(openPR) Haben wir unser Zeitgefühl durch unzählige Retro-Wellen verloren? Sind wir ertrunken in Filmremakes und Re-Remakes, Covers und Re-Covers. Oft ist der Name des Originalinterpreten bereits aus unserem Gedächtnis gelöscht. Alles Originale bleibt als Schatten seiner selbst zurück und natürlich, „Voulez-vous coucher avec moi?“ ist von Christina Arguilera. Schwöre!
Doch hier handelt es sich um etwas, das erst kürzlich zu Ende ging. Die Neunziger. Das letzte Jahrzehnt im letzen Jahrtausend! Das ist wirklich noch knapp dran am Jetzt. Gestern sozusagen. Eigentlich hat man den Eindruck, dass wir in der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts noch längst nicht an einem neuen, eigenständigen Ort angekommen sind. Vielleicht liegt es daran, dass in der Sylvesternacht 2000 kein Computerinferno losgebrochen ist und wir unbehelligt weiterleben konnten, wie wir es eben in den 90ern auch getan haben.
So scheint es eher aktuell, wenn Titel wie „Don´t Speak“ von No Dought oder „Space Cowboy“ von Jamiroquai, die nach wie vor auf den Playlists der kommerziellen Radiosender einen Stammplatz haben, nun auf der neuen Platte von Miko Jackson zu finden sind. Wen wundert´s? Der argentinische Erfolgsproduzent setzt auf seine Zauberformel. Und die heißt fusionieren! Das verspricht Erfolg! Macht Sinn in Zeiten der Globalisierung!
Sein Rezept: Man nehme die erfolgreichsten und bekanntesten Titel einer Dekade, in diesem Fall die 90er Jahre, und paare sie mit dem einmaligen Sound des traditionellen Jazz. Der Jazz minimiert den Pop der 90er und macht den Sound zu etwas universell Zeitlosem. Das ist Miko Jackson übrigens schon öfters gelungen. Nach „Bossa ´n Stones“, „Bossa ´n Marley“ und erst kürzlich „Jazz and ´80s“ ist er ein alter Hase im erfolgreichen Paarungswesen.
Herr Jackson muss ein unheimlich entspanntes Gemüt haben. Beweist er immer wieder ein sensibles Händchen für das große Loungen. Nach der Lounge-Komponente wird doch überall gesucht. Das, was früher die Hotelbar zu bieten hatte, ist in unserer Neuzeit die Lounge geworden. Alles hat eine Lounge, die Hotellounge eben, auch das klassische Café ist zur Lounge mutiert, sogar Zuhause bittet man in die Lounge. Und da man nach der 1000ten Café del Mar mal was Neues zum chillen braucht, kommt uns „Jazz and ´90s“ gerade gelegen. Das hören wir in der Lounge beim Loungen im Loungchair.
Und nun, was haben wir in den 10zigern, was wir in den 90ern nicht hatten? Schon bemerkt, dass es eine neue Generation Tamagotchis gibt? Oder dass nun jeder ein Handy besitzt und dies Anfang der 90er absolut nicht so war? Afterwork Parties waren damals „in“, und das Wort „Internet“ war vielen noch ein Fremdwort. Jetzt dämmert´s! Ist doch länger her als man denkt. Ikone und Grunge-Gott Curt Cobain nahm sich das Leben. Definitiv 90er. Sein Hit „Smells like Teen Spirit“ lebt weiter in unserem neuen Jahrtausend, wiedergeboren auf „Jazz and ´90s“. Ist unser Zeitgefühl ein wenig zurecht gerückt worden? Jetzt sind die Neunziger unsterblich!
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In Stores: 27.11.2006













