(openPR) Gibt es in Deutschland immer weniger zu tun? Einer Studie zufolge fällt die Zahl der Überstunden in diesem Jahr auf den tiefsten Stand aller Zeiten. Damit setze sich ein langfristiger Trend fort, heißt es. Die Gründe sind aber nicht nur mangelnde Aufgaben für die arbeitende Bevölkerung.
Die Zahl der bezahlten Überstunden in Deutschland fällt in diesem Jahr auf einen historischen Tiefstand. Nach Informationen der "Welt am Sonntag" rechnet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mit einem Rückgang um 27 Prozent auf 999,4 Millionen Stunden.
Pro Arbeitnehmer falle die Zahl der Überstunden damit von 48,3 auf 35,4 im Jahr. IAB-Experte Eugen Spitznagel machte die schlechte Konjunktur für den massiven Rückgang verantwortlich.
Doch auch im langfristigen Trend gehe die Zahl der Überstunden zurück, sagte Spitznagel der Wochenzeitung. Seit der Wiedervereinigung habe sie sich halbiert. "Mit dem Vormarsch der Arbeitszeitkonten ist die Bedeutung der bezahlten Überstunden gesunken", sagte er.
Hinzu kämen Strukturveränderungen am Arbeitsmarkt: So nehme die Beschäftigung von Teilzeitkräften und Frauen zu - diese Gruppen leisteten aber traditionell weniger Mehrarbeit. Die für 2009 erwarteten Überstunden entsprechen laut dem Experten mehr als 600.000 Vollzeitjobs.