openPR Recherche & Suche
Presseinformation

Takster Rinpoches Lebensgeschichte

22.09.200820:46 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft
Bild: Takster Rinpoches Lebensgeschichte
Taktser Rinpoche
Taktser Rinpoche

(openPR) Takster Rinpoche oder Thubten Jigme Norbu verstarb am Freitag, den 5. September 2008, im Alter von 86 Jahren. Sein ganzes Leben widmete er der Sache Tibets. Fest davon überzeugt, daß die Mehrheit der Tibeter im Recht ist, erlebte er es noch, wie die Tibeter sich im Frühjahr 2008 zu einem großen landesweiten Aufbegehren erhoben. Dies gab ihm die Gewißheit, daß sie in ihrem Kampf um ein freies und unabhängiges Tibet nicht aufgeben werden. Bis zu seinem letzten Tag waren Norbus Treue und innige Liebe zu seinem jüngeren Bruder, Seiner Heiligkeit dem Dalai Lama, so unerschütterlich wie sein Eintreten für die Unabhängigkeit Tibets.


Taktser Rinpoche wurde 1922 in Amdo in Osttibet geboren und noch als Kind vom 13. Dalai Lama als die 23. Inkarnation des vorhergehenden Taktser Tulku anerkannt. Mit acht Jahren wurde er in das berühmte Kloster Kumbum gebracht und dort zu einem der wichtigsten Lamas herangebildet. Das Kloster Kumbum ist die Geburtsstätte des Lama Tsongkapa, des Gründers der Gelugpa-Schulrichtung des tibetischen Buddhismus.
Als sein jüngerer Bruder als der Dalai Lama erkannt wurde, begab Norbu sich nach Lhasa in Zentraltibet, wo er seine Studien an der renommierten Klosteruniversität Drepung fortsetzte. Als dann die chinesische Volksbefreiungsarmee 1949 einmarschierte und das Kloster unter ihre Kontrolle brachte, kehrte er nach Amdo zurück, wo er Abt von Kumbum wurde. Unter den damals äußerst bedrängenden Umständen versuchte er seine Region so gut er konnte vor der Unterdrückung zu schützen, die dasneue kommunistische Regime unvermeidlich mit sich brachte. Über ein Jahr lang war er in den Händen der chinesischen Regierung und konnte sich erst freimachen, als er auf das Angebot einging, in ihrem Auftrag nach Lhasa zu reisen, um Seine Heiligkeit zu überreden, die Annexion Tibets durch China zu akzeptieren. Die Chinesen erklärten Takster Rinpoche, falls Seine Heiligkeit dem Ersuchen nicht zustimme, müsse er entfernt werden, und sei es durch Mord. In diesem Fall würden sie, so versprachen sie ihm, ihn zum Gouverneur Tibets machen. Kaum hatte er jedoch das Gebiet erreicht, das noch unter der Kontrolle der rechtmäßigen Regierung Tibets war, entledigte sich Norbu seiner chinesischen Eskorte und setzte den damals 15jährigen Dalai Lama unverzüglich von all dem in Kenntnis, was in dem von China verwalteten Amdo vor sich ging, auch von dem Ansinnen, ihn falls notwendig ermorden zu lassen.
Taktser Rinpoche sagte Seiner Heiligkeit, daß es für Tibet nicht auszudenken sei, unter chinesischer Herrschaft zu leben und bat ihn inständig, dem chinesischen Druck unter keinen Umständen nachzugeben. Bald darauf verließ Norbu Tibet und begab sich nach Indien, wo er bemüht war, die Unterstützung Amerikas für den tibetischen Widerstand zu gewinnen. Als Seine Heiligkeit sich entschied, die Eingliederung Tibets in die VR China zu akzeptieren, zog Norbu es vor, außerhalb Tibets zu bleiben und dort seine Arbeit fortzusetzen. Nun ging es jedoch nicht mehr darum, China aus Tibet herauszuhalten, sondern darum, Tibet von China zu befreien.
In den fünfziger und sechziger Jahren arbeitete Norbu unermüdlich für Tibet. Als sämtliche in den fünfziger Jahren unternommenen Anstrengungen, China versöhnlich zu stimmen, fehlschlugen, und das tibetische Volk sich erhob, um die ihm gebührende Unabhängigkeit zu fordern, war Norbu bereits gewappnet, um zu helfen. Er spielte eine entscheidende Rolle bei der Koordinierung der Hilfe für die Flüchtlinge, die jetzt nach Indien strömten und organisierte die tibetischen Widerstandskämpfer, die China unverdrossen trotzten, obwohl die chinesische Armee in großer Zahl einrückte, um den bewaffneten Widerstand niederzuschlagen. Norbu wirkte auch als Repräsentant Seiner Heiligkeit des Dalai Lama und der Tibetischen Exilregierung in Japan und Nordamerika.
