(openPR) Mariola Przewlocka, ehemalige Direktorin des stillgelegten Flugplatzes von Szymany in Masuren hat Geheimaktionen des CIA auf dem Airport Gelände, in einem Interview mit dem polnischen Fernsehsender TVN bestätigt. Demnach sollen in den Jahren 2002 und 2003 Maschinen des Typs Gulfstream und auch eine Boeing 737 aus Kabul kommend, dort gelandet sein. Dem Flughafenpersonal war es nicht erlaubt sich den Maschinen auch nur zu nähern. Die Flugzeuge wurden so geparkt, dass niemand sehen konnte ob jemand ein oder ausstieg. Kleinbusse mit abgedunkelten Scheiben seien zu den Flugzeugen gefahren.
Seit fast drei Wochen weilt eine Sonderkommission des Europaparlaments in Polen und sucht nach Spuren von geheimen CIA-Gefängnissen. Bisher war diese bei ihrer Arbeit kaum unterstützt worden und so ist es etwas verwunderlich, dass plötzlich die Direktorin des verdächtigen Flughafens in Masuren persönlich und öffentlich CIA Aktivitäten auf polnischem Boden zugibt. Es ist fast undenkbar, dass sie diese Aktion nicht mit der Politik abgesprochen hat, bzw sogar dazu angeregt wurde eine vorgefertigte Aussage zu machen. Die Landungen dieser Flugzeuge besagen nämlich nicht verbindlich dass es auch CIA Gefängnisse gegeben haben muss. Hierzu braucht man schon ein wenig mehr Beweismaterial.
Der amerikanische Geheimdienst CIA nutzt jede Menge Flugzeuge, meist privat angemietet, für ihre Aktionen. Die meisten Maschinen sind bekannt und haben inzwischen auch x mal die Eigentümer wieder gewechselt. Diese Flugzeuge sind in halb EU Europa öfters gelandet, vor allem auch in Deutschland und Italien. So bricht Polen sich keinen Zacken aus der Krone, diese Vorfälle einzugestehen. Was wirklich transportiert wurde wissen nur einige wenige Grenzschutzangehörige und Mitarbeiter, aus einer dem Flughafen naheliegenden Ausbildungsstätte des polnischen Geheimdienstes, sowie natürlich die Politiker selbst.
Mariola Przewlocka hat auch inzwischen die Sonderkommision des Europaparlaments über ihr Wissen informiert und dabei auch bestätigt, dass dieser Flugverkehr sich ebenfalls in den Archiven des Flughafens als Aufzeichnung befinde.Polnische Kommissionsmitglieder bezeichneten Przewlockas Aussagen als Durchbruch. Zumindest könnten Europaparlamentarier nun sagen, die polnische Regierung habe anscheinend etwas zu verbergen, glaubt die polnische Europa-Abgeordnete Anna Kudrycka, ebenfalls Mitglied der CIA-Sonderkommission. Diese will heute in Brüssel ihren Bericht vorstellen.
Polen sollte es einfach zugeben wenn es tatsächlich Gefangentransporte und Verhöre sowie sogar geheime Gefängnisse auf nationalem Territorium gegeben hat oder sogar noch gibt. Das Land kämpft an der Front im Irak und in wenigen Wochen auch in Afghanistan gegen den Terror. Die Terroristen kämpfen mit allen Mitteln und haben keinen Skrupel für Geld oder für die Religion die halbe Welt umzubringen. Polen muß das Recht zugestanden werden den Terrorismus wirksam zu bekämpfen und nicht nur Statist vor Orte zu sein. Hierzu gehören nun mal auch Geheimdienstaktionen.
Die Europäische Union sollte dazu eigentlich öffentlich Verständnis aufbringen und darüberhinaus die Notwendigkeit von Gefangenentransporten und Gefängnissen ausserhalb des Kriegsgebietes diskutieren und damit aus der ewigen Vermittlerrolle rauswachsen. Die EU muss sich ganz klar und sichtbar mit aller Härte gegen den Terrorismus stellen. Hierzu gehören nicht nur kluge Sprüche und finanzielle Unterstützung für die eine- und auch mal für die andere Partei, sondern gemeinsame Aktionen auch im Einsatz von Militär. Der Terrorismus ist eine Herausforderung, welche die ganze Welt bekämpfen muss. Die Mittel des Kampfes bestimmt die Grausamkeit und Menschenverachtung der Terroristen sowie unsere Moral.
Man kann den Polen heute noch jede Jugendsünde verzeihen. So gehört jetzt einfach die Wahrheit auf den Tisch, auch wenn andere Länder in Europa lieber schweigen.