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Heiße Gefahr im Auto

04.08.202509:26 UhrTourismus, Auto & Verkehr
Bild: Heiße Gefahr im Auto
ARAG Experte Jan Kemperdiek erklärt die Risiken aufgeheizter Fahrzeuge
ARAG Experte Jan Kemperdiek erklärt die Risiken aufgeheizter Fahrzeuge

(openPR) Ob Kind, Hund oder Handy – im aufgeheizten Auto kann es schnell brenzlig werden. Schon bei moderaten Temperaturen wird das geparkte Auto binnen weniger Minuten zur Hitzefalle. Was für Kinder und Tiere schnell lebensgefährlich werden kann, ist auch für technische Geräte im Auto nicht ohne. Wie man sich, andere und empfindliche Geräte schützt und welche Maßnahmen im Notfall erlaubt sind, erklärt ARAG Experte Jan Kemperdiek.

Wie gefährlich ist es, Kinder oder Tiere bei Hitze im Auto zu lassen und was sollte man in solch einer Situation tun?
Jan Kemperdiek: Das ist lebensgefährlich! Und leider wird das immer noch unterschätzt. Selbst bei moderaten Außentemperaturen von 25 bis 28 Grad Celsius kann sich der Innenraum eines Fahrzeugs binnen Minuten auf 40 bis 50 Grad aufheizen. Kinderkörper reagieren besonders empfindlich auf Hitze, weil ihr Kreislaufsystem und ihre Temperaturregulation noch nicht vollständig entwickelt sind. Daher können Kinder in einem überhitzten Auto innerhalb weniger Minuten einen Hitzschlag erleiden.

Auch für Tiere sind warme Fahrgastzellen extrem gefährlich. Sie können nur über Hecheln Wärme abgeben und geraten sehr schnell in einen lebensbedrohlichen Zustand. Ein offenes Fenster reicht da keineswegs aus. Deshalb mein dringender Rat: Niemals Kinder oder Tiere allein im Auto zurücklassen, auch nicht für „nur fünf Minuten“. Wenn man so etwas beobachtet und den Fahrer nicht schnell findet, sollte man in akuten Fällen den Notruf wählen. Sofern überhitzte Fahrzeuginsassen bereits einen erschöpften Eindruck machen und alle Türen verriegelt sind, darf man sogar die Scheibe des Fahrzeugs einschlagen. Denn obwohl das als Sachbeschädigung gilt, wird die Straftat durch die Rechtfertigung des Notstands aufgehoben.

Was sollte man bei technischen Geräten wie Tablet, Smartphone und Co. bei großer Hitze beachten?
Jan Kemperdiek: Smartphones, Tablets oder Laptops mögen weder große Hitze noch viel direkte Sonne. Und der Innenraum eines Fahrzeugs erreicht bei intensiver Sonneneinstrahlung leicht Temperaturen über 60 Grad. Viele Hersteller warnen aber schon vor Temperaturen ab etwa 35 Grad Celsius, bei denen Akku und Display dauerhaft geschädigt werden können. Bei großer Hitze verdickt sich im Inneren eines Lithium-Ionen-Akkus das Elektrolyt. Das kann zu Leistungseinbußen, Aufblähungen oder im Extremfall sogar zu Kurzschluss und Brand führen. Auch das Display wird bei hohen Temperaturen empfindlich. Dabei können Bildinhalte flimmern oder verzögert reagieren.

Was kann man tun, um empfindliche Geräte zu schützen und was macht man, wenn das Gerät schon heiß gelaufen ist?
Jan Kemperdiek: Man sollte sie möglichst kühl und schattig lagern, also auf keinen Fall im Auto oder direkt hinter der Windschutzscheibe liegen lassen. Besser verstaut man es in der Tasche oder im Kofferraum, wo es etwas weniger Hitze ausgesetzt ist. Ich rate auch von dicken Silikonhüllen ab, weil sie einen Wärmestau begünstigen können. Besser sind Stofftaschen fürs Gerät. Bei Laptops sollten die Lüftungsschlitze frei bleiben, idealerweise auf einer festen Unterlage, damit interne Kühlsysteme nicht blockiert werden. Während heißen Phasen empfiehlt sich sogar der Verzicht auf energieintensive Anwendungen wie Videos, Spiele, Apps oder Navi‑Programme. GPS und Displayaktivität verstärken den Hitzestress zusätzlich.

