(openPR) Beim Fußball wird jeder zum Bundestrainer, beim Thema Reisen jeder ein Tourismusmanager, so begann René Skiba, Geschäftsführer Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald seinen Vortrag im Hotel Lamm in Bad Herrenalb - Rotensol und zauberte damit den interessierten Zuhörern ein Schmunzeln in die Gesichter. Aus Bad Herrenalb, vom Dobel und aus Bad Wildbad waren Gäste angereist, um von ihm aus erster Hand zu hören, was Tourismus im Nördlichen Schwarzwald bedeutet.
Klaus Lienen, Ortsverbandsvorsitzender der CDU Bad Herrenalb/Dobel begrüßte die Gäste unter denen sich mit Klaus Hoffmann und Dietmar Hartmann, beide aus Bad Herrenalb - Neusatz, Matthias Wedner, Stefan Nofer und Jan König aus Bad Herrenalb noch weitere Kandidaten der CDU zur Gemeinderatswahl einfanden.
Gleich zu Beginn seines Vortrags erläuterte Skiba die enorme Wirtschaftskraft, die der Tourismus auf allen Ebenen entwickelt. Dabei zeigte er auf, dass Tourismus weit mehr ist als Übernachtungen. Was man unter Tourismus versteht ergibt sich aus der Definition in Gablers Wirtschaftslexikon: „Tourismus umfasst die Gesamtheit aller Erscheinungen und Beziehungen, die mit dem Verlassen des üblichen Lebensmittelpunktes und dem Aufenthalt an einer anderen Destination verbunden sind. Dies führt zu einer Vielzahl von Reisearten und Akteuren im Tourismus. Ökonomische, ökologische interkulturelle und infrastrukturelle Ziele bilden den Kern in der Tourismuspolitik und im Wirken der Tourismusorganisationen.“
Für den Nördlichen Schwarzwald errechnete das in München ansässige Institut DWIF im Jahr 2014 einen Gesamtumsatz von 2,3 Milliarden Euro brutto, also inkl. Mehrwertsteuer, sowie 46 Millionen Euro Steuereinkommen und Abgaben auf kommunaler Ebene. Diese Zahlen sprechen für sich und unterstreichen die große Bedeutung dieses Wirtschaftszweiges, auch und besonders im Nördlichen Schwarzwald. Dies gilt eben auch dann, wenn man diese Zahlen nicht eins zu eins in kommunalen Haushalten als Einnahmen wiederfindet.
Erfreulich auch die Zunahme um 2,2% bei den Übernachtungen im Nördlichen Schwarzwald von 2007 bis 2018. Skiba sah dabei den gleichzeitigen Rückgang der geöffneten Betriebe nicht allzu kritisch. Vielmehr ginge es um eine Steigerung der Qualität, so dass den Gästen ein angenehmer und erlebnisreicher Aufenthalt ermöglicht würde.
Auf den Punkt gebracht geht es um Tourismus- und Freizeiteinrichtungen, um Erhalt und Weiterentwicklung der Infrastruktur sowie um den positiven Imagefaktor Tourismus, meinte er.
Wichtig war René Skiba die Feststellung, dass moderner Tourismus kein Ergebnis von Zufällen sei, sondern sich zielgerichtet am Gast und dessen Bedürfnissen orientiert. So nannte er die Inwertsetzung des Naturraums Schwarzwald und der Region sowie Erhöhung der touristischen Wertschöpfung als zwei definierte Ziele für den Tourismus im nördlichen Schwarzwald.
Skiba skizzierte die Zielgruppen und wichtigsten Themen und Trends, die auch Eingang in das "Kursbuch für touristische Investitionen" fanden, das für den Landkreis Calw erarbeitet wurde.
Für Bad Herrenalb hatte er folgende Gedanken parat. Hier gelte es grundsätzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, ein Profil zu entwickeln und dieses zu festigen. Hierfür seien als vertrauensbildende Maßnahmen auch Vorleistungen notwendig. Wichtig im und für den Tourismus sei eine positive Kommunikation und dass man auch mutig sein und Visionen denken müsse.
Mit den bedeutenden Quellmärkten Stuttgart und Karlsruhe sowie dem Rhein-Main-Gebiet vor der Haustür, dem bereits vorhandenen Angebot inmitten der bekanntesten deutschen touristischen Marke "Schwarzwald" und dem anhaltenden Trend zum Deutschlandurlaub habe man alles was für eine erfolgreiche touristische Arbeit nötig sei.
Mit den Worten "Auf geht´s, packen wir es an!" beendete er seinen Vortrag an den sich eine rege Diskussion anschloss.
Klaus Lienen dankte René Skiba für sein Kommen und den Vortrag: "Tourismus geht uns alle an. Wir wollen in Bad Herrenalb einen naturnahen Tourismus entwickeln und dafür das Gespräch mit allen Leistungsträgern suchen."
In der Diskussion wurde die bereits im Gemeinderat diskutierte Beteiligung bei Albtal plus im Wesentlichen auf Grund der damit für Bad Herrenalb verbundenen Kosten kritisch gesehen. Mangelnde Zieldefinition und damit verbundene zielgerichtete Bearbeitung war ein anderer Aspekt, der angesprochen wurde. Natürlich durfte auch ein kurzer Exkurs zur Therme bei den Betrachtungen nicht fehlen. Wobei die Anwesenden sich für einen Erhalt und eine Weiterentwicklung aussprachen.
Klaus Hoffmann, auf dessen Anregung die Einladung an René Skiba erfolgte, meint: "Mit René Skiba haben wir heute einen ausgewiesenen Tourismusexperten gehört. Wir werden seine Anregungen aufnehmen und zusammen mit allen Akteuren im Tourismus eine Tourismusstrategie entwickeln, die auf das Vorhandene aufbaut. Hierzu laden wir alle Leistungsträger ein."












