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8. Uro-onkologisches Update-Symposium - Gezielte Therapie für "Minikrebs"

14.03.200816:04 UhrGesundheit & Medizin
Bild: 8. Uro-onkologisches Update-Symposium - Gezielte Therapie für "Minikrebs"
Prof. Dr. Luis Potters vom New York Prostate Institute (vorne) zu Gast beim Uro-onkologischen Update-Symposium in Köln.
Prof. Dr. Luis Potters vom New York Prostate Institute (vorne) zu Gast beim Uro-onkologischen Update-Symposium in Köln.

(openPR) Köln, 1. März 2008: Minimale Nebenwirkungen bei optimalen Heilungsraten – dahin geht der Trend neuer Behandlungsverfahren bei Prostatakrebs, so der Tenor beim Uro-onkologischen Symposium in Köln. So genannte fokale The-rapien behandeln nicht mehr die gesamte Prostata, sondern zerstören gezielt einzelne Tumorherde. Hierfür eignen sich hierfür vor allem moderne strahlen-therapeutische Methoden, wie die Brachytherapie.



Jedes Jahr werden in Deutschland über 40 000 Männer mit der Diagnose Prosta-takrebs konfrontiert, 11.000 sterben an den Folgen der Erkrankung. Dank verbes-serter Früherkennungsmethoden werden bösartige Tumore in der Prostata zu ei-nem immer früheren Zeitpunkt erkannt. „Mehr als 70 Prozent der Tumore sind zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung auf die Prostata begrenzt und haben damit hervorra-gende Heilungschancen“, erklärte Dr. Pedram Derakhshani, Urologe am West-deutschen Prostatazentrum.

Wird der Tumor frühzeitig erkannt, stehen dem Patienten mit Operation, Brachythe-rapie (innere Bestrahlung) und äußerer Bestrahlung mehrere Behandlungsmög-lichkeiten zur Verfügung. Wie aktuelle Studien1 belegen, führen alle Therapieoptio-nen zu gleichen Heilungsraten – mit einer Ausnahme: Wer sich keiner Behandlung unterzieht und „kontrolliert abwartet“ hat ein höheres Risiko am Tumor zu sterben2. „Der Trend in der Therapie des Prostatakarzinoms geht aufgrund der identischen Heilungschancen deshalb immer mehr dahin, Nebenwirkungen wie Inkontinenz und Impotenz möglichst gering zu halten und damit die Lebensqualität nicht zu beeinträchtigen“, betonte der Kölner Urologe. Was heute bereits mit modernen Formen der Strahlentherapie weitestgehend möglich ist, soll künftig durch fokale Therapien noch effizienter erreicht werden.

Fokaltherapie ist keine Organbehandlung

Anders als bei herkömmlichen Methoden wird bei der Fokaltherapie nicht die ge-samte Prostata behandelt, sondern nur die einzelnen Tumorherde gezielt zerstört. Der Vorteil der zukunftsweisenden Methode liegt darin, dass Patienten deutlich geringere Nebenwirkungen für die Behandlung in Kauf nehmen müssen ohne Ein-bussen in der Heilung zu befürchten. Wer für eine Fokaltherapie in Frage kommt, muss allerdings vorher sorgfältig geprüft werden. Mit Hilfe spezieller Raster-Biopsien (s.g. template-basierte Biopsien) ist es heute bereits möglich einzelne Tumorherde genau zu orten. „Wir können eine Art Landkarte der Prostata erstellen und darin die Tumorherde markieren und einzeichnen“, erläuterte Dr. Rick Popert. Geeignete Kandidaten seien Patienten, deren Tumorherde sehr klein und wenig aggressiv sind, so der Direktor der Urologischen Abteilung vom Guy’s Hospital in London.

Als Technik für die Fokaltherapie eignet sich vor allem die Brachytherapie – darin sind sich die Experten einig. Unter ständiger Ultraschallkontrolle werden bis zu 80 kleinste Strahlenquellen (Seeds) in die Prostata eingesetzt. „Die Seeds verbleiben im Körper des Patienten und entfalten über Monate ihre Strahlenwirkung auf das Prostatakarzinom“, sagte Dr. Gregor Spira, Strahlentherapeut am Westdeutschen Prostatazentrum. „Das Tumorgewebe wird durch die hochdosierte Strahlung von innen zerstört.“ Zur Behandlung von fortgeschrittenen Stadien oder aggressiven Tumoren zeigen aktuelle Studien die Überlegenheit der so genannten Afterloading-Therapie gegenüber Operation, äußerer Bestrahlung oder alleiniger Seed-Implantation. Unter Ultraschallkontrolle werden bei der Afterloading-Therapie spe-zielle Hohlnadeln in die Prostata eingesetzt. Nach einer exakten, computergestütz-ten Bestrahlungsplanung durch den Strahlentherapeuten fährt dann eine hochakti-ve Strahlenquelle in die implantierten Nadeln und bestrahlt den Tumor vor Ort. Das Afterloading-Verfahren scheint gerade bei aggressiven Tumoren eine höhere bio-logische Wirkung zu haben.

Schon in der Organbehandlung konnten sowohl mit der Seed-Implantation als auch mit dem HDR-Afterloadingverfahren sehr gute Erfolge erzielt werden. Langzeitun-tersuchungen des renommierten New York Prostate Institutes an Prostatakrebs-Patienten zeigen, dass die Heilungsrate 12 Jahre nach Seed-Implantation bei 88 bis 91 Prozent liegt. Für das Frühstadium des Prostatakrebses gilt die Seed-Implantation als gleichwertig wirksames Verfahren zur Radikal-OP, ist aber für den Patienten wesentlich schonender. Inkontinenz wird praktisch nicht, Impotenz mit 20-30 Prozent nach drei Jahren wesentlich seltener beobachtet als nach einer Operation.

Professor Luis Potters, Direktor des New York Prostate Institute, sieht in der foka-len Behandlung von Prostatakrebs mittels Brachytherapie die Zukunft für Patien-ten, deren Prostatakrebs in einem sehr frühen Stadium entdeckt wurde. „Es darf nicht sein, dass Männer mit einem kleinen, gut abgegrenzten Tumor durch die vollständige Entfernung der Prostata in ihrer Lebensqualität massiv eingeschränkt werden“, betonte Potters. „Fokale strahlentherapeutische Methoden könnten daher künftig eine Lösung sein“.

Literatur:
1 Kupelian PA et. al.: Radical prostatectomy, external beam radiotherapy or =72 Gy, permanent seed implantation, or combined seeds/external beam radiotherapy for stage T1-T2 prostate cancer. Int J Radiat Oncol Biol Phys. 2004 Jan 1;58(1):25-33.

2Bill-Axelson A. et. al. : Radical prostatectomy versus watchful waiting in early prostate can-cer. N Engl J Med. 2005 May 12;352(19):1977-84

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