(openPR) Die Arbeiterwohlfahrt Nordhessen startet in Burghaun ein neues Ausbildungsprojekt, das exemplarisch zeigt, wie man arbeitslosen Menschen zu einem krisenfesten Beruf verhilft und Fachkräftemangel in der Altenpflege mindert. Ab dem 17. September werden 13 Frauen und 15 Männer in einer dreijährigen Ausbildung zu staatlich anerkannten Altenpfleger/innen geschult. Die zukünftigen Pflegefachkräfte erarbeiten sich im Unterricht anhand von Fallbeispielen und konkreten Praxissituationen notwendige Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen. Dabei wechseln in Blockform Theorie- (2100 Stunden) und Praxisphasen (2500). Die praktische Ausbildung findet in Pflegeheimen und häuslichen Pflegediensten statt, wo sie als Altenpflegeschüler auch angestellt sind. Darüber hinaus müssen sie ein Praktikum im Krankenhaus oder der Psychiatrie absolvieren. Die meisten Schüler, größtenteils bereits mit Berufsausbildung und -erfahrung, kamen über die Agentur für Arbeit in Fulda und dem Amt für Arbeit und Soziales Fulda. Diese finanzieren auch Ausbildung und Lebensunterhalt der vormals Arbeit suchenden Teilnehmer.
Hintergrund dieser Ausbildungsinitiative ist der in der Region Fulda spürbare Mangel an Pflegefachkräften. Als Trägerorganisation ihrer Pflegeheime in Fulda, Eichenzell und Großenlüder sowie 2010 auch in Burghaun wurde die AWO aktiv, um diesem Engpass zu begegnen. Die AWO ist mit vier Altenpflegeschulen der größte Ausbilder in Nordhessen. Diese Kompetenz kommt auch dem Projekt in Burghaun zugute. Einerseits sind alle AWO-Altenpflegeschulen zertifiziert und somit berechtigt, von den Arbeitsagenturen und den kommunalen Arbeitsförderungen finanzierte Ausbildungen durchzuführen. Andererseits können die AWO-Altenpflegeschulen Eschwege und Marburg erfahrenes Personal für Burghaun abstellen. Auch Burghauns Bürgermeister Alexander Hohmann unterstützt die neue Altenpflegeausbildung. Er stellte ein komplettes Obergeschoss im Nebengebäude seines Rathauses zur Verfügung.
Michael Schmidt, der Geschäftsführer der AWO Nordhessen, sieht in dem Projekt ein gelungenes Beispiel für die Zusammenarbeit und Handlungsfähigkeit von Wohlfahrtsverband, Arbeitsförderung und Kommunalpolitik. Schmidt: „Wir haben auf unbürokratische Weise fast 30 Ausbildungsplätze geschaffen, geben Menschen eine sichere Berufsperspektive und beheben zugleich den Fachkräftemangel vor Ort.“
Und die Perspektiven reichen noch weiter: Es warten auf engagierte Pflegefachkräfte auch vielfältige Aufstiegschancen bis hin zur Pflegedienstleitung und Lehrtätigkeiten.