(openPR) Gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut gemacht: Durch einen Zusatzverdienst für unsere flaschensammelnden Mitbürger (1 Euro pro gefangener Ratte) sollen die Straßen unserer Städte rattenfrei gemacht werden. Der Vorschlag des 44jährigen Wannsee-Seglers (siehe u.a. "Frankfurter Rundschau" vom 17.12.2008) trifft nicht nur auf Widerspruch in seiner eigenen Partei, sondern laut "bild.de" auch bei Dr. Anke Elvers-Schreiber vom Gesundheitsamt Berlin-Mitte: „Eine Art Treibjagd halte ich nicht für sinnvoll. Ratten halten Abstand zu Menschen. Und wenn sie rennen, sind sie viel zu schnell.“
Dabei liegt die Lösung des Problems doch so nahe: Unsere flaschensammelnden Mitbürger sind - auch wenn sie rennen - deutlich langsamer als die Restbevölkerung, da sie in der Regel Plastiktüten und/oder sogenannte Einkaufswagen mit sich führen. Ausserdem liegt es nicht in ihrem Naturell, sich zu "Treibjagden" zusammenzufinden, meist handelt es sich um ausgesprochen erfolgreiche Einzelkämpfer.
Einer von Ihnen, exemplarisch und virtuell in der Realitäts-Simulation "pennergame.de" zu Hause (siehe openPR vom 03.11.2008), ist Kurtbecksteinfeld (kurtbecksteinfeld.pennergame.de/). Seine Empörung bezieht sich auf einen ganz anderen, bisher unbeleuchteten Aspekt der Affäre Schmidt: "In Berlin sind lediglich 300.000 Ratten registriert, das wird in anderen Städten auch nicht besser sein. Was glauben Sie, wie schnell meine realen Kollegen die eingesammelt haben!" Seiner Meinung nach ist das Kopfgeld von 1 Euro zu niedrig. In dieser unserer Zeit lassen sich auch andere finanzschwache Personengruppen (Banker, Anlageberater, Autobauer) nicht mit Kleingeld vom Staat abspeisen.
Langfristig sehe er jedoch die Chance einer typischen Win-Win-Situation für alle Beteiligten, wenn es gelänge, die Rattenpopulation - ähnlich der Fangquoten-Regelung für den Hering - zunächst artgerecht bzw. zweckmäßig zu stabilisieren. Dazu empfiehlt er den citynahen Kioskverkauf von Rattenfutter (siehe Abbildung) an Touristen und Müßiggänger, dessen Erlös letztlich zur Finanzierung eines angemessenen Kopfgeldes verwendet werden könne.
Für die finanzielle Situation der jagenden Zielgruppe ändert sich übrigens nichts, auch wenn sich zwischen den Pfandflaschen zukünftig Ratten befinden sollten. "Die ersten hundert Euro sind in jedem Fall anrechnungsfrei, auch bei Ratten", lautet die Auskunft eines mit den Hartz4-Ausschüttungen befassten Amtsleiters.