(openPR) Wer hat das nicht schon erlebt: Agenturmeldungen berichten über einen neuen Durchbruch beim Kampf gegen Krebs. Im Labor hat ein Wirkstoff erstmals erfolgreich Krebszellen attackiert. Der Forschungsleiter lobt den Erfolg, verweist aber auf den noch langen Weg vom erfolgreichen Test im Reagenzglas bis zur Anwendung im komplexen System Mensch. Auch wenn es uns heute schon immer besser gelingt, mit neuesten Wirkstoffen und Behandlungsverfahren den Krebs zu bekämpfen, dauert es nach Ansicht von Betroffenen und Experten immer noch zu lange, bis die neuen Forschungsergebnisse in der Versorgung der jährlich 27.000 neuen Patienten in Sachsen bzw. der rund halben Million in ganz Deutschland ankommen.
Dies sieht auch die Ende Januar 2019 gestartete Initiative der „Nationalen Dekade gegen den Krebs“ unter Federführung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) so. In der Arbeitsgruppe „Wissen generieren durch Vernetzung von Forschung und Versorgung“ möchte sie deshalb darauf hinwirken, neue Forschungsergebnisse schneller in die tagtägliche Versorgung zu integrieren, um Erkrankte noch besser behandeln zu können. Im Mittelpunkt des onkologischen Interesses stehen dabei heute immer häufiger neue Erkenntnisse zu Aufbau und Funktion der Erbsubstanz, der DNA. Die Weitergabe fehlerhafter genetischer Informationen ist die Grundlage jeder Krebsentstehung. Da diese Veränderungen des Erbguts zufällig geschehen, haben selbst gleiche Krebsarten oft wenig gemeinsam. Experten schätzen, dass im Allgemeinen weniger als fünf Prozent der Erbgutveränderungen einer Krebsart überstimmen. Krebs ist deshalb nicht gleich Krebs. Er ist stattdessen so individuell, wie der Patient selbst, der an ihm erkrankt. Und diese individuellen Ausprägungen gilt es zu erkennen, zu verstehen und gezielt zu therapieren. Innovative Konzepte der Krebsmedizin erfordern dabei zunehmend organübergreifende und interdisziplinäre Therapieansätze. Diesen spannenden Wandel in der Diagnostik und Behandlung von Krebserkrankungen sowie die sich daraus ergebenden Chancen und Herausforderungen stellt die Sächsische Krebsgesellschaft e. V. am 13. April 2019 auf dem Sächsischen Krebskongress dar. Gemeinsam mit onkologischen Experten werden diese spannenden Entwicklungen diskutiert.
„Die DNA und der Krebs - Diagnostik und Therapie“ haben wir ganz bewusst zum Thema des 11. Sächsischen Krebskongresses gewählt“, erläutert Kongresspräsidentin Prof. Dr. med. habil. Ursula G. Froster. „Insbesondere die Fortschritte in der Onkogenetik ermöglichen uns zunehmend eine völlig neue Sichtweise auf die Ursachen von Krebserkrankungen. Darauf bauen die neuen Therapiekonzepte auf, die für den Patienten ein ‚Mehr’ an Leben und ein ‚Mehr’ an Lebensqualität möglich machen.“ „Denn“, so Prof. Froster weiter, „selbst im metastasierten Stadium ist heute bereits für immer mehr Patienten ein Langzeitüberleben möglich.“
Um in Zukunft noch erfolgreicher agieren zu können, gilt es insbesondere den Prozess des gegenseitigen Lernens von Forschung und Versorgung, der zu einer Optimierung der Gesundheitsversorgung beitragen soll, zu verbessern. Der Sächsische Krebskongress im April in Chemnitz bietet hierzu beste Voraussetzungen.
Parallel findet der Patiententag zum 11. Sächsischen Krebskongress statt. Mit dem Patiententag möchte die Sächsische Krebsgesellschaft e. V. Betroffenen, Angehörigen und Interessierten die Möglichkeit geben, sich über den Stand der Wissenschaft und den Umgang mit der Diagnose Krebs zu informieren und mit Experten ins Gespräch zu kommen. Sie erhalten einen Überblick über die neuesten Therapieansätze bei verschiedenen Krebserkrankungen. Darüber hinaus erwarten sie interessante Fachvorträge zu häufigen Krebserkrankungen sowie auch zu den Themen Diagnostik beim Prostatakarzinom, Sexualität und Bewegung. Außerdem soll ein Überblick über aktuelle Entwicklungen in der Telemedizin und Digitalisierung gegeben werden. Renommierte Referenten werden den Wissensstand in ihrem Fachgebiet präsentieren. Darüber hinaus können sie Fragen stellen und sich an den Ständen der Aussteller sowie der Sächsischen Krebsgesellschaft e. V. und der Selbsthilfegruppen über deren Angebote informieren sowie praktische Tipps im individuellen Einzelgespräch erfragen.
Die Kongresspräsidentin, Frau Prof. Dr. med. habil. Ursula G. Froster, und der Vorstand der Sächsischen Krebsgesellschaft laden alle Ärzte, Therapeuten, Pflegekräfte, Betroffene, Angehörige und Interessierte ganz herzlich zur Teilnahme am Sächsischen Krebskongress 2019 und dem parallel stattfindenden Patiententag ein und freuen sich auf den Austausch mit ihnen.
Weitere Informationen und aktuelles Programm
www.skk2019.de
www.skk2019.de/patiententag
11. Sächsischer Krebskongress
13. April 2019 von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Chemnitz, Zentrales Hörsaal- und Seminargebäude
Reichenhainer Str. 90, 09126 Chemnitz