(openPR) Hamburger Kardiologe therapiert 59-jährige Patientin mit "Naht-am-Herzen" durch Katheter
Hamburg, 3. September 2009 - Weltpremiere: Professor Joachim Schofer, Kardiologe und ärztlicher Direktor des Medizinischen Versorgungszentrums Prof. Mathey, Prof. Schofer, hat erstmals über einen Katheter eine "Naht-am-Herzen" zur Therapie eines Herzklappenfehlers durchgeführt. Bei dieser minimalinvasiven Methode wird der Ring einer undichten Herzklappe zusammengerafft, bis sie wieder richtig schließt. Durch diese so genannte Mitralklappenraffung wurde eine 59-jährige Patientin im August erfolgreich therapiert, für die das Risiko einer herkömmlichen OP zu hoch gewesen wäre.
"Mit dieser innovativen Methode ist ein chirurgischer Eingriff am offenen Herzen nicht nötig und die Risiken sind minimal", beschreibt Professor Schofer das neue Verfahren. Die Patientin litt an einer Mitralklappen-Insuffizienz: Ihre Herzklappe zwischen linkem Vorhof und linker Herz-kammer schloss nicht mehr richtig. Die Patientin hatte starke Atemnot, was sich nach der Behandlung deutlich besserte. Das neue Verfahren funktioniert "ähnlich wie eine operativ durchgeführte Naht", so Professor Schofer. Mithilfe einer speziellen Kathetertechnik werden Anker an die Herzwand unterhalb der Herzklappe gesetzt und ein Verbindungsfaden gerafft, sodass sich der Herzklappenring verengt.
Rund elf Millionen Menschen betroffen
Weltweit gibt es rund elf Millionen Menschen mit Herzmuskelschwäche, die zusätzlich an einer Mitralklappen-Insuffizienz leiden. Die Patienten mit dieser Krankheit haben ein erhöhtes Operati-onsrisiko, erhebliche Beschwerden wie Atemnot und sind sehr eingeschränkt belastbar. Bisher ließ sich dieser Herzklappenfehler nur chirurgisch behandeln: Das bedeutete eine OP am offenen Her-zen unter Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine.
Die neue Therapie der Mitralklappeninsuffizienz hingegen schont die Patienten. Das Verfahren wurde vom US-amerikanischen Unternehmen Guided Delivery Systems entwickelt und nun im Rahmen eines internationalen Forschungsprojekts unter Leitung von Prof. Dr. Schofer erstmals bei einem Menschen angewendet.