(openPR) Wiesbaden, 21. Februar 2008 – Russland und die Ukraine sind die Zukunftsmärkte für Unternehmen, die Investitionen in Osteuropa planen. Die Erschließung der Ostmärkte hat vor allem für einige Unternehmen in Österreich eine sehr rasche und erfolgreiche Expansion in diese Regionen gebracht. „Nun ist nicht nur der erste Ansturm vorbei, sondern auch diese Phase der Marktentwicklung endgültig abgeschlossen. Die Suche nach neuen Geschäftsfeldern und lohnenden Investitionen bedarf neben einer profunden Analyse der geänderten Situation neuer Strategien, um auf diesen Märkten erfolgreich zu bestehen“, erklären der Präsident und Gründer von HILL International, Dr. Othmar HILL und der langjährige Chef der Österreich Werbung Dr. Arthur Oberascher, Shareholder und neu bestellter General Manager für die Märkte Russland und Ukraine bei HILL International.
„Die erste Goldgräberstimmung im Osten ist vorbei, Chancen für eine hervorragende Entwicklung auch deutscher Unternehmen in diesen Wirtschaftsräumen bleiben aber bestehen“, betonen Hill und Oberascher in ihrer Analyse. Waren es zunächst Unternehmen, die fehlende Strukturen dort verbesserten – wie zunächst etwa Banken und Versicherungen, später u.a. der Lebensmittelhandel – verlagerten in der Folge zahlreiche Unternehmen ihre Produktionsstätten in diesen Raum. „Dies war vor allem die Folge deutlich geringerer Personalkosten und der in manchen Märkten relativ unkomplizierten Genehmigung der verschiedenen Betriebsanlagen“, erklärt Hill. Mit dem EU-Beitritt weiterer Staaten – Rumänien und Bulgarien – eröffnen sich für die Unternehmen neue Märkte, aber auch neue Herausforderungen.
Neue Trends
Die Voraussetzungen gerade für österreichische Unternehmen, nach Ost- sowie Südosteuropa zu expandieren, sind herausragend. Österreich ist von seiner geografischen Lage her ideal als „Hub“ und für Headquarters geeignet, um die Expansion etwa nach Rumänien und Bulgarien gut zu koordinieren und voranzutreiben. Auch für deutsche Unternehmen stellen diese Märkte eine große Chance dar. Doch zahlreiche Investoren zieht es noch weiter in Richtung Südosteuropa, in die Ukraine und nach Russland. Für sie gehört Russland zu den attraktivsten Märkten, jedoch auch in dem Bewusstsein, dass Russland und die Ukraine ein extrem hohes Länderrisiko aufweisen, also ein Risiko, das sich aus der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Situation ergibt.
Zukunftsmarkt Ukraine
Spätestens seit der „Orangen Revolution“ 2004 gilt die Ukraine nicht mehr als der Geheimtipp für Investoren, sondern steht weit oben auf der Liste der gefragten Export- und Ausbaunationen. „Besonderes Interesse besteht am Kauf von Banken und Versicherungsgesellschaften, Immobilien, Unternehmen der Lebensmittelverarbeitung, Metallurgie, Bergbau, Telekommunikation und Tourismus Anlagen“, erklärt Oberascher.
„Das Potenzial in der Ukraine ist enorm. Das Land selbst profitiert sehr stark von den Investitionen und den Technologieschüben, und das kommt natürlich den Investoren selbst wieder zu gute“, meint Oberascher. Es besteht zudem die Hoffnung, dass die Ukraine künftig auch der WTO beitreten wird, was zu einer Lockerung der Restriktionen der vergangenen Jahre führt und dem Land einen weiteren wirtschaftlichen Impuls geben wird. „In der Ukraine gibt es noch viele staatliche Betriebe, die sozusagen auf ihre Privatisierung warten. Das kann ein weiterer immenser Schub für die Investitionen sein, nicht nur direkt, sondern auch indirekt, da solche Geschäfte die Aufmerksamkeit auf das generelle Potenzial der Ukraine lenken“, so Oberascher.
Die Ukraine als Standort selbst bietet viele Vorteile. Neben der geografischen Lage – die Ukraine ist der nächste logische Schritt nach einer Expansion nach Rumänien und Bulgarien – gibt es auch rechtliche Vorteile. Die Ukraine wendet bereits für einige wirtschaftliche Regelungen und Normen EU-Richtlinien an und, da darüber hinaus ein Freihandelsabkommen mit Russland und anderen GUS Mitgliedern besteht, nutzen internationale Konzerne den Standort für den Export in beide Richtungen. Nicht zu unterschätzen ist der Reichtum an Bodenschätzen und die Bedeutung der Ukraine als Transitland für Energie und Produkte. Die Regierung legt höchsten Wert auf den Ausbau der Wirtschaft.
Russland als Motor des Wachstums
Auch im ehemaligen „Mutterland“ Russland scheint das Wachstum ungebrochen. Das BIP ist in den Jahren 2002 bis 2006 um jeweils zwischen 6 bis 7 Prozent und mehr gestiegen (Quelle: Economist Intelligence Unit), zahlreiche Unternehmen strömen nach Russland. Erdöl und Basismetalle gehören zu den Hauptexportprodukten, aber auch Industriegüter und Gas sind die Exportschlager Russlands.
Neben dem Export ist in Russland der Faktor Arbeitskraft entscheidend für den Erfolg. Hier leben derzeit rund 74 Millionen Arbeitskräfte. Der Durchschnittsbruttolohn liegt bei 321,32 €, die Arbeitslosenquote lag 2006 durchschnittlich bei 7,1 Prozent. (Quelle: Studie des bayerischen Büro in Moskau). Russland verfügt über 939 staatliche und private Hochschulen und 42 Universitäten mit jährlich rund 670.000 Absolventinnen und Absolventen. Durch die großen Investitionen ist jedoch die Nachfrage so hoch, dass die Personalsuche in Russland sehr schwierig ist. Vor allem in den Ballungszentren, wo es hochqualifiziertes Personal gibt, haben sich daher die internationalen Konzerne angesiedelt.
Personalmärkte anspruchsvoll
Seit den ersten Investitionen von Unternehmen in Mittel- und Osteuropa hat sich viel verändert: Aktuell am dringlichsten ist die Beseitigung der strukturellen „Ungleichgewichte“. Wichtig in dieser Phase ist die Sicherung der Ausbildungs- und Personalressourcen. Ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Erfolg ist heute der sorgfältige Einsatz des Personals. Denn der Kampf um hoch qualifizierte Mitarbeiter mit den notwendigen Sprachkenntnissen und Erfahrung in internationalem Umfeld ist voll entfacht. „In den vergangenen Jahren sind die Personalkosten stark gestiegen. Denn auch wenn die Durchschnittsgehälter noch weit unter den heimischen liegen, kommen diese Unterschiede bei Fachkräften nicht zum tragen. Managementgehälter liegen teilweise sogar über dem westlichen Niveau“, analysiert Hill.
Die Arbeitsmärkte sind gereift und Bewerber werden immer anspruchsvoller. „Die Bewerber wollen genaue Informationen über den Job, das Unternehmen, bei dem sie arbeiten sollen, und über Entwicklungsmöglichkeiten. Darüber hinaus muss man als potentieller Arbeitgeber extrem schnell sein. Wenn man einem guten Bewerber nicht beim ersten Bewerbungsgespräch einen Vertrag vorlegt, ist er vielleicht bis zum zweiten Termin schon von jemand anderem engagiert worden“, so Hill.