Fällt das Gerät ungewöhnlich heiß aus, sollte man es sofort ausschalten, die Hülle entfernen und langsam bei Zimmertemperatur abkühlen lassen. Keinesfalls im Kühlschrank oder mit Eiswürfeln, da dort Kondenswasser die Elektronik beschädigen kann. Moderne Smartphones verfügen zwar meist über automatische Abschaltung bei Überhitzung, doch allein darauf zu vertrauen, reicht nicht unbedingt. Eine vorsorgliche Nutzungspause ist sinnvoll.

Vielleicht ist dieser Fall nicht so alltäglich, aber es gibt ja viele Menschen, die regelmäßig Medikamente einnehmen und sie sogar immer bei sich führen. Warum sind manche Medikamente bei sommerlicher Hitze geradezu gefährlich?
Jan Kemperdiek: Wer regelmäßig Medikamente einnimmt und beispielsweise mit dem Auto in heißen Urlaubsregionen unterwegs ist, sollte achtsam mit der Medizin sein. Denn sommerliche Hitze kann sich vielfältig negativ auf Medikamente auswirken. Das Robert Koch-Institut warnt vor unerwünschten Nebenwirkungen einiger Medikamente. Vor allem Blutdrucksenker, entwässernde Mittel oder Schmerzmittel wirken unter Hitzeeinfluss oft stärker oder schneller, da der Kreislauf ohnehin belastet ist und der Körper bei Flüssigkeitsmangel empfindlicher reagiert. Zudem kann der Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen zu einer ungewollten Überdosierung führen, weil die Konzentration des Wirkstoffs im Blut steigt. Besonders ältere Menschen sind gefährdet, weil bei ihnen die Temperaturregulierung oft schlechter funktioniert, und sie trinken häufig zu wenig. Laut einer Studie beeinträchtigen insbesondere sogenannte anticholinerge Wirkstoffe, wie sie etwa in Antidepressiva, Antipsychotika, Parkinsonmitteln oder Antihistaminika vorkommen, zudem die körpereigene Wärmeregulation. Das Schwitzen wird gehemmt, wodurch sich die Körpertemperatur gefährlich erhöhen kann.

Hinzu kommt: Hohe Temperaturen können auch die Stabilität von Medikamenten selbst beeinträchtigen. Vor allem bei flüssigen Formen, Salben oder Zäpfchen. Daher gilt: Medikamente kühl, trocken und lichtgeschützt lagern. Aber bloß nicht einfrieren. Auch das kann die Wirksamkeit beeinflussen. Wer regelmäßig Arzneimittel einnimmt, sollte bei Hitze vermehrt auf Warnsignale wie Schwindel, Übelkeit oder Herzrasen achten und Dosierungen keinesfalls eigenmächtig ändern, sondern ärztlich abstimmen.

Was kann man tun, damit im Sommer die Temperaturen im Innenraum nicht zu stark steigen?
Jan Kemperdiek: Wer sein Auto im Sommer parkt, sollte möglichst einen schattigen Platz wählen, z. B. unter Bäumen oder in einer Tiefgarage. Auch Sonnenschutzmatten für die Windschutzscheibe helfen, die Hitze im Innenraum zu reduzieren. Getönte Scheiben oder reflektierende Folien können ebenfalls dazu beitragen, die Sonneneinstrahlung zu verringern. Zusätzlich kann es helfen, Fenster einen Spalt geöffnet oder das Schiebedach leicht angekippt zu lassen, damit die heiße Luft besser zirkulieren kann. Das schützt nicht nur die eben erwähnte empfindliche Technik sondern schont auch Polster, Armaturen und andere temperaturempfindliche Materialien. Aber die ARAG Experten warnen: Ist das Fahrzeug nicht ordnungsgemäß verschlossen, kann das den Versicherungsschutz in der Fahrzeugversicherung gefährden, wenn in das Fahrzeug eingebrochen wird oder der Pkw entwendet wird.

Was ist vom Anbringen von Alufolie an der Autoscheibe zu halten?
Jan Kemperdiek: Von diesem vermeintlichen „Alufolientrick“ würde ich ganz klar abraten. Vor allem von innen. Alufolie reflektiert das Sonnenlicht sehr stark zurück an die Scheibe. Das kann zu einem Hitzestau im Glas führen, im Extremfall sogar zu Spannungsrissen oder dauerhaften Schäden an der Windschutzscheibe. Außerdem besteht Brandgefahr, weil das reflektierte Licht unter bestimmten Umständen punktuell Hitze auf dem Armaturenbrett oder an anderen Materialien im Innenraum aufbauen kann. Auch elektronische Bauteile, wie Kameras oder Sensoren hinter der Frontscheibe, können dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden. Ich empfehle stattdessen geprüfte Sonnenschutzmatten, die lose am besten außen angebracht werden.

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