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Bundespressekonferenz Definition

Bundespressekonferenz (© Microgen - Fotolia.com)
Bundespressekonferenz (© Microgen - Fotolia.com)

Die Bundespressekonferenz (BPK) ist keine staatliche Einrichtung, sondern beschreibt den Zusammenschluss von hauptberuflichen Journalisten, die für deutsche Medien arbeiten und ihre Berichterstattung hauptsächlich auf den Fokus Berlin als Hauptstadt und Bonn als ehemalige Hauptstadt richten. Die Gründung der BPK verlief parallel zur Gründung der Bundesrepublik und der ersten Bundestagswahl im Jahr 1949.

 

Geschichte der Bundespressekonferenz

Am 15. September 1949 wurde Konrad Adenauer in Bonn zum ersten Bundeskanzler der neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland gewählt. Am gleichen Tag taten sich mehrere Korrespondenten verschiedener Zeitungen zusammen und forderten mit einem Aushang im Bundeshaus „alle beim Bundestag akkreditierten Journalisten zur Gründung einer Bundespressekonferenz“ auf. Die entsprechende Gründungsversammlung fand bereits vier Tage später statt. Allerdings erfolgte die offizielle Konstituierung erst am 11. Oktober durch die Wahl eines geschäftsführenden Ausschusses. Die ersten Gäste der BPK waren Adenauer und sein Wirtschaftsminister Ludwig Ehrhard.

Die Bundespressekonferenz war keine Neuerfindung, sondern lehnte sich an eine ähnliche Einrichtung aus der Weimarer Republik an. Wurden bis zum Ende des Ersten Weltkriegs die täglichen Pressekonferenzen durch das Militär abgehalten, so übernahmen ab 1918 die Journalisten der führenden deutschen Publikationen diese in Eigenregie und luden Politiker und Regierungsmitglieder ein, sich ihren Fragen zu stellen. 1933 schaffte das Nazi-Regime unmittelbar nach der Machtübernahme diese Praxis wieder ab. Fortan wurde die Reichspressekonferenz als Instrument der unkritischen Propaganda und zur Lenkung der gleichgeschalteten Presse genutzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erfuhr die Pressekonferenz eine Neubelebung, zuerst allerdings auf regionaler Ebene. 1947 wurde die Landespressekonferenz Hannover gegründet, ein Jahr später die Frankfurter Pressekonerenz. Letztere löste sich zwar schon 1949 wieder auf, gilt aber als Vorläufer der heutigen BPK, da die meisten Mitglieder in die neue Hauptstadt Bonn wechselten.

Bis zum Januar 1951 gehörten der BPK auch ausländische Journalisten an. Diese belebten dann den Verein der ausländischen Presse (VAP) neu, der schon 1906 gegründet worden war. Die Mitglieder des VAP hatten ein Teilnahme- und Fragerecht in der BPK, das auch heute noch gültig ist. Nach dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung wurde 1990 zuerst die Außenstelle Berlin der BPK ins Leben gerufen. Mit der Entscheidung für Berlin als neue Hauptstadt und der Verlegung von Regierung und Bundestag richtete die Bundespressekonferenz ihren Hauptsitz 1999 in Berlin ein, eine Außenstelle befindet sich heute in Bonn, da hier noch einige Ministerien und Regierungseinrichtungen angesiedelt sind.

Besonderheiten der Bundespressekonferenz

Der wesentliche Unterschied zur Praxis in vielen anderen Ländern liegt bei der BPK darin, dass Journalisten sie selbst veranstalten. Die Mitglieder von

  • Regierungen,
  • Ministerien,
  • Parteien,
  • Verbänden,
  • Kirchen
  • oder einzelne Politiker

werden hierzu lediglich eingeladen. Es handelt sich also nicht um eine Veranstaltung „von oben herab“. Dieser Umstand bewirkt, dass auch für ihre kritischen Fragen bekannte Korrespondenten stets zu Wort kommen, die in anderen Staaten häufig übergangen werden. Ein Nachteil dieser Praxis ist, dass manche Gäste einfach nicht erscheinen, weil sie unangenehmen Fragen aus dem Weg gehen wollen. Deutsche Bundeskanzler beispielsweise kommen vielleicht einmal im Jahr, ansonsten halten sie ihre eigenen Pressekonferenzen ab.

Jeweils montags, mittwochs und freitags findet eine Regierungspressekonferenz statt, zu der die Pressespecher der Regierung sowie der einzelnen Ministerien eingeladen werden. Nach kurzen eigenen Statements stellen sich diese den Fragen der Journalisten, wobei nur die ordentlichen Mitglieder der BPK ein Fragerecht haben.

Ein Einzelfall in der Geschichte der BPK war der Ausschluss von akkreditierten Journalisten der DDR-Nachrichtenagentur ADN. Sie wurden nach dem Bau der Mauer 1961 nicht mehr zugelassen und erst 1990 wieder als vollwertige Mitglieder anerkannt.

Status der Bundespressekonferenz

Die BPK ist ein eingetragener Verein und finanziert sich über die Beiträge ihrer Mitglieder. Beitreten können ausschließlich hauptberufliche Journalisten, die für deutsche Medien aus Berlin und Bonn berichten. Derzeit sind rund 900 Parlamentskorrespondenten im Verein organisiert, angeführt von einem achtköpfigen Vorstand. Einmal jährlich veranstaltet die BPK auch den Bundespresseball.

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