(openPR) Industrieanlagen an verschiedenen Orten in Deutschland zwischen Industriemuseum und Schrott werden in der Fotoausstellung „Abschied aus dem Ferrozän“ gezeigt. Siegfried Utzig zeigt seine Bromöldrucke ab 21. Januar in der Galerie Freiraum in Glückstadt, Am Hafen 1. Ausstellungseröffnung ist um 15 Uhr.
Dem Fotografen Siegfried Utzig, Jahrgang 1955, geht es bei seinen Arbeiten nicht um dokumentarische Genauigkeit. Er sucht seine Motive in den vielfältigen Formen und Strukturen der Industrieanlagen. Ihre ehemalige Funktion ist für ihn dabei ohne Bedeutung und in der Regel auch nicht mehr zu erkennen. Mit diesem fotografischen Ansatz sind dem Photographen Bilder mit starker ästhetischer Ausdruckskraft und einer eigenen Sprache des Abschiednehmens gelungen. Verstärkt wird beides noch durch das gewählte photographische Verfahren – dem Bromöldruck.
Siegfried Utzig lebt und arbeitet in Berlin. Seit 15 Jahren beschäftigt er sich ausschließlich mit der Schwarzweiß-Photographie. Auf der Suche nach neuen photographischen Gestaltungsmöglichkeiten konzentriert er sich seit Mitte der neunziger Jahre auf Edeldruckverfahren, insbesondere auf Bromöldruck und Gummidruck. Er hat seine Arbeiten bereits in mehreren Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen im In- und Ausland erfolgreich präsentiert.
Bromöldrucke gehören zu den so genannten Pigmentverfahren. Ausgangspunkt für einen Bromöldruck ist eine Vergrößerung auf schwach gehärtetem und damit quellfähigem Bromsilberpapier. Dieses wird in einer speziellen chemischen Lösung gebleicht und gehärtet. Lässt man danach das Papier in warmem Wasser quellen, entsteht in der Gelatineschicht ein Relief. Darauf wird eine steife Ölfarbe mit Pinsel oder Schaumstoffrolle aufgetragen. Sie haftet an den Stellen, die nicht oder kaum gequollen sind stärker als in den gequollenen Bereichen. Auf diese Weise entsteht wieder ein exaktes photographisches Bild. Die Arbeiten wirken sehr elegant, eher wie Grafiken mit einem eigenständigen Reiz. Alle Bilder haben eine hohe Ausdruckskraft. Aufgrund des spezifischen Arbeitsprozesses sind alle Bromöldrucke stets wertvolle Unikate.
Dieses Edeldruckverfahren wurde 1907 von E.J. Wall und Welborne Piper erfunden und erfreute sich vor allem vor dem zweiten Weltkrieg einer großen Beliebtheit. Noch vor der Erfindung des Farbfilms wurde es auch genutzt, um Farbphotographien mit sehr natürlicher Farbgebung zu erzeugen. Weitere Informationen: www.edeldruck.com
Siegfried Utzig – „Abschied aus dem Ferrozän“ Bromöldrucke
21. Januar – 01. März 2007
Ausstellungseröffnung: 21. Januar um 15 Uhr
Galerie Freiraum, 25348 Glückstadt,
Am Hafen 1, Tel.: 04124 – 980 350
Montag bis Sonnabend 10 – 18 und Sonntag 14– 18 Uhr
www.freiraum-fotografie.de