(openPR) Die Zahl der resistenten Bakterien steigt rapide. Jedes Jahr infizierten sich in Deutschland 500.000 bis 800.000 Menschen im Krankenhaus mit Keimen, so das Robert Koch-Institut (RKI). In deutschen Kliniken vermehren sich MRSA-Keime, gegen die viele Antibiotika machtlos sind. Manch einer, der sich in der Hoffnung auf Heilung ins Krankenbett legt, verlässt es kränker als zuvor. Die Zahl der resistenten Bakterien steigt rapide. MRSA ist die Abkürzung für Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus und bezeichnet gegen bestimmte Antibiotika resistente Stämme.
MRSA im Bild http://bilddatenbank.medicalpicture.de/mappe/17501192
Der multi-resistente Staphylococcus aureus ist ein durch den breiten Einssatz von Antibiotika seit den 60er Jahren zunehmend auftretender Problemkeim, der sich der gängigen Antibiotikatherapie entzieht. In Kliniken und Pflegeeinrichtungen spielen MRSA als Verursacher von Nosokomialinfektionen eine wichtige Rolle.
Außerhalb von Kliniken und Pflegeeinrichtungen in der normalen Bevölkerung auftretende MRSA bezeichnet man als Community-MRSA.
Resistenzen
Methicillin ist – wie das Penicillin – ein Beta-Lactam-Antibiotikum, das als Testantibiotikum für die Antibiotika-Sensitivität von Bakterien benutzt wird. Ist ein Bakterium resistent gegen Methicillin, ist es damit nachgewiesen resistent gegen alle Beta-Lactam-Antibiotika. Da die Beta-Lactam-Antibiotika einen Großteil aller verfügbaren Antibiotika ausmachen, findet sich MRSA im Sprachgebrauch oft auch als Abkürzung für Multiresistenter Staphylococcus aureus. In Deutschland spricht man manchmal auch von ORSA, weil in Deutschland die Therapie von Staphylococcus aureus standardmäßig mit Oxacillin erfolgt, in den Vereinigten Staaten hingegen standardmäßig mit Methicillin.
Therapie und hygienische Maßnahmen
Im Umgang mit MRSA ist besonderes Augenmerk auf die Einhaltung hygienischer Maßnahmen zu richten, da nur so eine weitere Ausbreitung innerhalb des Krankenhauses zu verhindern ist. Hauptübertragungsweg für MRSA sind Hände. Der Anteil von MRSA-Trägern unter dem Krankenhauspersonal beträgt bis zu 30%.
In diesem Zusammenhang ist die Sanierung von nicht erkrankten (= latenten) MRSA-Trägern von sehr großer Bedeutung. Zu diesem Zweck sind derzeit desinfizierende Ganzkörperbäder und die lokale Applikation des Antibiotikums Mupirocin üblich. In wieweit diese Massnahmen zur Eindämmung des Problems beitragen, ist umstritten. Bei Reihenuntersuchungen in den USA wurden mittlerweile MRSA in etwa 10% der Nasenabstriche von gesunden Kindern entdeckt.
Weblinks
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