1965 gab Norbu seine Position beim American Museum of Natural History auf, an dem er mehrere Jahre tätig gewesen war, und folgte einem Ruf der Abteilung für Ural- und Altai-Studien (heute Zentralasiatische Studien) der Universität von Indiana. Seine Anwesenheit auf dem Campus der Universität in Bloomington wirkte inspirierend, er war ein dynamischer Lehrer und erfüllte das tibetische Studienprogramm mit Kraft und Energie, er bildete außerdem eine Reihe von wichtigen Spezialisten auf diesem Gebiet heran. Bei Norbu zur Schule zu gehen, war eine ganz besondere Erfahrung, er war für seine Studenten ein Quell der Information und des Wissens und schenkte ihnen stets großzügig seine Kenntnisse und Zeit.
Während dieser ganzen Periode und auch noch nach seinem Rückzug in den Ruhestand 1987 war Norbu ein unermüdlicher Kämpfer für die Sache Tibets. 1979 gründete er das Tibetische Kulturzentrum in Bloomington, Indiana, eine Begegnungsstätte für alles Tibetische. Seine Funktion war die Vermittlung der Bildung über Tibet und er hoffte, die Lage Tibets und die Natur der chinesischen Herrschaft der Allgemeinheit näher zu bringen. Er hielt wenig von den Argumenten derjenigen, die glaubten, daß Tibet als ein „autonomes“ Gebilde in China florieren könne. Er wußte nur allzu gut, daß kulturelle und politische Freiheit untrennbar sind, und daß politische Freiheit bedeutet, daß die Tibeter die Freiheit haben müssen, über das Schicksal ihres Landes selbst zu bestimmen. Er war sich bewußt, daß die große Mehrheit der Tibeter ein unabhängiges Tibet herbeisehnt, das anderen Ländern ebenbürtig und ein Mitglied der Vereinten Nationen ist.
Daher gründete er nach seinem Ausscheiden aus der Universität 1995 International Tibet Independence Movement, und widmete dieser seine Zeit und Kraft. So führte er etwa 1996 zusammen mit dem ehrwürdigen Palden Gyatso einen 45tägigen Marsch über 300 Meilen von der chinesischen Botschaft in Washington, D.C. bis zu dem Sitz der Vereinten Nationen in New York für ein unabhängiges Tibet an. Und 1997 marschierte Norbu zusammen mit anderen Aktivisten drei Monate lang 600 Meilen für ein unabhängiges Tibet von der chinesischen Botschaft in Toronto zum chinesischen Konsulat in New York. Ende der neunziger Jahre wirkte Norbu auch bei der Gründung der Rangzen Alliance mit, einer weiteren Organisation, die sich der Unabhängigkeit Tibets verschrieben hat.
2004 ehrte der Tibetische Jugendkongreß Norbu mit seiner höchsten Auszeichnung, dem „Rangzen Preis“.
Das letzte Mal, daß Norbu öffentlich politisch für Tibet in Erscheinung trat, war am 4. Juni 2008. An diesem Tag nahm er die tibetische Freiheitsfackel von seinen Söhnen Lhundrup, Kunga und Jigme entgegen, die sie im Zuge der weltweiten Tibetaktionen im Zusammenhang mit der Pekinger Olympiade 2008 teils per Fahrrad teils zu Fuß von Indianapolis nach Bloomington gebracht hatten.
Taktser Rinpoche war Lehrer, Gelehrter, Kämpfer und Aktivist. Er war vielen ein guter Freund, aber ein unerbittlicher Feind der Unterdrückung, ein energischer und dennoch mitfühlender Verfechter der Gerechtigkeit. Durch seine Bücher und Aktivitäten beeinflußte er unzählige Menschen und gab ihnen einen Einblick in die reiche Zivilisation und den unverwüstlichen Geist Tibets. Seine Familie, seine Freunde, seine Schüler, seine Kollegen und Freunde Tibets in aller Welt trauern tief um ihn.

