(openPR) BAD LIEBENZELL. Ein abwechslungsreiches Programm aus Musik, Predigt und Seminaren rund um die Themen Jugendarbeit und Weltmission erlebten rund 600 Teilnehmer beim Jugendkongress „eXchange“ am vergangenen Samstag in Bad Liebenzell. Eingeladen waren junge Erwachsene, die selbst als Gruppenleiter Jugendarbeit gestalten oder sich für die weltweite Arbeit der Liebenzeller Mission interessierten. Als Referent war der Journalist, Theologe und Liedermacher Christoph Zehendner zu Gast, der vielen aus der Rundfunkarbeit des SWR bekannt ist. Zehendner forderte die Zuhörer in seiner Predigt auf, sich intensiv mit dem eigenen Leben und den eigenen Schwächen auseinander zu setzen. Dies sei viel angebrachter als den Zeigefinger auf andere zu richten. In einer Welt, in der es häufig an Zivilcourage mangele und in der Geld und Sex die treibenden Faktoren der Gesellschaft seien, sei niemand davor gefeit, Dingen Macht im eigenen Leben zu geben, von denen man dies eigentlich nicht wolle. „Legt das ab, wovon ihr wisst, dass es nicht gut ist.“ Dazu könne man Gott im Gebet oder Mitmenschen in der Seelsorge bitten. „Ablegen bedeutet Neues gewinnen und frei werden. Lasst euch beschenken von der Kraft Gottes, damit ihr das ablegen könnt, was euch unfrei macht“, so der Theologe zu den jungen Teilnehmern.
Im Nachmittagsprogramm konnten die Teilnehmer verschiedene Informationsstände besuchen oder in Seminaren Tipps für eine multikulturelle Jugendarbeit, geistliches Wachstum oder für intensive Gebetszeiten bekommen.
In dem Seminar „Überleben in der Medienflut“ berichtete Christoph Zehendner von seinen Erfahrungen als Rundfunkjournalist und gab Hinweise, wie junge Christen mit der Medienwelt umgehen könnten: „Gott hat jedem von uns die Wahl gegeben, die 24 Stunden des Tages frei zu gestalten. Nutzt diese Freiheit gut.“ Außerdem sei es gerade in der Jugendarbeit sehr wichtig, sich selbst um die Öffentlichkeitsarbeit zu kümmern. Er empfahl den Teilnehmern dabei die Einrichtung eines Pressewartes für die Gemeinde. Schließlich ermutigte Zehendner die Teilnehmer, auf Medienberichte aktiv zu reagieren, mit denen man nicht einverstanden sei: „Ihr dürft zwar keine Wunderdinge erwarten. Aber aus meiner Erfahrung weiß ich, dass Zuschauerreaktionen von den Redaktionen durchaus ernst genommen werden.“
In einer Podiumsdiskussion zum Thema Weltmission beantwortete der Missionsdirektor der Liebenzeller Mission, Martin Auch, Fragen der Teilnehmer. Auch ging dabei auf ein falsches Verständnis von Mission ein, das heutzutage bei vielen Menschen vorherrsche. Es gehe der Liebenzeller Mission z.B. nicht um ein Aufdrängen, sondern um ein Vorleben des Glaubens: „Ich freue mich über jeden, der sich zu Christus bekennt, setze mich aber gleichzeitig dafür ein, dass jeder frei entscheiden kann, ob er das möchte oder nicht.“ Während seiner Zeit als Missionar in Bangladesch sei er mit vielen muslimischen Familien befreundet gewesen, so Auch. „Wir haben uns gegenseitig zum Essen eingeladen und die Familien wussten, dass ich Missionar bin. Ich war überzeugt von meinem Glauben und sie von ihrem. Und genauso haben wir uns gegenseitig respektiert.“
Mit einem bunten Abendprogramm klang der Jugendkongress aus. Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, zusammen mit einer Band Lieder zu singen, sich in einer Café-Lounge auszutauschen oder im „Senior`s Talk“ dem früheren Missionar Karl Kalmbach Fragen zu stellen.
Der Jugendkongress eXchange fand in diesem Jahr zum ersten Mal statt und wurde gemeinsam von der Liebenzeller Mission sowie dem Süddeutschen und Südwestdeutschen Verband „Entschieden für Christus“ (EC) veranstaltet.