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Grün für die Ampel - DAG für verbraucherfreundliche Nährwertkennzeichnung

26.06.200917:45 UhrWissenschaft, Forschung, Bildung
Bild: Grün für die Ampel - DAG für verbraucherfreundliche Nährwertkennzeichnung

(openPR) (Erstveröffentlichung am 03.06.09) „Wir begrüßen, dass das Thema Nährwertkennzeichnung als ein potentiell verhältnispräventives Element der Vermeidung von Übergewicht und ernährungsabhängigen Erkrankungen erneut auf der politischen Agenda in Deutschland steht und dass noch im laufenden Jahr eine gemeinsame Regelung auf europäischer Ebene angestrebt wird“, so Prof. Dr. med. Manfred J. Müller, Präsident der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG). „Den freiwilligen Vorstoß eines Lebensmittelherstellers, die Nährwert-Ampel einzuführen, werten wir als positives Signal einer wachsenden Bereitschaft zur Übernahme sozialer Verantwortung im Lebensmittelsektor“, so Müller.



Der DAG-Präsident fasst die Haltung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft im Hinblick auf die Nährwertkennzeichnung wie folgt zusammen:

(1) Nährwertkennzeichnung ist grundsätzlich gut und „gehört“ als Massnahme des gesundheitlichen Verbraucherschutzes grundsätzlich von allen Experten unterstützt.
(2) Nährwertkennzeichnung muss verständlich und international vereinheitlicht werden, um unnötige Verwirrung beim Verbraucher zu vermeiden. Die „Ampel“ ist eine etablierte Form der Lebensmittelkennzeichnung.
(3) Nährwertkennzeichnung bedarf der sie begleitenden Aufklärung. Diese erlaubt dem Verbraucher eine angemessene Wertschöpfung der Information. Die begleitenden Maßnahmen müssen alle sozialen Gruppen erreichen und entsprechend stratifiziert sein.
(4) Nährwertkennzeichnung könnte Teil von Gesundheitsförderung sein, wenn sie den Rahmenbedingungen unseres Gesundheitswesens zur Prävention und Gesundheitsförderung (sic Nationaler Aktionsplan/INFORM) entspricht. Als z. Zt isolierte Maßnahme wird Lebensmittelkennzeichnung keinen Beitrag zur Gesundheitsförderung und Prävention ernährungsabhängiger Krankheiten leisten.
(5) Nährwertkennzeichnung ist heute keine wissenschaftlich-belegt wirksame Maßnahme der Adipositasprävention.

Bislang gelte es zwar weder als wissenschaftlich belegt noch als widerlegt, dass Verbraucher durch eine „Ampelkennzeichnung“ langfristig ihr Einkaufs- und damit Konsumverhalten ändern. Es stehe auch nicht zu erwarten - könne aber auch nicht wirklich der Anspruch sein - dass eine Einzelmaßnahme das Adipositasproblem lösen könne, erläuterte der Präsident.
„Wir sprechen uns dennoch für die Ampelkennzeichnung aus, da sie vom Verbraucher akzeptiert wird. Die „Ampel“ wurde in einer aktuellen Umfrage des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz als „informative, verständliche und übersichtliche Entscheidungshilfe wahrgenommen“, so Präsident Müller. Eine farbige Kennzeichnung von Lebensmittelgruppen, verbunden mit der Empfehlung, sie reichlich (grün), mäßig (gelb) oder seltener (rot) zu essen, sei vielen Verbrauchern bereits bekannt durch einfache Pyramidenmodelle, die erklären, wie eine gesunde Ernährung aussehen sollte. Für Menschen, die bewusst die Verantwortung für ihre eigene Gesundheit wahrnehmen wollen, könne eine einheitsbezogene Ampelkennzeichnung der „4+1“ (4 Inhaltsstoffe = Fett, Zucker, gesättigte Fettsäuren, Salz +1 = Energiegehalt) Transparenz schaffen und vor Informationsüberflutung und Rechenkunststücken mit willkürlichen Portionsgrößen auf Verpackungen schützen. In diesem Sinne sei die Ampel eins von vielen, hoffentlich folgenden Elementen, die der Bevölkerung gesundheitsbewusstere Entscheidungen ermöglichen, so Müller.

Der Präsident führte weiter an, dass Wissenschaftler im Bereich von Adipositas und Public Health auch Lösungs-orientiert denken müssen: „Wenn die Geschwindigkeit ungünstiger gesellschaftlicher Entwicklungen (wie die Zunahme von Übergewicht und Adipositas) die Geschwindigkeit des Wissensfortschritts überholt - und wenn die Notwendigkeit der angestrebten Trendumkehr heute die notwendigen politischen Entscheidungen erfordert, sind pragmatische Entscheidungen gefragt“.

Es sei die ethische Pflicht der Gesellschaft und damit der Politik, den Menschen ihre Eigenverantwortung bewusst zu machen, sie durch Bildung zu befähigen, diese wahrzunehmen und unsere Lebensumwelten so zu gestalten, dass gesundheitsförderliches Verhalten erleichtert werde. „Effektive und nachhaltige politische Lösungsansätze des grassierenden Übergewichtsproblems müssen jedoch vor allem die „Ursachen der Ursachen“ angehen, sich also mit der Beziehung zwischen sozialer Ungleichheit und Gesundheit auseinandersetzen. Auch nationale und grenzübergreifende Marketingstrategien für ungeeignete Lebensmittel, die sich an Kinder und Jugendliche richten, gehören in den Focus der Politik“, schloss der Präsident.

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