(openPR) Prominente Wissenschaftler und politische Akteure stellen sich der Diskussion
Berlin, den 24.09.09. Der Fall der Mauer im Herbst 1989 und der Untergang der DDR bilden die wichtigste historische Zäsur in Deutschland und Europa nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Doch wie konnte es zu diesem epochalen Wandel kommen? Wie konnte sich die Oppositionsbewegung bilden und durchsetzen, wo doch die berühmt-berüchtigte Stasi das ganze Land im Visier und im Griff zu haben schien? Was war passiert, dass sich Hunderttausende auf die Straßen trauten und die scheinbar allmächtige Herrschaft des DDR-Staates in unvorstellbar kurzer Zeit beendeten? Wie reagierten die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges und die europäischen Nachbarn? Welche Politik verfolgte die Regierung Kohl / Genscher?
Bis Herbst 2010 werden Ursachen, Verlauf und Folgen der Zeitenwende 1989/90 in einer neuen Veranstaltungsreihe der Urania Berlin mit ausgewiesenen Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen und politischen Akteuren wie Gregor Gysi, Lothar de Maizière und Wolfgang Thierse analysiert und diskutiert. Filme und Führungen ergänzen die Themenreihe.
Zum Auftakt der Vortrags- und Gesprächsreihe am 30. September geht der Historiker Arnulf Baring den Ursachen des Mauerfalls auf den Grund. Zur Oppositionsbewegung in der DDR spricht der frühere Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reinhard Höppner (14.10.). Die „Insel-Erfahrungen“ der Menschen in West-Berlin in der Zeit vor dem Mauerfall sind Thema eines Gesprächs zwischen Buchautor Wilfried Rott und Christoph Stölzl, Wissenschaftssenator a.D. (16.10.). Weitere Wissenschaftler und Zeitzeugen sind der Leiter des Forschungsverbundes SED-Staat, Klaus Schroeder (09.10.), der Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung, Martin Sabrow (30.10.), Wolfgang Thierse (05.11.), Walter Momper (24.11.) und der Bürgerrechtler Wolfgang Templin (01.12.). Alle Termine finden jeweils um 19.30 Uhr statt. 2010 folgen weitere Termine u.a. mit Marianne Birthler, Gregor Gysi, Manfred Stolpe und dem letzten frei gewählten Ministerpräsidenten der DDR, Lothar de Maizière.
Auch das Urania Kino erinnert an die Zeit des Mauerfalls: Was mit den Ostdeutschen nach der Wende geschah und wie sie ihr Leben damals und heute sehen, zeigt der Dokumentarfilm „Frohe Zukunft“ (08.10., 20.00 Uhr). Zum anschließenden Filmgespräch ist Regisseurin Bianca Bodau vor Ort. Andreas Voigt gilt als einer der wichtigsten Dokumentarfilmer Deutschlands. Eines seiner bekanntesten Werke ist die international renommierte Reihe der Leipzig-Filme, die zwischen 1987 und 1997 entstanden ist. Am 30. November um 19.30 Uhr zeigt die Urania daraus die beiden Filme „Leipzig im Herbst“ und „Letztes Jahr Titanic“. Im Herbst 1989 war Andreas Voigt bei den Montagsdemonstrationen mit der Kamera dabei. „Leipzig im Herbst“ entstand kurz bevor die Mauer fiel – im Oktober 1989 auf den Straßen der Stadt – während der gewaltigen Massendemonstrationen. „Letztes Jahr Titanic“ erzählt über den Zeitraum von Dezember 1989 bis Dezember 1990 hinweg von fünf Menschen im letzten Jahr der DDR und den Anfängen des vereinten Deutschlands. Der Regisseur Andreas Voigt ist bei der Veranstaltung anwesend und steht anschließend für eine Publikumsdiskussion zur Verfügung.
Alle Details und Termine unter www.urania.de/mauerfall