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 244567
 1236

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „Takster Rinpoches Lebensgeschichte“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) Arbeitsgruppe München

Bild: Tibetischer Fernseh-Journalist verhaftet - Nonne auf Mißhandlung hin gestorbenBild: Tibetischer Fernseh-Journalist verhaftet - Nonne auf Mißhandlung hin gestorben
Tibetischer Fernseh-Journalist verhaftet - Nonne auf Mißhandlung hin gestorben
Ein tibetischer Fernseh-Journalist wurde um Mitternacht des 11. Septembers festgenommen. Der Radiodienst „Voice of Tibet“ berichtete, daß Washu Rangjong, der bei dem Fernsehsender von Sertha als Nachrichtenreporter und -sprecher arbeitete, in seiner Wohnung in Amdo Golok festgenommen wurde. Sein Verbleib und der Grund für die Festnahme sind bisher nicht bekannt geworden. Sertha Tsultrim Woeser, ein Mitglied des Tibetischen Exilparlaments, informierte den Radiodienst, daß Ranjong bei der TV-Station von Sertha angestellt und für das Zusammentr…
Bild: Chinesische Immigration eine der Ursachen für die Proteste in Tibet - Neue Polizeistationen in KlösternBild: Chinesische Immigration eine der Ursachen für die Proteste in Tibet - Neue Polizeistationen in Klöstern
Chinesische Immigration eine der Ursachen für die Proteste in Tibet - Neue Polizeistationen in Klöstern
New Delhi - Die chinesische Regierung räumte kürzlich ein, daß die massive Zuwanderung aus China die Proteste im März in Lhasa ausgelöst haben könnte. Einem Bericht von International Campaign for Tibet zufolge gab der Stellvertretende Parteisekretär der TAR, Zhang Yijiong, zu, daß es bei der Handhabung der „Wanderbevölkerung“ chinesischer Arbeiter in Tibet Probleme gegeben habe, besonders seit der Inbetriebnahme der Eisenbahn von Qinghai nach Tibet. Zhang, der am 2. September bei einer Regierungskonferenz in Lhasa sprach, sagte, die Probleme…

Das könnte Sie auch interessieren:

