(openPR) Firmen berichten aus der Praxis: RUDERT Edelstahl-Technik GmbH
Frankfurt am Main, 15. Mai 2009 / Warmwasserspeicher für die Heizungstechnik, Wärmetauscher für die Pharmabranche und Spezialapparate der Lebensmittelindustrie umfasst das Produktportfolio von Rudert Edelstahl aus Crimmitschau in Sachsen. Bereits seit 2002 liefert das Unternehmen auch Warmwasserspeicher an eine Hongkonger Firma, die im asiatischen Raum führend im Bereich Trinkwasseranlagen ist. Vor anderthalb Jahren kam vom Hongkonger Geschäftspartner der Vorstoß, ob Rudert Edelstahl Interesse an einem asiatischen Joint-Venture hätte. Der Bedarf an Brauchwassertanks, die über 1.500 Liter fassen, ist in China riesig, vor allem in der Gastronomie, in Hotels, Krankenhäusern und Sportstadien.
Mit der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Hongkong war das Interesse von Stefan Rudert an einem eigenen Standort in Asien stetig gestiegen. Nach einer Rundreise durch China wurde der Plan konkreter und am 18. März 2009 war es dann soweit: Mit einem „Grand Opening“ öffnete die neue Fabrik der Rudert Edelstahl in Tangxia, in Südchinas Provinz Guangdong, ihre Tore. Für die erfolgreiche Realisierung des Projekt war die Zusammenarbeit mit dem Hongkonger Partner enorm wichtig, denn sie minderte die Risiken für Stefan Rudert, Geschäftsführer der Edelstahl-Technik GmbH, erheblich: „Als Mittelständler mussten wir die Expansion genau abwägen. Durch die Kooperation mit einem einheimischen Partner können wir unsere finanziellen Mittel kontrolliert einsetzen und die Investition bleibt überschaubar.“ Die Sachsen profitierten auch von den Kenntnissen der Sprache und der Mentalität sowie den Erfahrungen in der Produktion, die der Hongkonger Partner einbrachte. „Mein Joint-Venture Partner kennt den Markt sehr gut und er rekrutiert auch das geeignete Personal.“ Vor allem nach dem Chinesischen Neujahrsfest sei die Gefahr groß gewesen, dass einige der Mitarbeiter nicht an ihren Arbeitsplatz zurückkehrten. Das versuche man mit guter Bezahlung zu verhindern. „Dumpinglöhne gibt es bei uns nicht, denn wir wollen die Mitarbeiter qualifizieren und halten.“ Diese Einstellung spiegeln auch die Wohnungen direkt am Werk wider, ihre Ausstattung liegt über dem chinesischen Durchschnitt.
Qualität dem deutschen Standard annähern
Zur Eröffnung des Werkes gab es Drachentänze, Blumengirlanden und das obligatorische Feuerwerk. Die gesamte Familie Rudert reiste aus Deutschland an, eine wichtige Geste aus Sicht der Chinesen. Gefeiert wurde mit Vertretern der Region, mit Partnern aus Industrie und Banken, von Kunden und Kollegen kamen viele Glückwünsche. „Es lief sehr gut an“, bestätigt Stefan Rudert.
Der Standort in Tangxia umfasst 3.000 qm Produktionsfläche. Zusammen mit Geschäftsführer Hobby Ju sind derzeit zehn Mitarbeiter dort beschäftigt. Während der Bauphase war Stefan Rudert oft vor Ort. Er bestellte die erforderlichen Produktionsmaschinen, überwachte deren Aufbau, kontrollierte die Funktion und stellte auch sonst seine langjährige Erfahrung zur Verfügung, etwa bei der Optimierung der Abläufe und der Qualifizierung der Mitarbeiter. Sein Ziel ist es, die Qualität der in China gefertigten Tanks so weit wie möglich dem deutschen Standard anzunähern. Erfolgreich, denn das neue Werk ist bereits nach der internationalen Norm mit ISO 9001:2000 zertifiziert. Zurzeit befinden sich drei Mitarbeiter aus Crimmitschau vor Ort in China. Da die ständige Weiterqualifizierung sehr wichtig sei, werde man in regelmäßigen Abständen deutsche Mitarbeiter nach Tangxia schicken.
