(openPR) Die Erinnerung ist nichts als eine Selbstreflexion, eine Ich-Bestätigung: die Fotografie erhält ihren Sinn nur durch eine lebendige Verbindung zwischen Erinnertem und Erinnerndem. So wie der Einzelne aber vergisst und stirbt, so verliert auch die Fotografie ihren Erinnerungswert. Sie ist, als Dia oder Negativ, einem steten Zerfallsprozess ausgesetzt, womit eine Analogie hergestellt wird zwischen Verfall und Tod und dem chemisch fortlaufenden Zersetzungsprozess.
Ellen Katterbach macht diesen Prozess in ihrer Arbeit sichtbar. Sie benutzt eigene oder fremde, auf dem Flohmarkt oder aus Nachlässen erworbene Negative und Dia unterschiedlicher Themenkreise. Sie alle stellten irgendwann „Das Zeugnis“, „Das Dokument“ einer Wirklichkeit, einer Wahrheit dar. Nun unterwirft sie diese einer kalkulierten Prozedur, die im krassen Gegensatz zur üblichen Behandlung fotografischer Materialien steht. In diesem von Katterbach kontrollierten aber nie gelenkten Prozess, der als Ergebnis die ganze Brandbreite natürlicher Zersetzungserscheinungen beinhaltet, entsteht eine neue Bilderwelt, die alte Aussagen überlagert, verwischt, nicht negiert und schließlich eine dem Anliegen der Künstlerin entsprechende Wahrheit darstellt.
Die Bilder, die unter Ellen Katterbachs Hand entstehen, jene Bilder, die sich selbst fortentwickeln und weit weg von jeder ohnehin unglaubwürdig gewordener Objektivität ihr eigenes ebenso zerbrechliches Leben führen, reduzieren sich schließlich völlig nüchtern auf eine Wahrheit:
es ist dies die Wahrheit der Zeit und ihres unweigerliche Fortschreitens.
Ellen Katterbach studierte von 1971 bis 1977 Kunst und Fotografie an der Hochschule Niederrhein in Krefeld.
Ausstellung vom 17. Mai - 14. Juni 2009
Eröffnung am 17.05.2009 um 15:00 Uhr













