(openPR) SIGMARINGENDORF – Eine schwarzgelbe Rasselbande von Jungbienen, Bienenvolk, Bienenköniginnen, Hornissen und allerlei anderem Getier tobt am kommenden Samstag, 13. Juni, erstmals für die Öffentlichkeit über die Sigmaringendorfer Waldbühne. Und mittendrin wirbelt eine kleine, freche, schlaue Biene, die wohl jeder aus seiner eigenen Kindheit noch kennt: „Die Biene Maja und ihre Abenteuer“ in der Theaterfassung von Rainer Lenz feiert Premiere.
Mit Riesensprüngen hüpft der Grashüpfer Flip auf die Bühne und führt die Zuschauer in das ein, was sie in den bevorstehenden knappen zwei Stunden erwartet: Allerlei Abenteuer aus dem Leben einer kleinen Biene. Das Stück beginnt mit dem Schlüpfen der jungen Honigsammlerinnen. Kaum haben die süßen Bienchen das Licht der Welt erblickt, steht auch schon die erste Unterrichtsstunde bevor: Fräulein Kassandra klärt den Nachwuchs über die Gefahren in der freien Natur auf: „Hütet euch vor den Hornissen und fliegt nicht zu nah über einem Frosch. Seiner langen Zunge entkommt ihr nicht!“
Doch bevor die kleine Maja und ihr Freund Willi erstmals wirklich in Gefahr geraten, lernen sie erst einmal viele neue Freunde kennen. Der charmante Rosenkäfer Peppi beschenkt Maja mit Honig, den Mistkäfer Kurt, der sich so gerne als etwas Besseres ausgibt, rettet Maja aus einer misslichen Lage. Das aber kommt ihr wenig später zugute, denn eben dieser Kurt ist es, der sie aus dem Netz der gemeinen Kreuzspinne Thekla retten kann.
Die Geschichte der Biene Maja ist fast 100 Jahre alt. Waldemar Bonsels schrieb seinen ersten Maja-Roman bereits 1912. Bekannt wurde die schlaue Biene aber vor allem durch die ZDF-Fernsehserie der 70er Jahre. Nach Beendigung der Ausstrahlung 1977 erreichten das ZDF rund 40.000 Briefe, in denen treue Fans von Maja, Willi und Flip um eine Wiederholung der Ausstrahlung baten – letzlich erfolgreich.
Bis heute haben die Abenteuer der Biene Maja nichts von ihrem Reiz verloren. Gelten die Erzählungen einerseits als pädagogisch wertvoll, sind sie andererseits vor allem eins: Liebevoll gestaltete Geschichten, in denen der Tierwelt bei allem Bezug zur Realität eine große Portion Menschlichkeit zugemessen wird. Und so dürfen sich nicht nur die kleinen Zuschauer auf die Abenteuer der Bienen, Ameisen und anderen Tiere auf der überdimensionalen Blumenwiese der Waldbühne freuen, auch die vielen Erwachsenen, die mit der Geschichte aufgewachsen sind, kommen sicherlich auf ihre Kosten.
Um die Proportionen zwischen Umwelt und Getier einigermaßen wahren zu können, mussten für die Inszenierung riesige Blumen, Pilze und andere Utensilien entstehen. Gefertigt wurden diese zum allergrößten Teil in den Oberschwäbischen Werkstätten für Behinderte unter der Regie der Erzieherin und Künstlerin Edeltraud Kopp. Vom Schwerstbehinderten, der durch Zerreißen von Zeitungen den Grundstoff für die Pappmachéewerke lieferte bis zur Lackiererwerkstatt waren viele Bereiche der OWB eingebunden und die beteiligten Menschen mit Behinderung freuen sich auch schon sehr darauf, in den kommenden Wochen die Aufführungen auf der Waldbühne zu besuchen. Diese finden bis zum 2. August an jedem Sonntag Nachmittag statt. Besonders reizvoll sind aber auch die Abendvorstellungen an allen Samstagen im Juni, sowie am Freitag, 24. Juli.
Bereits am kommenden Sonntag, 14. Juni, steht ein weiteres Highlight auf dem Waldbühne-Programm: Im Rahmen des „Tags der Freilichtbühnen“, bei dem die 84 Mitglieder des Verbandes deutscher Freilichtbühnen ihre Arbeit vorstellen, öffnet das Sigmaringendorfer Naturtheater seine Pforten für Interessierte. Bei einem Frühschoppen und Weißwurstfrühstück können Kostümlager, Requisitenbereich, Schminkraum und Licht- und Tontechnik besichtigt und die Vorbereitung einer Aufführung miterlebt werden.
Ab 10.30 Uhr ist die Waldbühne an diesem Tag geöffnet, ab 13.30 Uhr werden Besucher dann aber wegen der letzten Vorbereitungen für die Nachmittagsaufführung gebeten, sich aus dem Bereich hinter der Bühne zurückzuziehen.
Karten für die diesjährigen Aufführungen von „Biene Maja“ und „Jedermann“ (ab 4. Juli) gibt es unter der Telefonnummer 07571/3520 (Mo-Fr. 18-20 Uhr, Sa./So. Ab 10 Uhr bis zwei Stunden vor Spielbeginn) oder im Internet: www.waldbuehne.de