(openPR) „Es ist so schön, euch hier zu sehen und über all das zu sprechen, was wir schon erreicht haben. Und doch ist heute kein Tag, um zu feiern“, begrüßte Mechthild Frey die Gäste beim 40-Jahre-Empfang von Das Hunger Projekt e. V. Die Vorstandsvorsitzende des gemeinnützigen Vereins hatte am Samstag, 15.07.2023, Mitglieder und langjährige Unterstützerinnen und Unterstützer eingeladen, gemeinsam auf vier Jahrzehnte Das Hunger Projekt zu blicken. 40 Personen aus ganz Deutschland waren der Einladung in ein Münchner Hotel gefolgt. Menschen, die ein Ziel eint: eine Welt ohne chronischen Hunger.
Das Hunger Projekt wurde 1982 in Deutschland gegründet, um das Bewusstsein zu schaffen, dass eine Welt ohne Hunger möglich ist. Nach der anfänglichen Aufklärungsarbeit entschied der Verein in den 1990er-Jahren, konkrete Projekte gegen Hunger zu fördern und umzusetzen. Von Anfang an war es der Organisation wichtig, dass die von Hunger betroffenen Menschen in Afrika, Südasien und Lateinamerika den Wandel selbst gestalten. Sie erarbeiten die Entwicklungspläne und setzen die Maßnahmen in ihren Gemeinden um.
Das Hunger Projekt fördert diese Arbeit mit Hilfe von Spenden. Die Spenden sind eine Starthilfe für die Menschen vor Ort und somit Hilfe zur Selbsthilfe, die eigenen Umstände zu verändern. Das Hunger Projekt spricht in diesem Zusammenhang von investieren, statt von spenden. Man investiere in die Zukunft von Menschen und somit in die Zukunft der Weltgemeinschaft hieß es. Dass diese Investitionen und die Arbeit von Organisationen wie Das Hunger Projekt dringend notwendig sind, verdeutlicht der Welternährungsbericht der Vereinten Nationen. Im Juli 2023 erschienen, zeigt er ein erschreckendes Bild: aktuell hungern 735 Millionen Menschen. Das heißt, dass nahezu jeder zehnte Mensch weltweit von Hunger betroffen ist. Eine Zahl, die auch die Anwesenden des 40-Jahre-Empfangs zutiefst schockierte.
Voller Überzeugung, dass es bis zum Jahre 2000 möglich sei, den Hunger zu beenden, hatten sie sich in den 1980er-Jahren auf die Straße gestellt, Flugblätter verteilt, Unterschriften gesammelt und mit Politikerinnen und Politikern gesprochen. Doch der weltweite Hunger ließ sich leider nicht beenden. Aufgrund aktueller Krisen stieg die Zahl der Hungernden in den vergangenen Jahren sogar wieder drastisch an. Aus diesem Grund hatte sich Das Hunger Projekt dagegen entschieden, das Treffen zum vierzigjährigen Bestehen „Feier“ zu nennen.
Doch von Resignation war keine Spur. Ganz im Gegenteil. Auf den Rückblick folgte der Ausblick und mit ihm eine Bestandsaufnahme der aktuellen Erfolge. Denn während die Zahl der von Hunger betroffenen Menschen weltweit auf einem Rekordhoch ist, wurden die Gemeinden, die durch Das Hunger Projekt gefördert werden, resilienter. Ein Beispiel kam aus einem Epizentrum in Malawi. Ein Epizentrum ist ein Multifunktionsgebäude, das mehreren ländlichen Dorfgemeinden Raum für ihre Grundversorgung bietet. Bis zu 15.000 Menschen aus einer Region profitieren vom Zugang zu Bildungseinrichtungen, wie Kindergarten und Schule, Räumen für die Gesundheitsversorgung und Lagerräumen für Saatgut und Ernteprodukte. Diese Lagerräume und die Unterstützung von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern hatte eine Region in Malawi vor Hunger bewahrt. Leni Nebel, die seit über 20 Jahren für Das Hunger Projekt tätig ist, berichtete in München von dieser Erfolgsgeschichte. Als es in Malawi zu einer Lebensmittelknappheit gekommen war, sendeten die Menschen Getreide aus dem Lager ihres Epizentrums in die betroffenen Regionen. Sie hatten genug produziert und gelagert, um gegen Versorgungsengpässe gewappnet zu sein, und darüber hinaus den Betroffenen im eigenen Land zu helfen.
Leni Nebel endete mit den Worten: „Der lokale, gemeindegeführte Ansatz hat sich bewährt. Unsere Arbeit wirkt.“ Und erntete dafür lautstarken Beifall von den Anwesenden. So endete der Tag in München mit einem kleinen Jubel und dem Versprechen, sich weiterhin für eine Welt ohne Hunger einzusetzen und Menschen für diese Arbeit zu begeistern.
Wenn Sie sich für die Arbeit von Das Hunger Projekt interessieren, oder selbst aktiv werden möchten, können Sie ein E-Mail an info@das-hunger-projekt.de schreiben.











