(openPR) Vor allem Beobachtungen über den exzessiven Alkoholkonsum Jugendlicher haben zuletzt in mehreren europäischen Ländern Rufe nach einer Verschärfung gesetzlicher Regelungen und nach mehr Kontrolle und Prävention auf den Plan gerufen. Eine Vielzahl von Hinweisen, wie einem zu hohen Alkoholkonsum durch gesetzliche Regelungen entgegenzuwirken ist, könnte eine jetzt in der Zeitschrift "PloS Medicine" veröffentlichte Studie liefern. Wie das Online-Magazin www.forum-gesundheitspolitik.de jetzt berichtet, haben die Wissenschaftler aus Italien und New York untersucht, ob sich die unterschiedlich liberalen Regelungen in Bezug auf den Alkoholkonsum in 30 Staaten der OECD auch darauf auswirken, welche Menge an Bier, Wein oder Spirituosen in den einzelnen Ländern getrunken wird. Das Ergebnis der Studie war eindeutig: Je liberaler die Vorschriften sind, desto höher ist der Pro-Kopf-Konsum an Alkohol.
Zur Charakterisierung der länderspezifischen Vorschriften im Umgang mit Alkohol griffen sie auf detaillierte Informationen der WHO in Datenbanken für einzelne Länder zurück:
Aspekte, die dabei berücksichtigt wurden, waren folgende: Verfügbarkeit von Alkohol , "Trinkkultur", Alkoholpreise , Werbung, Gesetze zum Alkohol im Straßenverkehr
Für jedes Land wurde so ein Punktwert errechnet. Die Länder mit den restriktivsten Vorschriften waren Norwegen, Polen, Island, Schweden und Australien mit Punktwerten von etwa 63-67. Am unteren der Skala waren die Länder mit den liberalsten Regelungen aufgeführt, die nur auf etwa 15-27 Punkte kamen. An drittletzter Stelle findet sich Deutschland, gleichauf mit der Schweiz. Nur Luxemburg weist noch weichere Vorschriften auf.
Als die Wissenschaftler dann einen Zusammenhang herstellten zwischen Liberalität-Restriktivität der Regelungen zum Alkoholkonsum und der in einem Jahr getrunkenen Menge (umgerechnet in Liter reiner Alkohol pro Kopf ), zeigte sich eine Korrelation von etwa 0.60, was einen sehr starken Zusammenhang bedeutet. (Anmerkung: Korrelationen sind ein statistisches Maß dafür, wie stark zwei Merkmale zusammenhängen. Der Wert kann zwischen -1 und +1 liegen.)
Weitere Details zur Studie und Download:
http://www.forum-gesundheitspolitik.de/dossier/index504.htm