(openPR) Bodenmais, 14.08.2018: Die innere und äußere Architektur, der aus dem Jahr 1903 erhaltenen Jugendstilvilla auf dem Harlachberg, passt in jedweder Dimension in die heutige Zeit. Seine Inspirationen aus der Natur und die ungezwungenen, aber funktionalen Gestaltungsformen machten den Jugendstil seinerzeit aus – und diese Attribute sind heute gefragter denn je. Worin dies begründet liegen mag, beleuchten die historische Spurensuche in der Entstehung des Jugendstils sowie Erkundungen rund um die Jugendstilvilla der GutsAlm Harlachberg.
Popularität des Jugendstils damals und heute
Der Jugendstil, auch als 'Art nouveau' bezeichnet, entstand in der Übergangszeit vom 19. zum 20. Jahrhundert und löste den als starr empfundenen Baustil des Historismus ab. Unzählige Künstler taten sich zu einer Bewegung zusammen und kreierten den dekorativen Gestaltungsstil, der eine Symbiose zwischen Kunst, Natur und Handwerk anstrebte und sich bis heute beständiger Beliebtheit erfreut. Kein Stil hat sich sichtbarer an der Natur inspiriert, als der Jugendstil - was als naheliegende Erklärung für seine ungebrochene Popularität gesehen werden kann.
Das Thema Natur ist für viele von zunehmend großer Bedeutung, denn sie steht für Lebensqualität und Erholung. Ebenfalls steigend ist der Stellenwert des Zuhauses, der von 57 Prozent der Deutschen als sehr wichtig erachtet wird, wie die aktuelle Wohntraumstudie darlegt. Die direkte Verbindung zwischen Wohnen als Rückzugsort und naturnahem Erholen gewinnt mehr als verstärkt an Bedürfnis. Sogar im Urlaub interessiert sich mehr als jeder zweite Deutsche für die Natur, wie eine Befragung im Jahr 2017 ergab.
In Betrachtung der gegenwärtigen und zukunftsträchtigen Bedeutsamkeiten ist der Jugendstil nachvollziehbar keine vorübergehende Stilepoche. Vielmehr steht er für die Erhaltung von Lebensgefühl und Werten, was Anneliese Kraus, die Inhaberin der GutsAlm Harlachberg, bestätigt: "Oft ist für unsere Gäste der Begriff 'naturnahe Heimat' im Zusammenhang mit unserer Jugendstilvilla enthalten. Als attraktiv empfinden viele auch, dass der Jugendstil zeitlos und modern zugleich ist, aber einen nachhaltigen Gegenpol zur Schnelllebigkeit der heutigen Zeit darstellt."
Beständige Aura der Jugendstilvilla auf der GutsAlm Harlachberg
Ehrwürdig, unerschütterlich und liebevoll gepflegt steht sie da: die Jugendstilvilla auf dem Harlachberg. Das Kleinod 'Villa Katharina Maria' wurde von dem Münchner Oberamtsrichter Otto Segl erbaut, als er den Berg im Jahr 1903 erwarb. Seitdem fügt sich das Jugendstilhaus beständig in die Natur ein und erlaubt den unverbauten Blick auf das Bergpanorama des Bayerischen Waldes. Es trotzte sogar dem Orkan Kyrill, der 2007 über den Harlachberg wütete.
Ida Segl-Klee, die Tochter des Erbauers, war und ist als akademische Kunstmalerin und Freidenkerin bekannt. Ihr Credo passte hervorragend zum Baustil der Jugendstilvilla, in welcher sie, nach dem Ableben des Vaters, bis zu ihrem Tod lebte. Die Villa und das Anwesen dienten ihr als naturnaher Lebensraum und Inspiration zugleich. Manche ihrer Kunstwerke mögen hier unter ihren Händen entstanden sein. Inspirierende Fotos der Villa und die Chronik des Harlachbergs können unter www.harlachberg.de angeschaut werden.
Ein großes Abbild der Künstlerin hängt heute in der Eingangshalle der Jugendstilvilla und wird von einem Kronleuchter in sanftes Licht getaucht. "Es gehörte mit zum verbliebenen Inventar und wir möchten das Andenken bewahren. Ich sehe Ida auch als Wächterin, denn sie schaut skeptisch auf dem Bild – als ob sie jeden Eintretenden kritisch beäugt und prüft, ob er gute Absichten hat", sagt Anneliese Kraus lächelnd.
Die ergreifende Aura des Ortes wird durch das Porträt der Künstlerin überhaupt nicht gestört – im Gegenteil, wie Gäste der Jugendstilvilla auf der GutsAlm Harlachberg immer wieder bestätigen.












