(openPR) Berlin, 3 März: Am 11. Februar trafen sich rund 60 türkische und deutsche Unternehmer zum Business-Talk „Erfolgreiche deutsch-türkische Geschäftsbeziehungen“ im Berlin Capital Club. Im Rahmen der Business-Brücke der BASIC GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Kooperation mit der manager-lounge des Manager-Magazins diskutierten die Geschäftsleute über kulturelle Standards, Gepflogenheiten und Erfolgsrezepte deutsch-türkischer Wirtschaftsbeziehungen. Ali Ahmet Acet, Botschafter der Republik Türkei, eröffnete die Veranstaltung und verdeutlichte die steigende Bedeutung kleiner und mittelständischer Unternehmen für türkisch-deutsche Kooperationen und die wirtschaftliche Struktur beider Länder. Zahlreiche Ehrengäste, darunter auch der türkische Generalkonsul Mustafa Pulat sowie Nihat Sorgec, Vizepräsident der Türkisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer, verdeutlichten die große Bedeutung der Thematik für die deutsch-türkische Business-Community. Nach Vorträgen der Partner der BASIC GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ömer Baskan und Jürgen M. Liebig zu Praxistipps erfolgreicher türkisch-deutscher Geschäftsbeziehungen, tauschten die Unternehmer in einer offenen Diskussion Erfahrungen aus. Baskan: „Ein Patentrezept für erfolgreiche deutsch-türkische Geschäftsbeziehungen gibt es nicht, wichtig aber ist, aufeinander zuzugehen. Niemand muss sich zu 100 Prozent anpassen.“ Liebig: „Wir sind froh, mit unserer Veranstaltung einen aktuellen Nerv getroffen zu haben. Die Bedeutung deutsch-türkischer Geschäftsbeziehungen steigt gerade in Berlin deutlich an. Um erfolgreich miteinander ins Geschäft zu kommen, müssen beide Partner die Gepflogenheiten des anderen kennen und akzeptieren.“ Baskan: „Für türkische Unternehmer ist die Sympathie zu dem Geschäftspartner ein entscheidender Erfolgfaktor. Alles steht und fällt mit den persönlichen Gemeinsamkeiten.“
Erfolgsfaktoren deutsch-türkischer Geschäftsbeziehungen
In der Gesprächsführung und Verhandlungstaktik deutsch-türkischer Partner liegen Unterschiede, die nicht selten ein viel versprechendes Geschäft ruinieren können. Während zum Beispiel deutsche Manager nach einem kurzen Smalltalk über Wetter oder Anreise zum Beruflichen übergehen können, erwarten türkische Geschäftsleute ein intensives Vorgespräch, bei dem es darum geht, eine persönliche Basis zu schaffen. „Bei einer Verhandlung gleich zum Geschäftlichen zu kommen, ist für türkische Unternehmer undenkbar,“ weiß Ömer Baskan und erklärt: „In der Türkei ist es üblich, den Geschäftspartner vor Abschluss eines Vertrages persönlich kennen zu lernen und zu überprüfen, ob die Chemie stimmt. Eine strikte Trennung von Beruflichem und Privatem ist unüblich. Wer direkt zum Vertrag kommt, signalisiert Interesse am schnellen Geld und wirkt nicht vertrauenswürdig.“ Auch bei der Verhandlungstaktik gibt es unterschiedliche Ansichten. Während deutsche Vertragspartner sich nur ungern bei einem Angebot herunter handeln lassen, ist ein gewisser Verhandlungsspielraum bei türkischen Unternehmern fest eingeplant. Liebig: „Ohne Gegenangebot und Verhandlung schließen türkische Unternehmer keine Geschäfte ab. Daran müssen sich viele deutsche Geschäftspartner erst gewöhnen. Bis auf ärztliche Dienstleistungen oder die Rechnung im Restaurant gibt es in der Türkei kein Angebot, das nicht zur Verhandlung steht – unabhängig von der Höhe der Geldsumme.“
Eine flexible Zeitplanung bringt Vorteile
Baskan: „Türkische Unternehmer legen viel Wert auf Flexibilität und entspannte Geschäftsverhältnisse. Nach abgeschlossenem Geschäft sollten auch mal die Krawatten gelockert werden. Es ist üblich, sich im Nachhinein noch zum Essen zu treffen und die persönliche Beziehung zu festigen. Wer hier eine Einladung ausschlägt, gefährdet das Geschäft.“ Auch bei der Zeitplanung gibt es unterschiedliche Ansichten. Liebig: „Ein deutscher Geschäftsmann legt in der Regel sehr viel Wert auf Pünktlichkeit und erscheint nicht selten 15 Minuten eher zu einem vereinbarten Termin. In der Türkei gelten Verspätungen nicht als Beleidigung und werden voll und ganz akzeptiert, solange sich die Wartezeit in Grenzen hält.“ Wie bei allen bilateralen Geschäftsbeziehungen gilt es auch bei den deutsch-türkischen Kontakten als unerlässlicher Erfolgsfaktor, die kulturellen Eigenheiten des Gegenübers zu kennen und zu akzeptieren. Baskan: „In unserer Veranstaltungsreihe Business-Brücke sehen wir eine gute Möglichkeit, über die Besonderheiten der deutsch-türkischen Zusammenarbeit zu informieren. Wichtig ist der offene Umgang miteinander und das Wissen um die bestehenden Unterschiede.“