Borderline wie alles begann Meine Lebensgeschichte
Borderline wie alles begann Meine Lebensgeschichte
Borderline-Wie alles begann-Meine Lebensgeschichte Johanna Adrian Beschreibung Meine Lebensgeschichte , wie alles begann und wie man trotz der Diagnose ein verhältnismässig schönes Leben führen kann. Es geht in diesem Buch um Vorurteile und um Skills . Es ist wohl am interessantesten sich erstmal zu fragen " Warum schreibe ich ein Buch ? "- Wo es doch …
Bild: Tausende nahmen an Sopa Rinpoches Bestattung teil, neue ProtesteBild: Tausende nahmen an Sopa Rinpoches Bestattung teil, neue Proteste
Tausende nahmen an Sopa Rinpoches Bestattung teil, neue Proteste
… und den benachbarten Regionen von Qinghai, Gansu und Sichuan tief über den Verlust des Rinpoche. Woeser schrieb, Tausende von Tibetern hätten an der Bestattungszeremonie Sopa Rinpoches im Bezirk Darlag, TAP Golog, teilgenommen. An anderen Orten in Golog versammelten sich die Tibeter zu friedlichen Demonstrationen. Voice of America teilte mit, über einhundert …
Bild: KindesmisshandlungBild: Kindesmisshandlung
Kindesmisshandlung
Brutalste KindesmisshandlungMeine Lebensgeschichte in Form eines Buches. Meine Not und mein Überlebenskampf, meine Erfolge und meine Niederlagen, Verbrechen und Wut, mein Suchtpotential und meine ausgeprägte Arroganz, ein hassbestimmtes Leben und die Liebe. Mit meiner Lebensgeschichte möchte ich misshandelten und verzweifelten Menschen, ratsuchenden …
Bild: Was man von einem Ex-Gauner alles lernen kann – Josef Müller gastiert am 18. Mai im ICF HeilbronnBild: Was man von einem Ex-Gauner alles lernen kann – Josef Müller gastiert am 18. Mai im ICF Heilbronn
Was man von einem Ex-Gauner alles lernen kann – Josef Müller gastiert am 18. Mai im ICF Heilbronn
… von Informationen sinnvoll zu selektieren. Nicht jeder der etwas mitteilt, hat auch etwas zu sagen. Josef Müller ist keiner von vielen. Er polarisiert mit seiner Lebensgeschichte. Sein Leben beschreibt eine Entwicklung jenseits dessen was wir unter Mainstream verstehen. Der heute 59-jährige hatte vermutlich alles wovon Männer träumen. Eine Villa in Münchens …
Bild: Reiner Zanten ... eine Lebensgeschichte - Lebenserinnerungen aus der NachkriegszeitBild: Reiner Zanten ... eine Lebensgeschichte - Lebenserinnerungen aus der Nachkriegszeit
Reiner Zanten ... eine Lebensgeschichte - Lebenserinnerungen aus der Nachkriegszeit
Edgar Dahmen erzählt in "Reiner Zanten ... eine Lebensgeschichte" die Geschichte eines Tierarztes. Dieses Buch beinhaltet viele unspektakuläre, aber einzigartige Geschichten aus dem Leben von Reiner Zanten. Er ist mehrmals dem Tod gerade noch von der Schippe gesprungen und machte immer gleich darauf weiter, als ob nichts geschehen wäre. Er erlebte seine …
Bild: Tibetische Meditation - Erklärung und PraxisBild: Tibetische Meditation - Erklärung und Praxis
Tibetische Meditation - Erklärung und Praxis
… Ab 3. Juli beginnt ein neuer Kurs in Berlin, in der Schule Mushinkan Berlin - Kampfkunst, Gesundheit und Harmonie. Unter der spirituellen Leitung Ringu Tulku Rinpoches bietet der Leiter der Schule eine Einführung in die tibetisch-buddhistische Meditation an. Es wird Stilles Sitzen (tibetisch Shine) geübt, zusammen mit gesungenden Gebeten und Mantra-Rezitation. …
Bild: August von Goethe Literaturverlag präsentiert - Manuela Brüll - Die verlorene KinderseeleBild: August von Goethe Literaturverlag präsentiert - Manuela Brüll - Die verlorene Kinderseele
August von Goethe Literaturverlag präsentiert - Manuela Brüll - Die verlorene Kinderseele
Im Mittelpunkt dieser Erzählung steht eine junge Frau und deren Lebensgeschichte, welche aus Ablehnung, Einsamkeit und einer endlosen Qual besteht. Schwerpunkt dieser autobiographischen Geschichte sind Bulimie sowie Magersucht, resultierend aus einer schwierigen Kindheit im Heim und einer lieblosen Adoptivfamilie. Essstörungen sind Folge einer psychischen …
Bild: Verlag für neue Autoren präsentiert euch „Depressionen mehr als eine Krankheit“Bild: Verlag für neue Autoren präsentiert euch „Depressionen mehr als eine Krankheit“
Verlag für neue Autoren präsentiert euch „Depressionen mehr als eine Krankheit“
Mit der Lebensgeschichte „Depressionen Mehr als eine Krankheit“ von Thomas Kühne möchte der Autor durch eigene Lebenserfahrung die Ernsthaftigkeit der depressiven Anfälle vermitteln. Viele Menschen schieben solch vorwiegende Schmerzen beiseite und trösten sich damit, dass diese nach einer Weile vergehen, was nicht richtig ist, da sich die Situation bzw. …
Lebenserinnerungen für Generationen erhalten
Lebenserinnerungen für Generationen erhalten
… Persönlichkeit geprägt haben, was die schönsten und die traurigsten Momente in ihrem Leben waren, ich weiß es einfach nicht.“ So geht es vielen erwachsenen Kindern, wenn sie nach der Lebensgeschichte der Eltern gefragt werden. Dabei liegen in ihren Lebenswegen auch die Wurzeln des eigenen Lebens. Jeder Mensch ist so einmalig wie seine Geschichte – und die darf …
Bild: Wege aus der Mitte - eine persönliche Lebensgeschichte plädiert für den Mut zur inneren StimmeBild: Wege aus der Mitte - eine persönliche Lebensgeschichte plädiert für den Mut zur inneren Stimme
Wege aus der Mitte - eine persönliche Lebensgeschichte plädiert für den Mut zur inneren Stimme
… Autorin des autobiografischen Buches "Wege aus der Mitte" rund um Themen wie Glück, Achtsamkeit und Bewusstseinsforschung, öffnet den Lesern durch das Erzählen ihrer persönlichen Lebensgeschichte die Augen dafür, wie die eigene Lebensgeschichte durch das psychische Erbe der Herkunftsfamilie geprägt wird. Wuttke zeigt den Lesern damit ganz konkret einen …
Sie lesen gerade: Takster Rinpoches Lebensgeschichte