(openPR) Wieder geht ein Jahr zur Neige. Kabarettist Bernd Gieseking führt Protokoll, zieht Bilanz und kommentiert. Wie ein Gefäßchirurg operiert er am offenen Jahr, genussvoll seziert er Peinlichkeiten und Höhepunkte. Das Jahr hat 12 Monate und der Tag 24 Stunden, ein Kabarettabend hat 90 Minuten und in denen lässt Gieseking das Jahr 2009 Revue passieren. Rasant und rasend, irr und witzig. Seit 16 Jahren zelebriert Gieseking seinen jährlichen Rückblick „Ab dafür!“, seit 25 Jahren ist er auf deutschsprachigen Bühnen unterwegs und auch dieses Jahr eilt er als Wirbelsturm durch das Wunderland der Abwrackprämien.
Das neue Kabinett steht und Gieseking fragt, warum ein Arzt Bundesgesundheitsminister wird, schließlich lässt man auch keinen Wolf die Schafherde bewachen. Tierisch war das Jahr ohnehin. Sogar ein Elch tauchte auf. Der Kabarettist spannt seinen inhaltlichen Bogen von A wie Abwrackprämie bis Z wie Zubehörlieferant Magna und er konstatiert: Das war ein Autojahr, von Opel bis zu Ulla Schmidts geklautem Dienstwagen. Und die Impfung gegen die Schweinegrippe ist für Gieseking die Abwrackprämie für die Pharma-Industrie.
Ein Jahresrückblick auf Rüttgers und Rumänen, den Friedensnobelpreis für Obama, um ein Kabinett ohne Horst Schlämmer, die Deutsche Bahn ohne Mehdorn, die Welt ohne Michael Jackson und das ZDF ohne Kerner.
Das zentrale Ereignis des Jahres war die Bundestagswahl. Die Siebenkämpferin Jennifer Oeser stürzte im abschließenden 800-Meter-Lauf und schaffte es dennoch, zur Silbermedaille zu spurten. Von ihr hatte SPD-Kanzler-Kandidat Steinmeier sein Wahlkampfmotto übernommen: „Hinfallen, aufstehen, Zweiter werden!“. Die alte und neue Kanzlerin Merkel dagegen war regelrecht unkaputtbar. Sie redete in Amerika, bekam aber im Wahlkampf den Mund nicht richtig auf. Dagegen war und ist der „gefühlte Bundeskanzler“, Bundesaußenminister Westerwelle, nicht mehr zu bremsen. 7 Städte in 12 Stunden. Der Drei-Wetter-Taft-Minister. Und die Frisur sitzt! Nur mit dem Englischen klappt es noch nicht so, weshalb er auch zuerst nach Warschau und Paris reiste.
Doch noch wichtiger als die Wahl: Wir sind für die Fußball-WM qualifiziert. Die Fußballnationalmannschaft siegte dabei – zum Entsetzen der Öko-Szene - sogar auf Kunstrasen und die Deutsche Herta Müller bekam den Literaturnobelpreis. Von Krise war da eigentlich keine Rede mehr. Nur das wichtigste deutsche Buch wird nie wieder erscheinen - der Quelle-Katalog.
Und fast gespalten sind die Deutschen in ihren Sympathien für zwei Große unter den Dichtern und Denkern: 250 Jahre Friedrich Schiller und 100 Jahre Heinz Erhardt. Hier geht ein Riss durch das Volk, die einen lieben „Die Glocke“, die anderen lieben „Die Made“. Heinrich Hoffmann, der Autor des „Struwwelpeter“ wurde 200 und in Giesekings Rückblick wird der Suppen-Kaspar zur Suppen-Ulla-Schmidt, der „fliegende Robert“ wird zum fliegenden Westerwelle und Steinmeier erscheint als Zappel-Philipp.
In seiner Stammkneipe „Fischlounge“ lässt sich Gieseking von Wirt Herbert und Stammgast Karl die Welt erklären. 2009 – ein Spitzenjahr in der Geschichte der Bundesrepublik. AB DAFÜR!
Wenn er nicht auftritt, schreibt Bernd Gieseking Texte, u.a. für die TAZ, schreibt Theaterstücke und Kinderhörspiele, spricht auf WDR 5 oder moderiert Abende wie die Verleihung des Deutschen Karikaturenpreis in Dresden.
Kartenvorverkauf (13,- € / 15,- € Abendkasse) in der CARICATURA, täglich von 9 bis 17 Uhr und während der Ausstellungszeiten im Galerie-Shop.
Termine: 27. 12. 2009 sowie 3., 4., 5., 6. und 7. 1. 2010, jeweils 20 Uhr.
CARICATURA – Galerie für Komische Kunst im KulturBahnhof Kassel













