Industrie- und Handelskammer bestätigt, dass der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Gemeinnützige Gesellschaft für Sozialdienste und Krankentransport mbH in Hannover ausbilden darf. Damit gehört der ASB nun zu den engagierten Betrieben, die durch qualifizierte Berufsausbildung zur Stärkung des Fachkräftepotenzials in Hannover beitragen. …
Bild: „Glüxxit – wer nicht zockt, gewinnt!“Bild: „Glüxxit – wer nicht zockt, gewinnt!“
„Glüxxit – wer nicht zockt, gewinnt!“
… erweiterte Schulleitung • Manuela Rusch, Schulsozialarbeiterin am Joseph-DuMont-Berufskolleg • Verena Verhoeven, Projekt Glüxxit, Leiterin Schwerpunktberatungsstelle Glücksspielsucht, Caritas Sozialdienste Neuss • Michael Weege, Projekt Glüxxit, Schwerpunktberatungsstelle Glücksspielsucht, Caritas Sozialdienste Neuss • Dr. Tobias Hayer, Universität …
Patienten und Angehörige fachkompetent beraten
Patienten und Angehörige fachkompetent beraten
Patienten sind heute Rehabilitanden. Schon in der veränderten Begrifflichkeit findet Ausdruck, was heute Teil eines neuen Verständnisses von Sozialdiensten in Reha-Einrichtungen ist: Der Rehabilitand wird als gleichwertiger Partner im Genesungsprozess verstanden. Erlauben es ihm die äußeren Umstände nicht, am beruflichen und gesellschaftlichen Leben …
KLINIK BAD TRISSL SETZT AUF MODERNE KLINIKPROZESSE: EINFÜHRUNG EINES DIGITALEN ENTLASSMANAGEMENTSYSTEM
KLINIK BAD TRISSL SETZT AUF MODERNE KLINIKPROZESSE: EINFÜHRUNG EINES DIGITALEN ENTLASSMANAGEMENTSYSTEM
Kooperation mit der Recare GmbH aus Berlin startet zum 01.03.2020 Oberaudorf, 27.02.2020 Das Entlassmanagement stellt die Sozialdienste von Kliniken zunehmend vor die Herausforderung, die poststationäre Versorgung zu gewährleisten. Vor allem die pflegerische Versorgung wird zum Problem: Die Organisation von Pflegeplätzen in Heimen oder die Versorgung …
Das erste Pflegestärkungsgesetz – Was ist neu?
Das erste Pflegestärkungsgesetz – Was ist neu?
Bereits zum 7. Mal fand am 17. Juni die Fachtagung für Sozialdienste im Dr. Becker Neurozentrum Niedersachsen statt. 56 Teilnehmer traten den Weg nach Bad Essen an, um über das neu in Kraft getretene „Erste Pflegestärkungsgesetz“ zu diskutieren. Bad Essen. Mit einem neuen Teilnehmerrekord startet die 7. Fachtagung für Sozialdienste im Dr. Becker Neurozentrum: …
Bild: Freudl & Friends konzipiert benutzerfreundlichen Internetauftritt für den DRK-Kreisverband Baden-BadenBild: Freudl & Friends konzipiert benutzerfreundlichen Internetauftritt für den DRK-Kreisverband Baden-Baden
Freudl & Friends konzipiert benutzerfreundlichen Internetauftritt für den DRK-Kreisverband Baden-Baden
… unser breit gefächertes Angebot nun auch einer noch breiteren Öffentlichkeit zugänglich macht und einen Überblick über unser umfassendes Leistungsspektrum bietet“, lobt Karin Ihli, DRK-Kreisgeschäftsführerin und fügt hinzu: „Denn auch im Wettbewerb der Gesundheits- und Sozialdienste gewinnen Internetangebote als Unterscheidungsmerkmal an Bedeutung.“
Bild: Kaplan Bonetti Beratungsstelle bewährt sichBild: Kaplan Bonetti Beratungsstelle bewährt sich
Kaplan Bonetti Beratungsstelle bewährt sich
… Bonetti Beratungsstelle bei ihrer täglichen Arbeit für notleidende und von Delogierung betroffene Menschen. Als Mitglied der Delogierungsprävention Vorarlberg, die vom Institut für Sozialdienste koordiniert wird, konnte die Stelle in fünf Jahren 259 Delogierungen im Bezirk Dornbirn abwenden bzw. Ersatzwohnungen organisieren. Das ist eine Erfolgsquote …
Sie lesen gerade: Sozialdienste zunehmend im Interessenkonflikt