(openPR) Wer von uns ist nicht süchtig nach Leben? Wer von uns sucht nicht danach? Vorleben? Nachleben? Wiedergeburt? Geschenkt. Themen für Stubenhocker. Fest steht: Das Leben, das wir jeden Tag spüren, das haben wir. Es ist das einzige, von dem wir wissen. In jeder Sekunde nehmen wir es wahr, ganz nah, ganz sinnlich, mit allen Sinnen. Wenn wir Glück haben.
Und begriffen haben, dass noch andere Lebensentwürfe existieren, als in einem Wüstenrot-Häuschen den Rest unserer Zeit auszusitzen.
„Gibt es ein Leben vor dem Tod?“, fragte der österreichische Schriftsteller Karl Kraus. Die Frage tut weh, so sehr erinnert sie uns an diese Nachlässigkeit, mit der wir das Leben und die Sucht nach ihm verschieben. “Sucht nach Leben“ soll anfeuern, soll den Leser schütteln, ihn peitschen. Damit er irgendwann vom Autor genug hat und kapiert, dass er auch süchtig sein will. Und leben. Und wieder leben.
Andreas Altmann streift durch die Welt und sucht. „Nichts interessiert den Menschen mehr als der Mensch“, der Satz könnte von ihm sein. Ob beim Dinner mit einer Geisha in einem Hotelzimmer, ob als Reporter in Bagdad, ob als Sünder bei einem amerikanischen Televangelist, ob als „Gott“ auf der Südseeinsel Tanna, ob als Sex-Schwächling bei indischen Quacksalbern, ob als Ausgeraubter in einem Ghetto von Johannesburg, ob als Zen-Schüler in einem Tempel in Kyoto, ob als Gedichteleser auf Sinai, ob als Junkie in einem Crackhouse in New York, ob beim Gespräch mit einem nackten Guru, Altmann beweist auf den 200 Seiten, dass der Unterschied zwischen den Zeitgenossen mit den Flügeln unter den Sohlen und den Unbeweglichen nur sieben lausige Buchstaben lang ist, nur ein Flüstern, nichts als eine Ahnung: Neugier.













