(openPR) Im Zoo Duisburg kam es vor einigen Wochen zum wahrscheinlich ersten Augen-Ultraschall bei einem Amazonas-Flussdelfin (Inia geoffrensis) überhaupt. Zoos.media konnte dies filmisch exklusiv begleiten.
ZOO DUISBURG: PIONIER DER HALTUNG VON AMAZONAS-FLUSSDELFINEN
Mitte der 1970er Jahre begann der Zoo Duisburg mit einer europaweit einzigartigen Pionierarbeit: der Haltung und Erforschung des Amazonas-Flussdelfins. Haben die Tiere in der Natur nur eine Lebenserwartung von geschätzten 20 Jahren, lebt heute trotzdem noch ein Flussdelfin-Senior in der Installation „Rio Negro“ im Duisburger Zoo und erfreut sich bester Gesundheit.
Der Flussdelfin „Baby“ schickt sich an den Altersrekord eines ehemaligen Kameraden „Vater“ von über 50 Jahren einzustellen. Um seine Gesundheit besser überprüfen zu können und wichtige Daten für die Wissenschaft zu sammeln, entwickelt der Zoo Duisburg immer wieder neue Methoden und so kam es auch zum ersten Augen-Ultraschall bei Amazonas-Flussdelfinen.
GRUNDLAGENFORSCHUNG MIT DEM AMAZONAS-FLUSSDELFIN
Über diese Delfinart, die sich deutlich von den wesentlich bekannteren Großen Tümmlern oder Orcas unterscheidet, ist wenig bekannt, weil sie und ihr Lebensraum es Wissenschaftlern sehr schwer machen, sie zu erforschen. Das trübe Wasser des Amazonas, zum Beispiel in Peru, macht es nahezu unmöglich, die Tiere unter Wasser aus gebotenem Abstand zu beobachten und erforschen. Über Wasser sind die Tiere nicht individuell erkennbar.
Aus diesem Grund ist die Grundlagenforschung im Zoo von enorm großer Bedeutung, denn hier kann man die Tiere sehr gut beobachten. Wesentliche Erkenntnisse zu diesen Tieren stammen deshalb aus dem Zoo in Duisburg. An diesen Forschungen nahmen die Tiere auch immer freiwillig teil – wie auch bei der Ultraschalluntersuchung vor ein paar Wochen.
Sie wurde von der Doktorandin Saskia Dreyer durchgeführt. Sie erforscht die Augengesundheit von Delfinen und konnte, dank der Unterstützung der scil animal care company GmbH, diesen wahrscheinlich ersten Augen-Ultraschall bei einem Amazonas-Flussdelfin durchführen, den zoos.media filmisch dokumentierte:
» https://youtu.be/E5RTNlfQLes
AMAZONAS-FLUSSDELFINE SIND STARK BEDROHT
Grundlagenforschung an Amazonas-Flussdelfinen ist enorm wichtig. Bereits seit Jahren weiß man, dass diese Tiere bedroht sind, aber die IUCN kann sie nicht entsprechend klassifizieren, weil die Bestandszahlen fehlen. Das liegt daran, dass man sie nicht gesichert zählen kann. Auch hier hilft der Zoo Duisburg mit Grundlagenforschung:
» https://youtu.be/xiNVQ6WBhG8
Zudem unterstützt der Zoo Yaqu Pacha e.V. eine in Nürnberg ansässige Organisation, die unter anderem im natürlichen Lebensraum des Amazonas-Flussdelfin aktiv ist und sich für den Schutz der Art intensiv einsetzt. Leider gibt es nur noch zwei Amazonas-Flussdelfine in zoologischen Einrichtungen. Es ist dringend erforderlich eine Zuchtpopulation für diese Art aufzubauen, um ihren Schutz langfristig garantieren zu können.