(openPR) Das Reiseland Türkiye setzt ihre Bemühungen zum Schutz und zur nachhaltigen Bewahrung des kulturellen Erbes mit Nachdruck fort und stärkt dabei sowohl nationale Initiativen als auch internationale Partnerschaften. Im Rahmen der 47. Sitzung des Welterbekomitees der UNESCO, die vom 6. bis 16. Juli 2025 in Paris stattfand, wurden die antike Stadt Sardes und die Lydischen Tumulusgräber von Bin Tepe offiziell in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Die Stätte, die sich in der westlichen Provinz Manisa befindet und seit 2013 auf der Tentativliste stand, ist nun die 22. Welterbestätte aus Türkiye.
Sardes war einst die Hauptstadt der Lydier, einer bedeutenden Zivilisation der Eisenzeit, die für ihren Reichtum und die frühe Prägung von Münzen bekannt ist. Gemeinsam mit Bin Tepe, der königlichen Nekropole mit einigen der größten Tumulusgräber der Welt, zeugt die Stätte eindrucksvoll von der kulturellen Tiefe Anatoliens. Die Aufnahme in die Welterbeliste erfolgte auf Basis des Kriteriums (iii) der UNESCO, das die herausragende archäologische und architektonische Bedeutung der einzigartigen einheimischen Kultur der Lydier in Anatolien würdigt. Mit dieser Auszeichnung stärkt Türkiye ihre Stellung in der UNESCO-Welterbeliste und hebt den kulturellen Reichtum des Landes erneut auf die internationale Bühne.
Das glanzvolle Erbe der lydischen Hauptstadt
Sardes, dessen Wurzeln bis ins 5. Jahrhundert v. Chr. zurückreichen, erlangte im 6. Jahrhundert v. Chr. als Hauptstadt des Königreichs der Lydier große Bedeutung. Das Volk der Lydier entwickelte eine eigene Sprache und Religionsform und führte erstmals Gold- und Silbermünzen ein. Damit leiteten sie einen entscheidenden Wandel in der Geschichte des Geldwesens ein. Der Sart Çayı, der antike Fluss Pactolos, brachte Sardes durch seine Goldvorkommen zu großem Wohlstand. Der legendäre König Krösus (Kroisos/Karun) verdankte seinen Reichtum diesem Fluss, in dem der Sage nach auch der phrygische König Midas seine „goldene Berührung“ abwusch.
Laut UNESCO zeichnete sich Sardes durch eine einzigartige städtische Struktur mit befestigten Mauern, Terrassen und klar getrennten Zonen wie Siedlungen, Heiligtümern und Begräbnisstätten aus. Während Sardes durch seine beeindruckende Architektur und kulturelle Kontinuität hervorsticht, gelten die Tumulusgräber von Bin Tepe mit über 119 Grabhügeln auf rund 7.500 Hektar als eines der größten antiken Gräberfelder der Welt.
Nach dem Fall des lydischen Reichs im 6. Jahrhundert v. Chr. behielt Sardes seine Bedeutung unter persischer, griechischer, römischer und byzantinischer Herrschaft. Heute sind an der Stätte bedeutende römische Bauten erhalten, darunter das Badehaus-Gymnasium, die Akropolis und der Artemistempel. Auch religiös nimmt Sardes eine besondere Rolle ein: Es beherbergt die größte bekannte antike Synagoge sowie eine der Sieben Gemeinden aus der Offenbarung des Johannes, die sich in Westanatolien befinden. Diese Gemeinden sind für Christinnen und Christen ein bedeutendes Pilgerziel, da sie laut der Bibel Briefe von Johannes erhielten, in denen zur spirituellen Erneuerung aufgerufen wurde. Der Gemeinde von Sardes wurde darin vorgeworfen, „lebendig zu erscheinen, aber geistlich tot“ zu sein.
Erhaltung durch Forschung und kulturelle Öffnung
Die laufenden archäologischen Grabungen sowie interdisziplinäre Konservierungsarbeiten in Sardes und Bin Tepe stehen unter Leitung der Sardes-Grabungsdirektion. Diese Projekte sind Teil von Türkiyes langfristiger archäologischer Vision, die den Erhalt und die nachhaltige Nutzung des kulturellen Erbes in den Vordergrund stellt.
Ein aktuelles Beispiel ist das „Night Museum“-Projekt, das in diesem Sommer an 27 historischen Orten umgesetzt wird. Auch Sardes gehört dazu. Die antiken Stätten bleiben bis in die Nacht geöffnet und laden Besucherinnen und Besucher dazu ein, das kulturelle Erbe von Türkiye unter dem Sternenhimmel zu erleben.
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