(openPR) Am 28.9.2009 haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und der Schweiz zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, um die zeitgeschichtliche Forschung der von ihnen repräsentierten Institutionen zu bündeln. Dem Forschungsverbund Europäische Zeitgeschichte (FEZ) gehören bislang an: Stefan Karner (Direktor des Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgenforschung Graz-Wien und stv. Vorstand des Instituts für Wirtschafts-, Sozial und Unternehmensgeschichte der Karl-Franzens-Universität Graz), Hélène Miard-Delacroix (Prof. für Civilisation de l'Allemagne contemporaine an der Université Paris-Sorbonne), Horst Möller (Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin), Aram Mattioli (Prof. für Geschichte der Neuesten Zeit an der Universität Luzern), Gian Enrico Rusconi (Direktor des Centro per gli Studi Storici Italo-Germanici an der Fondazione Bruno Kessler Trento). Der Forschungsverbund beschäftigt sich mit der Europäischen Zeitgeschichte nach 1945. Sein Ziel ist es, die Forschungsaktivitäten der Teilnehmer in gemeinsamen Themen zu fokussieren, zusammen Forschungsprojekte zu entwickeln und den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern. Er möchte dazu beitragen, den wissenschaftlichen Austausch über die Landesgrenzen hinweg zu intensivieren, um dadurch den Blick auf die gemeinsame europäische Geschichte zu schärfen.
Dr. Bernhard Gotto
Institut für Zeitgeschichte
Leonrodstr. 46b
80636 München
Tel. 089/126 88 138
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Über das Unternehmen
Das Institut für Zeitgeschichte (IfZ) begann im Mai 1949 mit seiner Arbeit. Den Beschluss zur Gründung hatten die Ministerpräsidenten von Bayern, Hessen und Württemberg-Baden bereits 1947 gefasst. Seit 1950 beteiligte sich der Bund an der Finanzierung des Instituts, das seinen Sitz in München hat. 1961 erhielt das Institut seine heutige rechtlich-organisatorische Struktur. Als »Stiftung zur wissenschaftlichen Erforschung der Zeitgeschichte« hat es seitdem die Rechtsform einer öffentlichen Stiftung des Bürgerlichen Rechts.
Aufgabe des IfZ ist die wissenschaftliche Erforschung der Zeitgeschichte. Dementsprechend hat sich das Institut seit seiner Gründung der Erforschung der Geschichte des Nationalsozialismus unter Einbeziehung seiner unmittelbaren Vor- (Weimarer Republik) und Nachgeschichte (Besatzungszeit) gewidmet. Gegenstand seiner Tätigkeit ist heute aber ebenso die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik unter Berücksichtigung ihrer internationalen Verflechtungen wie auch die vergleichende Geschichte einzelner europäischer Staaten im 20. Jahrhundert. Damit ist das IfZ das einzige historische Institut in Deutschland, das die deutsche Zeitgeschichte seit dem Ersten Weltkrieg mit starkem internationalen Akzent in ihrer Gesamtheit erforscht.
Zwei Abteilungen des IfZ, die 1990 bzw. 1994 errichtet worden sind, haben heute ihren Sitz in Berlin. Die eine befindet sich im Auswärtigen Amt und ediert die »Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland«, die andere hat ihr Domizil in unmittelbarer Nähe zum Bundesarchiv und betreibt SBZ/DDR-Forschung im ostmitteleuropäischen Kontext. 1999 ist zudem auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden die Dokumentation Obersalzberg eröffnet worden, deren Konzept vom IfZ entwickelt worden ist und die vom IfZ weiterhin wissenschaftlich betreut wird.