(openPR) Gerlingen, 14. August 2009 – PETA Deutschland e. V. hat mehrere durch die QS Qualität und Sicherheit GmbH zertifizierte Massentierhaltungsbetriebe wegen Tierquälerei angezeigt. Die Staatsanwaltschaften ermitteln. Weiterhin hat die QS mit mehreren Klagepunkten versucht, PETA Deutschland e.V. Äußerungen und Undercover-Aufnahmen über das QS-System untersagen zu lassen – bislang vollkommen erfolglos. Doch der Deutsche Bauernverband (DBV) ließ vor kurzem durch Generalsekretär Dr. Born verlauten, QS habe sich erfolgreich vor Gericht gegen die Anschuldigungen von PETA gewehrt. Weiter behauptet Born, Fleischprodukte aus Betrieben, die von QS geprüft würden, seien tierschutzkonform. Beide Aussagen sind nach Ansicht von PETA reines Wunschdenken.
„Wir bleiben bei unserer Aussage: QS-Produkte sind Tierquälerei mit Qualitätssiegel!“, so Dr. Edmund Haferbeck, promovierter Agrarwissenschaftler und wissenschaftlicher Berater von PETA. Undercover-Recherchen der Tierrechtsorganisation dokumentieren entsetzliche Missstände in QS-geprüften Betrieben: betäubungsloses Herausreißen der Hoden von Ferkeln; fehlende tierärztliche Behandlung bei schwersten Verletzungen; verweste Tiere; extreme Verdreckung. Das blaue Prüfsiegel, das QS selbst in einem Rechtsvortrag nur als „Schmuck-Etikett“ bezeichnete, bestätigt allein und ausdrücklich die konventionelle Tierproduktion. „Doch konventionelle Tierhaltung, also Intensiv- und Massentierhaltung, ist immer tier-, art- und verhaltenswidrig“, erläutert Dr. Haferbeck. Laut dem Agrarwissenschaftler spielt es dabei keine Rolle, dass der Gesetzgeber offensichtliche Quälereien teilweise durch Verordnungen legitimiere: „Auch die extrem tierquälerische Käfighaltung von Legehennen ist über Jahrzehnte legal gewesen.“ Die offiziellen „Länder-Berichte über die Tierproduktion“ würden jedes Jahr für ca. 20 – 30 Prozent der stichprobenartig überprüften landwirtschaftlichen Betriebe teils eklatante Missstände auflisten. „Dass der DBV diese systematische Tierquälerei verteidigt, ist verwerflich“, kritisiert Dr. Haferbeck. „Das QS-Siegel gehört in die Geschichtsbücher!“
Interviewkontakt: Dr. Edmund Haferbeck, 07156 / 17828-28,
Fotos, Videomaterial und weitere Informationen: www.peta.de/qs2009