(openPR) Bremen, November 2007 - Endometriose betrifft bundesweit jede zehnte Frau. Symptome gestalten sich einerseits vielfältig, andererseits tritt die Krankheit auch komplett ohne Regelschmerzen, unregelmäßige Menstruation oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr auf. Nur ein Grund, warum Ärzte die Krankheit im Durchschnitt oft erst Jahre nach Ausbruch diagnostizieren. Einen weiteren liefert der Volksmund, der Frauen suggeriert, dass starke Schmerzen zur Menstruation dazugehören. „Wir stellen Endometriose oft im Rahmen einer Ursachenforschung für unerfüllten Kinderwunsch fest“, erklärt Dr. med. Achim von Stutterheim, ärztlicher Leiter des Zentrums für Kinderwunschbehandlung Bremen. Bei mehr als jeder zweiten Frau mit Empfängnisproblemen findet sich Endometriose – eine Schwangerschaft erfolgt mit medizinischer Hilfe dennoch in den meisten Fällen.
Bei dieser Erkrankung wachsen außerhalb der Gebärmutter Schleimhautzellen, zum Teil auch in anderen Organen. Da diese ihre ursprüngliche Funktion behalten, wachsen sie zyklus- und hormonabhängig und verursachen besonders vor und während der Menstruation Beschwerden. Zwar gilt Endometriose als gutartig, dennoch hat sie Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Nicht selten treten beispielsweise anatomische Veränderungen wie Blockaden im Eileiter auf, die Spermien am Aufsteigen zur Eizelle hindern und so eine Empfängnis unterbinden. Dr. von Stutterheim rät deshalb: „Spüren Betroffene typische Symptome oder versuchen länger als ein Jahr erfolglos ein Kind zu zeugen, müssen sie dem unbedingt nachgehen – gegebenenfalls auch weitere Meinungen einholen.“ Herrscht Unsicherheit, schaffen Diagnoseverfahren wie Abtastung oder Bauchspiegelung Klarheit. Bei letzterer entfernen Mediziner Wucherungen bei Feststellung sofort operativ. Erweist sich der Schweregrad der Krankheit als geringfügiger, hilft bereits medikamentöse Behandlung. „Wir therapieren leichte Formen mit hormonsenkenden Medikamenten. Zwar wirken diese Substanzen anderen, fruchtbarkeitsfördernden, entgegen und eine Schwangerschaft kann in dieser Zeit nicht erfolgen, jedoch verschwinden organische Blockaden und eine Schwangerschaft erfolgt nach Abschluss der Behandlung manchmal spontan“, erklärt Gynäkologe von Stutterheim. Stellt er allerdings im Rahmen seiner Diagnose eine Beschädigung der Eileiter fest, kommen moderne Techniken der assistierten Befruchtung zu Einsatz. Insbesondere durch die sogenannte In-vitro-Fertilisation – also die Befruchtung der Eizelle außerhalb des Körpers – erfüllen Fachmediziner betroffenen Frauen doch noch den Wunsch nach einem eigenen Kind. Letztendlich bestimmt aber immer der Schweregrad der Beschwerden, welche Behandlung Priorität hat.
Wichtige Symptome im Blick behalten
-Starke krampfartige Unterbauchschmerzen vor und während der Menstruation.
-Eine Schwangerschaft tritt innerhalb eines Jahres trotz regelmäßigen Geschlechtsverkehrs nicht ein.
-Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.
-In Verbindung mit anderen Symptomen treten Beschwerden beim Stuhlgang oder blutiger Stuhl auf.
Weitere Informationen unter www.kinderwunschbremen.de