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Tutenfru: Über Aberglaube und Tod

16.10.201816:51 UhrKunst & Kultur
Bild: Tutenfru: Über Aberglaube und Tod
Aussenansicht Museum für Sepulkralkultur
Aussenansicht Museum für Sepulkralkultur

(openPR) Obwohl viele „abergläubische“ Ansichten in Vergessenheit geraten sind, wird man im Bereich der Sepulkralkultur noch immer mit Verhaltensweisen und Vorstellungen konfrontiert, die weder mit christlich-religiösen Auffassungen noch mit rationalen oder wissenschaftlichen Erkenntnissen in Einklang zu bringen sind. Trotz größter Anstrengungen von Kirche, Wissenschaft und Medizin sind viele der als „abergläubisch“ diskreditierten Vorstellungen bis heute lebendig – was sich nicht nur in der makabren Unterhaltungsliteratur und im Unterhaltungsfilm zeigt, sondern auch im alltäglichen Verhalten widerspiegelt.


In der Ausstellung sollen die Besucher mit Hilfe der Thematisierung skurriler Ansichten und bizarrer Verhaltensweisen dazu bewegt werden, ihre eigene Haltung nicht nur im Hinblick auf Tod, Sterben und Bestattung zu reflektieren, denn Aberglaube zeigt sich eben auch in ritualisierten Handlungen in Alltagssituationen, deren Bewältigung für die Beteiligten von besonderer Bedeutung ist. Die psychologischen, physiologischen, kulturellen und sozialen Phänomene, die Ursprung der volksgläubigen Auffassungen waren, dürfen in diesem Zusammenhang deshalb nicht unerwähnt bleiben.
„Tutenfru, Tutenfru!“. Diese Warnung vor der bald kommenden Totenfrau glaubte man in früheren Zeiten im Ruflaut der (Ringel-) Taube zu hören. Sobald er erklang, sorgte er für große Furcht. Nicht anders war es beim (Wald-) Kauz. Dessen Ruf „Kuwitt, Kuwitt!“ wurde als „Komm mit!“ übersetzt, und wer ihn rufen hörte, war dem Tode geweiht. So stand der Kauz seit dem Mittelalter in dem Ruf, ein Totenvogel zu sein. Dies sind nur zwei Beispiele, von ihnen gibt es unzählige mehr.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Exponate aus der Sammlung des Museums für Sepulkralkultur, aber auch aus anderen Museen und Archiven, die im Hinblick auf ihre übernatürlich magischen Bedeutungen und „Wirksamkeiten“ eindrucksvoll inszeniert werden. Die Verwendung als Heil- und Schutzzauber oder in einer Umkehrung gar als Schadenszauber stellt dabei einen zentralen Aspekt dar. Alte und neue Medien, Animationen und interaktiven Zugangsmöglichkeiten veranschaulichen die „abergläubischen“ Handlungen.

Unter den Ausstellungsobjekten befinden sich Tarotkarten, deren dreizehnte Trumpfkarte den Tod als ein böses Omen zeigt, außerdem Nähnadeln, Hufnägel sowie 8- und 9-lochige Hufeisen gegen Unheil und Tod. Highlights der Ausstellung bilden unter anderem ein römischer Schmuckanhänger (1. Jh. v. Chr.), der gegen den bösen Blick zum Einsatz kam, des Weiteren eine „Stolperfliese“ gegen finstere Mächte (16./17. Jh.) sowie verschiedene Bauopfer, z.B. eine mumifizierte Katze (17. Jh.), die der Besänftigung von Hausgeistern galten. Auch eine Freikugel (19. Jh.) ist zu sehen, von der es heißt, dass sie ihr Ziel immer trifft, weil sie vom Teufel geweiht wurde.
Ein Blick in die Gegenwart lässt Menschen zu Wort kommen, die beruflich oder ehrenamtlich mit dem Tod konfrontiert sind. In filmischen Porträts geben sie Einblicke in ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Aberglauben.
Zudem informiert eine Weltkarte des Aberglaubens über noch heute existierende übernatürliche und magische Anschauungen sowie daran geknüpfte Handlungsmuster in verschiedenen Ländern und Kulturen.

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