(openPR) Bergisch Gladbach, 24. April 2009 – Die Finanz- und Wirtschaftskrise greift um sich und befällt immer mehr Branchen. Nun hat sie auch den Markt für Persönliche Schutz-Ausrüstung erreicht. Durch die Interdependenzen zwischen Produktion und Nachfrage sind die Hersteller von Arbeitsschutz-Ausrüstungen unmittelbar von einem Auftrags- und Produktionsrückgang betroffen. Macrom Marketingresearch & Consult hat 2007 den deutschen PSA Markt analysiert und untersucht nun die Auswirkungen der Konjunkturkrise.
Alle Gewerbearten in Deutschland mussten im letzten Jahr einen starken Produktions-Rückgang hinnehmen. Das produzierende Gewerbe, zu welchem unter anderem die Energie- und Wasserversorgung und das Baugewerbe zählt, schrumpfte im Zeitraum von Januar 2008 bis Januar 2009 um 22,8%.
Auch die anderen Wirtschaftsbereiche wie das verarbeitende Gewerbe und die Vorleistungsgüter-Branche (größter Produzent ist hier die chemische Industrie) verloren durchschnittlich 26% ihrer Produktionskraft.
Die Auftragslage im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland hat sich deutlich verschlechtert. Auffällig ist hier, dass die Inlandsaufträge noch stärker zurückgegangen sind als die Auslandsaufträge: Sie nahmen um 32% ab, während die Aufträge aus dem Ausland um nur 24% zurückgingen. Zu erklären ist das mit der internationalen Interdependenz, die einen Selbstverstärkungseffekt auf deutscher Zuliefererebene zeigt.
Die Gesamtzahl der Erwerbstätigen ist konstant geblieben. Die Anzahl der Kurzarbeiter hat sich von Januar 2008 bis Januar 2009 hingegen fast verdoppelt (ein Anstieg um fast 93%). Dies hängt unmittelbar mit dem Rückgang der geleisteten Arbeitsstunden in allen Wirtschaftsbereichen zusammen. Laut der Macrom-Marktanalyse ist in der Gebrauchsgüterproduktion -zu der auch die Automobilbranche gehört- ein Rückgang von 13,2% auszumachen. Speziell die Kraftfahrzeugbranche musste einen Arbeitsstundenrückgang von durchschnittlich 20% hinnehmen. In anderen Bereichen war der Rückgang nicht ganz so eklatant: Positives Beispiel ist die Nahrungsmittelindustrie (Fleischverarbeitung und Nahrungsmittel-/Futterherstellung), die mit einem durchschnittlich Rückgang von 5,5% durchaus glimpflich davongekommen ist.
Doch nicht nur Europa steckt in der Krise: Auch die Boomländer in Asien mussten einen Wirtschaftsabschwung hinnehmen. Chinas Exporte waren im Januar 2009 um 18% niedriger als im Vorjahr, Indiens Exporte schrumpften sogar um 22%. Dennoch werden in den beiden Länder künftig große Wachstumspotentiale erwartet.
Stark war auch Osteuropa von der Krise betroffen. Da die PSA Branche in der Vergangenheit vermehrt nach Osteuropa expandiert hat, musste sie hier besonders hohe Verluste hinnehmen. Besonders stark trifft es Ungarn mit einem zu erwartenden Rückgang des Brutto-Inlands-Produktes (BIP)2009 in Höhe von 6,5%.
Problem der meisten Branchen ist die Kreditierung. Jeder dritte Verband der deutschen Wirtschaft bemängelt, dass der Zugang zu Investitionskrediten für seine Mitgliedsunternehmen in den letzten drei Monaten schwieriger geworden ist. Für die nächsten drei Monate allerdings erwarten rund zwei Drittel der Verbände noch größere Schwierigkeiten bei der Kreditengewährung.
Der Markt für Persönliche Schutz-Ausrüstung ist unterschiedlich von der Wirtschaftskrise betroffen. Einmal ist die derzeitige Lage der Hersteller von Arbeitsschutz-Ausrüstung davon abhängig, wie hoch die Umschlagshäufigkeit ihrer Produkte ist. Zweitens spielt es eine große Rolle, ob sie in die Privatwirtschaft liefern oder in den öffentlichen Bereich. Letzterer ist durch hohe Gewerbesteuereinnahmen in der Vergangenheit relativ gut ausgestattet. Der schwere Atemschutz beispielsweise musste nur einen marginalen Rückgang hinnehmen, da er oftmals bei den öffentlichen Feuerwehren eingesetzt wird. Anders sieht es beim Handschutz aus: Dieser ging häufig eins zu eins mit den geleisteten Arbeitsstunden zurück und verbuchte ein zweistelliges Minus. In einer Sondersituation befindet sich der Anseilschutz: Er hat von schärferen Kontrollen und einem Bewusstseinswandel hinsichtlich der Gefahren profitiert und konnte auf diese Weise sein Volumen halten.
Insgesamt ist in 2009 im deutschen PSA-Markt mit einer rückläufigen Entwicklung in Höhe von über 10% zu rechnen.
Augenblicklich erscheint die Lage aufgrund der kumulierten Pipeline-Effekte auf Kunden- und Distributionsebene jedoch dramatischer.
English summary:
The current economic crisis is affecting more and more sectors. This shows also negative effects on the German market for personal protective equipment (PPE), too. But the different segments have developed differently. While the heavy respiratory protection stayed constant, the other segments -as for example the hand protection- have to reveal a great decline. Macrom Markteingresearch & Consult has analysed in 2007 the German PPE market and now points out in which way the PPE market is affected by the crisis. The market survey analyses the different segments and reveals their developments in the last months.