„Ich würde jedem empfehlen, das zu versuchen“, so Rudert.
Was rät Stefan Rudert deutschen Unternehmern, die auch diesen Weg gehen wollen? Eine tragfähige Beziehung zu einem asiatischen Geschäftspartner muss langsam aufgebaut werden. Er tastete sich mit seinem Unternehmen allmählich heran. „Zunächst haben wir nach Hongkong geliefert und festgestellt ‚Aha, das funktioniert’“. Die Bedeutung von Empfehlungsschreiben dürfe man ebenfalls nicht unterschätzen. Lehne der Geschäftspartner dies bereits ab, solle man gar nicht erst weiter verhandeln. Nur wenn man sich die Zeit nehme, sich an die geschäftliche Zusammenarbeit heranzutasten, entstehe gegenseitiges Vertrauen. Aus seiner jahrelangen Geschäftsbeziehung mit dem Partner in Hongkong sei mittlerweile so etwas wie Freundschaft geworden.
Die Vorzüge des Hongkonger Standorts liegen für Stefan Rudert ganz klar in der wirtschaftlich sichereren Basis gegenüber China Mainland. Das Hong Kong Trade Development Council (HKTDC) war bereits vor seinem ersten Besuch in Hongkong mit Tipps zum richtigen Umgang mit asiatischen Geschäftspartnern behilflich. „Dass man eine Visitenkarte mit zwei Händen überreicht und sie auch liest, wenn man sie erhält und nicht gleich wegsteckt wie in Europa – das muss man ja erst einmal wissen“, so Rudert lachend. Hilfreich für ihn sei auch das Seminar in Dresden gewesen, das das HKTDC 2007 zusammen mit der IHK Sachsen veranstaltete.
Produktion in China für den asiatischen Raum
Rudert Edelstahl beschäftigt in Deutschland zurzeit 87 Mitarbeiter. Beim Aufbau des Standorts in Fernost ging es nicht um eine Verlagerung von Arbeitsplätzen. In China wird ausschließlich für den asiatischen Markt produziert - zunächst für China. „Unser Ziel war, zum Start 10 bis 15 Tanks in den Auftragsbüchern zu haben. Das wäre ganz ordentlich gewesen“, erinnert sich Rudert. Ein Auftrag über 18 Warmwasserspeicher übertraf die Erwartungen. Stefan Rudert denkt aber schon weiter, die Zulassung für die Fertigung von Druckbehältern könnte der nächste Schritt sein. „Es wäre schön, wenn wir uns in China etablieren können, der zweite Schritt ginge dann in Märkte wie Japan und Singapur.“ Auch touristisch stark entwickelte Regionen seien sehr interessant. Von der Expansion erwartet sich Rudert spätere Synergieeffekte, doch das China Joint-Venture läuft getrennt von seiner Firma in Deutschland. Der Standort in Crimmitschau, Sachsen soll erhalten bleiben. Rudert hat dort in den letzten Jahren ebenfalls investiert. Die großen Markenhersteller, mit denen er zusammenarbeitet - Viessmann, Buderus oder Danfoss – wollen „Made in Germany“ und legen Wert auf kurze Lieferzeiten. Aber auch die Transportkosten sind ein Argument für den Produktionsstandort Sachsen.
Das Familienunternehmen Rudert blickt auf eine mehr als 80-jährige Erfahrung im Behälterbau zurück. 1992 gründete Stefan Rudert die Firma Rudert Edelstahl-Technik GmbH, mit der eine Spezialisierung auf die Verarbeitung von Edelstahl erfolgte. Weitere Informationen zum Unternehmen finden Sie unter www.rudert-edelstahl.de.











